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Zehntausend Fallen (German Edition)

Zehntausend Fallen (German Edition)

Titel: Zehntausend Fallen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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hatte eine Mischung aus Gleichgültigkeit und Ärger über die Störung dominiert. Jetzt wechselte sein Ausdruck zu Bestürzung.
    Ellen ahnte, was in Pasano vorging. »Sie wollten nur den Firmen schaden, die Sie ausgenutzt und manipuliert haben. Dabei waren Sie blind dafür, dass es auch viele unschuldige Menschen trifft. Sie sind schuld an dem ganzen Leid, das da draußen geschieht.«
    Das war hart, aber Pasano musste endlich aufwachen.
    »Ich habe das nicht gewollt.« Ellen konnte seine Worte kaum verstehen, so leise waren sie. »Ich kann Ihnen nicht mehr helfen. Dazu ist es zu spät. Meine Mutter kann es, sie hat ...«
    »Schluss jetzt!«, donnerte eine Stimme durch die Kirche.

38
    Hasels fluchte über den Berliner Verkehr. Man kam nicht wirklich voran, und Parkplätze gab es auch keine. Nur diese Ellen Faber hatte einen gefunden. Dann waren sie in die Kirche gegangen.
    Bestimmt nicht zum Beten, dachte Hasels grimmig. Wahrscheinlich vermutete die Faber Romano Pasano darin, den durchgeknallten Professor, der seinem Auftraggeber diesen ganzen Scheiß eingebrockt hatte. Und der mich gleichzeitig so ganz nebenbei zu einem reichen Mann macht.
    Eigentlich sollte Hasels Pasano dankbar sein, aber diese Regung kannte er nicht. Er war hier , um einen Auftrag zu erledigen oder besser gesagt zwei. Auftrag eins lautete: Finde Pasano und kriege heraus, wie man die Genmanipulation unschädlich machen kann. Auftrag zwei war: Verhindere unter allen Umständen, dass Informationen an die Öffentlichkeit kommen. Eine Genmanipulation mit Terminator-Saatgut irgendwo in Bolivien hätte man mit einem Bündel Dollarscheinen aus der Welt schaffen können. In Deutschland sah das anders aus. Hier war man bei allem, was mit Genen zu tun hatte, übersensibel. Pasano hatte sich sein Ziel nicht unintelligent ausgesucht. Wurde die Sache in Deutschland ans Tageslicht gezerrt, würde der Krach bis nach Brüssel gehen. Die  eu konnte dann den Firmen die Hölle so heiß machen, dass die das sehr lange nicht mehr vergessen würden. Das musste um jeden Preis verhindert werden.
    Hasels war zufrieden mit sich. Er stand kurz davor, beide Aufträge mit einem Schlag zu erledigen. Das bedeutete eine ansehnliche Prämie für ihn, aber viel interessanter war, was er aus diesem und dem bisher gewonnenen Geld machen konnte. Er würde sein Vermögen nochmals verdreifachen. Mindestens. Bis zum Zehnfachen war drin, wenn alles richtig lief. Er war schließlich der Erste, der wusste, dass die Preise demnächst wieder fallen würden. Der Erfolg lag nur noch um die Dicke der Kirchenmauern von ihm entfernt.
    Die Faber war schneller gewesen als er. Wie sie den Aufenthaltsort von Pasanos Mutter herausgefunden hatte, war ihm ein Rätsel, aber im Prinzip war es auch egal. Jetzt war er sogar dankbar, dass Rux mit seiner Anfrage nicht schneller gewesen war. Er hatte die Faber beobachtet, wie sie mit Pasanos Mutter gesprochen hatte oder besser wie sie versucht hatte, mit ihr zu sprechen. Dabei hatte die Faber den usb -Stick entdeckt, und er hätte schon fast zugegriffen, um den Stick zu bekommen. Das nicht zu tun, war genau richtig gewesen. Durch den Peilsender, den Boris in der Zwischenzeit an dem Taxi der Faber installiert hatte, hatte sie ihn zu Pasano geführt, ohne dass er sich selbst hätte abmühen müssen. Jetzt musste er dieses Pärchen und den Professor nur noch dingfest machen.
    Hasels schickte Alexej und Kowalski weg, um die beiden Wagen zu parken. Sie durften kein Aufsehen erregen. Er selbst sicherte mit Boris und Portulic unauffällig die Kirche. Sie standen in ununterbrochenem Funkkontakt. Noch mal würde ihm die Faber nicht entwischen. Heute halfen ihr auch keine Verkleidungstricks mehr.
    Hasels schickte Boris und Portulic um die Kirche herum. Jeder postierte sich an einem Nebeneingang.
    »Ihr lasst niemanden aus der Kirche hinaus«, flüsterte Hasels in sein Funkgerät. »Und w enn er aussehen sollte wie der heilige Petrus persönlich. Ist das klar?«
    Zweimal klang ein deutliches »Klar« in seinem Ohrhörer. »Und wenn ihr das geringste Geräusch macht, lasse ich euch die Straße fegen, von hier nach Moskau. Klar?«
    Wieder zweimal »Klar«. Dieses Mal leiser.
    Zugreifen wollte Hasels noch nicht. Erst sollten Alexej und Kowalski da sein. Er wollte auf Nummer sicher gehen, denn diese Faber und ihren Partner würde er nicht noch mal unterschätzen.
    Hasels schlich in den Vorraum, um zu sehen und zu hören, was in der Kirche abging. Glücklicherweise war die

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