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Zehn Milliarden (German Edition)

Zehn Milliarden (German Edition)

Titel: Zehn Milliarden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Anderegg
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Absturzes geflogen war, und man musste dem verstörten und zutiefst erschütterten Major Paulson Zeit geben, sich zu sammeln. Auch Wegeners Team machte einen ziemlich niedergeschlagenen Eindruck, als es die Auswertung des Z2 Logs aus Paulsons Maschine und der Black Box der total zerstörten F-22 präsentierte.
    »Was heißt hier Lücke?«, brauste Stark auf, als Wegener kleinlaut bekanntgeben musste, dass die Aufzeichnungen in Paulsons Flugzeug eine zeitliche Lücke aufwiesen.
    »Es ist uns vollkommen unerklärlich, Sir. Die kritische Phase unmittelbar vor Vipers Crash ist nicht aufgezeichnet. Es fehlen genau 11.5 Sekunden in den Logs. Danach ist wieder alles normal. Vollkommen unerklärlich.« Paulson schaute überrascht von seinen Notizen auf, die er bisher apathisch angestarrt hatte, sagte aber nichts. Ein Blackout kurz vor dem tödlichen Manöver? Sein vergeblicher Versuch, die Kontrolle zu übernehmen, war also nicht protokolliert worden. Für jeden unvoreingenommenen Beobachter sah es so aus, als hätte er keinen Finger gerührt, um den offensichtlich tödlichen Fehler der Z2 zu verhindern. Wortlos stand er auf und wankte hinaus auf die Toilette. Ihm war schwindlig und speiübel. Diese verdammte Blechkiste! Für ihn war klar, dass die Lücke in den Aufzeichnungen mit der blockierten Unterbrechertaste zusammenhing, aber wie sollte er das beweisen? Das Debriefing endete ohne neue Erkenntnisse. Der bedauernswerte Tod des Piloten Morton würde wohl wie so viele andere ungeklärte Fälle als tragischer Unfall in die Archive der Air Force eingehen.
    Wegener zweifelte, ob sie die Ursache der Aufzeichnungslücke je finden würden. Ein anderer, viel beunruhigender Gedanke hatte sich schon während der Präsentation in sein Hirn geschlichen. Die Z2 hatte offensichtlich während der ganzen Zeit hervorragend funktioniert, wie er und sein Team erwartet hatten. Nüchtern betrachtet, hatte sie möglicherweise auch in den Sekunden vor Vipers Crash ihre Aufgabe mit letzter Konsequenz erfüllt: sie hatte den Feind wirksam eliminiert, trotz fehlender Bewaffnung. Der düstere Blick, den ihm Paulson nach der Besprechung zuwarf, sprach Bände. Hatte er den gleichen Verdacht?
College Park, Maryland
     
    Julie empfand beinahe so etwas wie Mitleid mit Gifford, als sie zusah, wie er immer unruhiger, verlegener und kleinlauter wurde am Telefon. Doch er musste sich die peinliche Vorstellung selbst zuschreiben, hatte er doch darauf bestanden, dass sie in seinem Büro blieb, als er Starks Anruf entgegennahm. Sein guter Freund Jimmy schien ihm die Hölle heiß zu machen, wieder einmal.
    »O. K., wir werden reinschauen. Ja, sofort, du kannst dich darauf verlassen.« Niedergeschlagen legte er auf und starrte einige Zeit mit leerem Blick auf die Tasten der Telefonanlage. »Sorry, wo waren wir stehen geblieben?«
    »Nick, Ihre Suche in L. A. war erfolglos.«
    »Ach ja, der zweite Kriegsschauplatz«, murmelte er mit bitterem Lächeln. »Ich nehme an, Sie haben inzwischen auch nichts von ihm gehört?« Sie schüttelte schweigend den Kopf. Sie mochte nicht mit ihm über dieses qualvolle Thema sprechen. Warum antwortet er nicht? , fragte sie sich immer wieder, auch und vor allem während der langen Nächte, in denen sie kaum mehr Schlaf fand. In ihren Gedanken und Träumen durchlebte und durchlitt sie die gemeinsame Zeit mit Nick stets aufs Neue. Wunderbare Erinnerungen, die sie zu ersticken drohten. Wie ein rettender Strohhalm erschien ihr daher die plötzliche Eingebung beim Erwachen an diesem Morgen. Sie erinnerte sich lebhaft an die kurze aber intensive Begegnung im letzten Sommer, und das war die letzte Hoffnung, ihre große Liebe zu retten. Das musste sie allein erledigen, und dazu brauchte sie Zeit. Deshalb hatte sie Gifford sprechen wollen. Sie schätzte, dass die Gelegenheit gut war, ihr Anliegen jetzt vorzubringen. Vorsichtig begann sie:
    »Ich habe eine Idee, wie wir ihn finden könnten.« Er blickte sie mit unverhohlener Skepsis an und wartete. Zögernd fuhr sie fort: »Es ist etwas delikat, und ich muss das allein durchziehen.«
    »Delikat«, wiederholte er spöttisch, doch sie ließ sich nicht beirren.
    »Ich brauche eine Woche, vielleicht zwei. Und keine neugierigen Spitzel.« Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu, und als sie nicht mit der Wimper zuckte, fragte er resigniert:
    »Und Sie werden mir nicht sagen, was Sie vorhaben, nicht wahr?«
    »Nein.« Er zuckte die Achseln und brummte müde:
    »Was haben wir denn schon zu

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