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Zehntausend Fallen (German Edition)

Zehntausend Fallen (German Edition)

Titel: Zehntausend Fallen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Mädchen mit einem Hund. Die perfekte Werbe -Idylle. Darüber der Schriftzug »Saatogo – wir arbeiten für Ihren Erfolg«. Rundherum hingen ähnliche Plakate an den Wänden.
    »Sie verraten mir kein Betriebsgeheimnis, wenn Sie mir sagen, dass Sie von Saatogo beliefert werden. Ich sehe keine anderen Plakate. Ist das Ihr einziger Lieferant?«
    Die Frau schwieg.
    »Dann grüßen Sie mir mal die Leute von Saatogo, die Sie eben angerufen haben und die nicht wollen, dass Sie mit mir sprechen.«
    Das war zwar nur eine Vermutung, aber die eine Sekunde, in der ein Anflug von Überraschung über das Gesicht der Frau wehte, war Ellen Bestätigung genug. Sie wusste, was sie wissen wollte.
    Ellen lehnte sich auf den Tresen und sah die Frau an. » Wenn Saatogo so glücklich macht wie auf diesen schönen Bildern, warum sehen Sie dann so verkniffen aus?«
    Ellen drehte um und ging nach draußen. Wenn Blicke töten könnten – Ellen hätte den kurzen Weg bis zur Tür nicht überlebt.
    Es tat gut, wieder an der frischen Luft zu sein. Ein kritischer Rundblick ergab erwartungsgemäß nichts. Ihre Verfolger waren gut. Dass es sie gab, stand außer Zweifel. Ellen war nur noch nicht klar, wie sie überwacht wurde. Lokalisierte man sie über ihr Handy? Oder hatte man einen Peilsender an ihren Wagen angebracht?
    Ellen tippte auf Letzteres. Sie wollte ihren Wagen aber nicht untersuchen, denn das würden ihre Verfolger wahrscheinlich mitkriegen. Dann waren sie gewarnt und würden demnächst vorsichtiger sein. Außerdem war der Peilsender das geringere Problem. Ellen musste wissen, wer hinter ihr her war.
    »Dann wollen wir euch mal eine kleine Falle stellen«, sagte Ellen zu sich selbst. »Mal sehen, wie gut ihr wirklich seid.«
    Ellen rief die Nummer eines kleinen, privaten Taxiunternehmens an. Dort würden sie am ehesten auf ihr Anliegen eingehen. Ellen musste das Doppelte des üblichen Fahrpreises bieten plus fünfzig Euro extra. Ziemlich viel, fand sie, aber sie wollte unbedingt Klarheit.
    Der vereinbarte Treffpunkt lag in der Nähe des Bahnhofs. Um diese Zeit war dort viel los. Die Pendler aus Berlin kamen zurück, liefen zum Teil kreuz und quer über die Straßen zu ihren Autos, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Genau das richtige Umfeld für Ellen. Ein Taxi stand in einer Parkbucht. Mit einem kurzen Aufblinken signalisierte der Fahrer, dass er Ellen entdeckt hatte. Kein Wunder, Ellens Wagen war unverwechselbar. Sie wendete bei der nächsten Gelegenheit, fuhr zu der Parkbucht und hielt einfach neben dem Taxi auf der Straße. Dass die Autos hinter ihr hupten, störte sie nicht.
    Ellen stieg aus, ließ ihren Wagen mit laufendem Motor stehen und ging schnell zu dem Taxi hinüber. Der Fahrer machte ihr auf seinem Sitz Platz und ging zu Ellens Wagen.
    »Den Weg wie besprochen«, rief Ellen ihm nochmals zu. Der Mann signalisierte mit seinem erhobenen Daumen sein Okay. Dann fuhr er mit Ellens Wagen davon. Die ganze Aktion dauerte nur wenige Sekunden.
    Ellen wartete die nachfolgenden Autos ab und versuchte, ein paar verdäc htige herauszufiltern. Der Audi Q5 da vorne könnte es sein oder der Mercedes mit den dunklen Scheiben. Vielleicht auch der kleine Kastenwagen vom Pizzadienst. Ellen speicherte die auffälligsten in ihrem Gedächtnis ab. Jetzt war es Zeit aufzubrechen. Auf dem kürzesten Weg fuhr sie an einen bestimmten Punkt in Bechlin und suchte eine gute Stelle zum Beobachten. Wenn der Taxifahrer wie vereinbart mit ihrem Wagen den längeren Weg gefahren war, müsste er bald hier sein.
    Da kam er schon – und fuhr wie besprochen weiter. Ellen wartete gespannt. Kaum war ihr Wagen außer Sicht, tauchte der dunkle Mercedes auf.
    »Hab ich euch«, murmelte Ellen.
    Durch die Scheiben konnte sie die Gesichter nicht erkennen. Es waren zwei Männer, ein größerer und ein etwas kleinerer. Das war's schon.
    Die Männer, von denen Danuta gesprochen hat und die wahrscheinlich mit ihren Telefonaten alle Leute eingeschüchtert haben, mit denen ich reden wollte.
    Ellen hatte nur ein ziemlich unanständiges Wort für die beiden übrig. Sie verzichtete darauf, hinter ihnen herzufahren, denn sie kannte das Ziel ja schon. Der Taxifahrer brachte ihren Wagen auf einem Umweg zu ihrem Parkplatz im Parkhaus. Ellen fuhr auf direktem Weg dorthin. Sie parkte das Taxi gut sichtbar vor der Einfahrt. Für die Verfolger war das unverdächtig, dem Fahrer signalisierte es, dass alles in Ordnung war. Den abgesprochenen Betrag legte sie auf die Fußmatte

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