Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Reihenhaussiedlung den Motor abgestellt hatte, fragte er: „Wo steht dein Wagen?“
Charlie zuckte mit den Schultern und versuchte gelassen zu wirken. „An der Straße.“ In ihr tobte ein Durcheinander an Gefühlen. Aber sie war zäh und ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Sie wollte ihn also? Es lag in ihrer Natur, für das zu kämpfen, was sie wollte. Aber einen Mann zu begehren war etwas anderes. Sie wusste, dass er sie ebenfalls begehrte, aber es war auch offenkundig, dass er sich dagegen wehrte, und sie konnte seine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Denn verglichen mit seiner kultivierten Herkunft war sie bloß ein ungehobelter Hinterwäldler. Daran hatte sie bisher nicht gedacht.
Ihr Stolz zwang sie aufzugeben und von ihrem Selbstwertgefühl zu retten, was noch übrig war. Sie lächelte kühl, öffnete die Wagentür und erklärte: „Ich habe beschlossen, die Finger von dir zu lassen.“
Das geschwollene blaue Auge passte nicht in sein attraktives Gesicht. „Wovon redest du überhaupt?“
„Ich werde dich nicht länger belästigen. Ich habe beschlossen, nicht mehr den Detektiv zu spielen, sondern mich wieder ganz um meinen Job zu kümmern. Die Bar läuft nicht von allein, und ich habe sie in den letzten Tagen vernachlässigt. Wenn du mir eine Rechnung schicken willst für die Informationen über meinen Vater, bekommst du umgehend dein Geld.“
„Ich habe dir noch gar nicht alles erzählt, was ich über deinen Vater weiß.“
„Das macht nichts. Du hast gesagt, er hätte uns nicht wirklich im Stich gelassen. Also nehme ich an, dass er bezahlt, was er uns schuldig ist. Mehr muss ich nicht wissen. Ich werde über einen Anwalt Kontakt zu ihm aufnehmen oder ihm einfach einen Brief schicken.“
Harry beugte sich zu ihr, doch Charlie stieg rasch aus. Wenn er sie berührte, würde sie nur wieder schwach werden, und sie hatte keine Lust, sich noch mehr zum Narren zu machen als ohnehin schon. „Danke für deine Hilfe. Ab jetzt komme ich allein zurecht.“
Er stiegt ebenfalls aus und kam um den Wagen herum. Charlie bewegte sich rückwärts Richtung Ausgang und winkte lässig. „Na dann. Es hat Spaß gemacht.“
Er folgte ihr mit grimmiger Miene. Seine ganze Kultiviertheit schien in diesem Moment von puren männlichen Instinkten verdrängt worden zu sein. „Du kommst mit rein.“
„Nein danke. Ich muss los.“
„Das ist keine Bitte, Charlie, sondern eine klare Anweisung. Wir haben einiges miteinander zu besprechen, und ich habe deine unerklärliche Halsstarrigkeit und unflätige Sprache satt.“
„Ich weiß noch nicht einmal, was dieses Wort bedeutet.“ Da er aussah, als würde er sich gleich auf sie stürzen, wich sie weiter zurück. Unglücklicherweise schaute sie nicht hinter sich, sodass sie plötzlich mit dem Hinterkopf gegen die Betonwand stieß. „Autsch!“
Während sie sich die schmerzende Stelle rieb, stemmte er beide Arme links und rechts ihres Kopfes gegen die Wand und kam so nah, dass sie seine Wärme spürte und seinen Duft einatmete. Sie spürte seine sanfte Berührung, die in krassem Gegensatz zu seinem Zorn stand.
„Es meint deine ätzenden Bemerkungen, die du gedanken- und reuelos von dir gibst.“
Jetzt wurde sie wütend. „Oh, mein Ärmster, habe ich etwas gesagt, was deine Gefühle verletzt?“
Er stand so dicht vor ihr, dass ihre Nase sein Kinn berührte. Dann umfasste er ihren Arm mit einem eisernen Griff und zog sie hinter sich her zum Haus. „Nein, aber ich glaube, du hast mich dazu gebracht, dich zu verletzen. Und das tut mir leid.“
„Was für ein Unsinn! Ich brauche keine Entschuldigung von dir. Harry, lass mich los!“
„Nein.“
Er zerrte sie zur Tür seines Reihenhauses. Einen Kampf zu verlieren ging Charlie gegen den Strich, daher verdoppelte sie ihre Anstrengungen. Da sie ihm jedoch nicht wehtun wollte, war sie ein wenig im Nachteil. Sie machte sich schlaff, in der Hoffnung, ihn damit zu überrumpeln. Aber er löste das Problem, indem er einfach einen Arm um sie schlang und sie hochhob. Gedemütigt gab sie es schließlich auf.
Mit der freien Hand schloss er die Tür auf und begrüßte die bellenden Hunde. Lachend ließ Harry Charlie los, um die Tür wieder abzuschließen. Statt in diesem Moment zu fliehen, sah sie rot und stürzte sich auf ihn. Harry war völlig überrascht. Er verlor das Gleichgewicht, und zusammen stürzten sie zu Boden, zwischen die herumtobenden Hunde und den fauchenden Kater.
Dummerweise war bei dem Sturz Charlie
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