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Zehnmall Männerliebe

Zehnmall Männerliebe

Titel: Zehnmall Männerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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geführt.
    Diese Frau war ein Alptraum, äußerlich wie innen drin. Schon lange redete er mit ihr nur noch das Nötigste und Sex hatten sie nur im ersten Jahr ihrer Ehe gehabt. Er vermisste ihn nicht, jedenfalls nicht mit Ilse, ihm schwebte eh etwas ganz anderes vor den Augen, wenn er mal selbst Hand anlegen musste.
     
    „Also, die Schiffstoilette ist totaaaal versifft“, meckerte Ilse eine Woche später, als sie an einen Ausflug zu einer der kleineren Inseln teilnahmen. „Mir ist so heiß. Ich finde, wir hätten am Pool bleiben sollen.“
    Über ihren fetten Nacken rann der Schweiß und sie wischte sich ständig mit einem Tüchlein über Stirn und Kehle. Das dünne, blonde Haar klebte ihr am Kopf fest und die Haut an den Oberarmen schlackerte jedes Mal, wenn sie den Arm hob. Bronski fühlte eine Welle des Ekels aufsteigen und musste sich abwenden.
    Sie hatten schon die ganzen letzten Tage am Pool verbracht, Ilse in ihren grottenhässlichen Badeanzügen, mit den an der üppigen Taille angenähten Röckchen. Warum war Bronski das nicht schon früher aufgefallen, wenn sie miteinander verreist waren? Seine Wahrnehmung schien geschärft und der Frust, der sich über die Jahre aufgebaut hatte, drückte ihm tonnenschwer auf die Schultern.
     
    Auf der Insel angekommen, sonderte sich Bronski unbemerkt von der Gruppe ab. Ilse war zu sehr mit sich selbst beschäftigt und damit, rumzumeckern, als dass sie davon Notiz nahm. Es kam ihm vor, als wäre die Last etwas leichter geworden, als er zum Hafen schlenderte und die Fischer beobachtete. Einer von den Männern zog seinen Blick magisch an.
    Schlank, sehnig und nicht mehr ganz jung, doch mit vollem Haupthaar stach er ihm ins Auge. Warum? Es war wohl die Zufriedenheit, die auf dem Gesicht des Mannes lag. Der Kerl sortierte seine Netze und tat das mit einer Gelassenheit, die Bronski fremd war. Gebannt stand er da und starrte ungeniert, bis der Mann auf ihn aufmerksam wurde. Unbewusst zog Bronski den Bauch ein und war froh, heute eine knielange Jeans und ein einfarbiges Hemd zu tragen, statt der grellbunten Klamotten, die Ilse ihm besorgt hatte.
    Der Kerl lächelte, beendete seine Arbeit und wandte sich zum Gehen, warf dabei aber einen Blick über die Schulter, der Bronski bis in die Körpermitte fuhr. Wie von Fäden gezogen folgte er dem Mann.
     
    Nach rund einem Kilometer hielt der fremde Fischer vor einer Hütte und wieder sah er nach hinten. Er entdeckte Bronski und sein Lächeln wurde breiter. Bronski fühlte sich immer noch wie ferngesteuert und betrat nach dem Mann die ärmliche Behausung. Ein Raum, der gleichzeitig Küche, Wohn- und Schlafzimmer war. Nur eine einzige Tür führte zum Abort. Was tat er hier?
    „I am Jorge“, sagte der Kerl und legte eine Hand auf seine Brust.
    „Bronski“, antwortete Bronski und wurde sich überdeutlich bewusst, wie hart sein Name klang.
    „Wonderful“, sagte Jorge und ein wunderschönes Lächeln zog seine Mundwinkel hoch.
    Bronskis Herz stockte und für einen Moment war er ganz leicht, gleichzeitig schwer und seine Libido, die seit über zehn Jahren schlummerte, regte sich.
    „Du Sex mit mir?“, fragte Jorge und wie ein kalter Wasserstrahl traf es Bronski.
    Er schüttelte den Kopf, fühlte jegliche Lust schwinden und starrte sein Gegenüber an.
    „Warum? Ich ... sexy“, knurrte der Fischer und ließ als Beweis die Hose fallen, sein einziges Kleidungsstück.
    Oh ja, sexy war der Mann schon, doch Bronski stand nicht der Sinn nach einem körperlichen Vergnügen – doch, ja, auch, aber – er wollte plötzlich mehr. Er wollte Jorges Lebensfreude, seine Gelassenheit, einfach den unglaublich anziehenden Charakter dieses Mannes, und den konnte man nicht durch einen geschlechtlichen Akt bekommen.
    „Ja ... du bist sexy, doch ich ... ich habe Frau“, verfiel er in eine rudimentäre Sprache. „Ich mag dich ... du sehr …„ er suchte nach Worten, „… sehr gelassen, zufrieden, glücklich ... do you understand?“
    Jorge glotzte, zog sich die fadenscheinige Hose wieder hoch und nickte dann.
    „Du bist ... sad“, sagte er und ließ sich auf einen der zwei wackligen Stühle fallen.
    Bronski nickte und probierte vorsichtig den anderen Stuhl aus.
    „Wir kochen“, entschied Jorge nach einer Weile und sprang entschlossen auf.
     
    Bronski half Jorge, den großen Fisch auszunehmen, zu zerteilen und hinterher auf einem provisorischen Grill zu rösten. Es fühlte sich so echt an, wie noch niemals etwas in seinem Leben. Es stank

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