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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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Schneehaufen gelandet.
    Stöhnend rollte sie herum. Über ihr hing ein Gebilde aus funkelndem Licht in Form einer Glocke. Vorm Nachthimmel tanzten Schneeflocken – weiße Sterne auf schwarzem Samt. Nicht hier auch noch …
    Sie schaffte es noch nicht sich aufzusetzen, der jähe Druck in ihrem Kopf zwang sie zu absoluter Bewegungslosigkeit. Die Pulse. Millionen davon. Sie donnerten auf sie ein, kreischende, aufgeregte, hektische, verzweifelte Töne, alle zugleich, ein Meer an Stimmen, eine intensiver als die andere. Sie verursachten einen bohrenden Schmerz, von ihren Schläfen weg bis tief ins Zentrum ihres Gehirns.
    Unsagbare Qual, die nicht nachlassen wollte.
    Stückchenweise krümmte sich Lith zusammen, beide Handballen an die Schläfen gepresst, und wollte sterben. Auf der Stelle.
    Nicht bewegen, bloß nicht. Die Pulse ausblenden. So wie du es immer machst.
    Die Schmerzen ließen minimal nach, als sie in ihren Gedanken Zuflucht suchte. In ihrer Höhle der Stille, in der es nichts gab, nichts sonst als Wärme und eben Stille. Eine Technik, die sie sich selbst beigebracht hatte, um mit Situationen wie dieser zurechtzukommen.
    Was war hier überhaupt los? Bei ihrem letzten Weltensprung in die Splitterwelt war ihr die Energie der Pulse bei weitem nicht so heftig erschienen wie jetzt.
    Und einer, einer – der eine! – pochte intensiver als alle anderen. Ganz deutlich konnte sie ihn spüren.
    Matteo.
    Er war hier.
    Sie war in seiner Stadt gelandet.
    Doch was viel schlimmer war – Lenard ebenfalls.
    »Um Gottes willen! Geht es dir nicht gut?« Jemand rüttelte sie an der Schulter, was die Schmerzen erneut aufflammen ließ.
    Mit einem Wimmern schlug sie nach der Hand, die auch sofort verschwand.
    Ganz ruhig. Es wird gleich besser. Das wird es immer.
    »Soll ich die Rettung rufen? Was ist denn los mit dir?« Die Hand war wieder da, eine kühle Hand, jetzt an ihrer Stirn. Streichelnd. Angenehm.
    »Kopfschmerzen«, brachte sie hervor.
    »Oh weh. Na kein Wunder, jetzt vor Weihnachten. Der Stress. Da geht es vielen so.«
    Ach ja? Ausgeschlossen.
    Endlich begann ihre Vorstellungskraft zu wirken. Sie war umgeben von Stille, ein sicherer Kokon, in dem nichts ihr etwas anhaben konnte. Die Pulsenergien drängten zwar nach wie vor gegen ihre Höhle, konnten die Wände aber nicht durchdringen.
    Auch Matteos Puls nicht. Was gut war. Und irgendwie nicht.
    Vorsichtig setzte sie sich auf.
    Vor ihr im Schnee kauerte ein Mann in seltsamer Kleidung. Sie war ja einiges gewohnt, was die Splitterwelt betraf, doch jemand wie er war ihr noch nicht untergekommen. Rote Hose, rote Jacke, rote Mütze mit Quaste, alles mit weißem Fell besetzt. Ein schwarzer Gürtel um seine Mitte, schwarze Stiefel. Neben sich hatte er einen prallgefüllten Sack aus grobem Stoff abgelegt. Am Auffälligsten aber waren seine Haare und sein Bart. Schlohweiß. Und der Bart war von beachtlicher Länge.
    Verrückt.
    »Besser?«
    Absolut verrückt.
    »Ja, danke. Sie sehen aber sehr speziell aus«, stellte sie nach einer kurzen Pause fest.
    Er runzelte die Stirn. »Wieso? Was passt denn nicht an mir?«
    »Rot ist wohl Ihre Lieblingsfarbe.«
    Verblüfft sah er sie an. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Sie hatte automatisch auf die Sprache der Splitterwelt zurückgegriffen, die ihr jetzt, da sie hier war, wieder geläufig über die Lippen kam.
    Er blies lachend den Atem aus, eine Dampfwolke, die ein wenig nach Wein roch, stieg vor ihr auf. »Na ja, die pinkfarbenen Kostüme waren schon ausverkauft.«
    Aha. Ratlos erwiderte sie seinen Blick.
    »Und Blau hat dem Christkind nicht gefallen.«
    Das kapierte sie noch weniger. Aber gut, vielleicht war ja auch sein Verstand verwirrt und nicht ihrer.
    Er bot ihr eine Hand an. Rasch steckte sie die Weltenspirale ein, die klein und unscheinbar im Schnee lag. Dann ließ sie sich von ihm aufhelfen.
    »Deine Haare sind aber auch – wie hast du es genannt? – speziell. Grasgrün. Ist das jetzt bei euch jungen Leuten in?«
    »Gerade so wie rote Mützen.«
    »Touché.« Er blickte sie nachdenklich an. »Mädchen oder Junge?«
    Squirra. Sie räusperte sich. »Mädchen.«
    »Na ja. Ich muss weiter – zum Weihnachtsmarkt, Kinder beschenken.«
    Lith nickte. Es wurde Zeit, Lenards Puls zu identifizieren. Den verdammten Auftrag zu erledigen. Fröstelnd schlug sie den Kragen ihrer Jacke hoch. Das Leder war zwar mit Fellen unterfüttert, aber dieser schneegetränkten Kälte trotzte es dennoch nicht. »Danke für die Hilfe.«
    »Fröhliche

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