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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ist.«
    Schwarzstern zögerte nicht. »Unbedingt!«
    Distelpfote riss die Augen auf. »Aber er sollte doch mit uns kommen!« Es gab so viel von ihm zu lernen. Er hatte ihr Mentor werden sollen und nicht Schwarzsterns Berater. Wozu brauchte ein Anführer einen Berater? Sol kannte die Prophezeiung! Er hat versprochen, dass er mit uns kommt!
    Häherpfote trat vor. »Du hast versprochen …«
    Löwenpfote schnitt ihm das Wort ab. »Gehen wir, bevor wir noch mehr Ärger bekommen«, flüsterte er Häherpfote ins Ohr.
    »Kommt raus, ihr drei!«, rief Bernsteinpelz Richtung Kinderstube, worauf Flammenjunges, Lichtjunges und Tigerjunges herausgestürmt kamen. »Ihr dürft euch jetzt verabschieden.«
    Tigerjunges machte einen Buckel und sprang auf Löwenpfote zu. »Beim nächsten Mal werde ich noch größer sein!«
    Flammenjunges näherte sich Häherpfote ein wenig zögernd. »Tschüss.«
    Efeuschweif stolzierte zu ihnen und fegte die Jungen aus dem Weg. »Geht und spielt mit euren eigenen Clan-Gefährten«, knurrte sie.
    Bevor Distelpfote ihrer Eskorte durch den Tunnel folgte, warf sie noch einen letzten Blick hinter sich auf die Lichtung. Schwarzstern und Sol saßen beieinander, steckten die Köpfe zusammen und unterhielten sich so leise, dass sie nichts verstehen konnte.

21. KAPITEL
    »Halt!« Häherpfote stellte sich Distelpfote und Löwenpfote in den Weg, die den Abhang hinunter zur Dornenbarriere laufen wollten.
    Er kümmerte sich nicht um ihre vor Überraschung knisternden Pelze. »Wir dürfen keiner Katze erzählen, was passiert ist und wo wir gewesen sind.«
    »Ist doch klar«, erklärte Löwenpfote.
    »Ihr erzählt nichts von Sol oder dass wir im SchattenClan-Lager gewesen sind. Überhaupt nichts! « Er musste sicher sein, dass sie ihn verstanden hatten.
    »Hatte ich auch nicht vor«, miaute Distelpfote. Er spürte, wie verwirrt und gekränkt sie war – nicht seinetwegen, sondern wegen Sol. Der Fremde hatte sie im Stich gelassen.
    Häherpfote wunderte sich auch über Sols Sinneswandel, weigerte sich aber, sich durch Sols Verhalten aus der Fassung bringen zu lassen. Nicht Schwarzstern war mächtiger als der SternenClan, sondern sie .
    Als sie das Lager betraten, hatte sich der Abend über den Felsenkessel gesenkt. Erleichtert stellte Häherpfote fest, dass sich der Clan eben erst zu regen begann. Im Kriegerbau raschelte es, Brombeerkralle und Graustreif kamen gerade heraus. Junge maunzten in der Kinderstube und Eispfote und Fuchspfote durchstöberten die letzten Reste vom Frischbeutehaufen.
    »Wo seid ihr gewesen?«, rief Fuchspfote.
    »Draußen«, antwortete Löwenpfote.
    »Habt ihr Beute mitgebracht?«
    Häherpfote konnte Fuchspfotes Magen knurren hören. »Bedaure, nein.«
    Graustreif kam gähnend über die Lichtung auf sie zugetappt. »Seid ihr lange unterwegs gewesen?«, fragte er verschlafen.
    »Nein«, log Häherpfote. Er hoffte, niemand würde bemerken, dass sie nicht in ihren Nestern geschlafen hatten.
    »Irgendwelche Anzeichen von Beute draußen?«, warf Brombeerkralle ein.
    Häherpfote antwortete nicht. Er war zu sehr in Gedanken versunken gewesen, um darauf zu achten.
    »Löwenpfote!« Aschenpelz streckte sich vor dem Kriegerbau. »Ich denke, wir sollten für unseren Clan jagen gehen, meinst du nicht? Distelpfote? Wie wäre es, wenn du Farnpelz weckst? Ihr könntet mit uns kommen.«
    Häherpfote merkte, wie Distelpfote der Mut verließ. Seine Wurfgefährten taten ihm leid. Es war ihnen zwar gelungen, sich unbemerkt aus dem Lager zu schleichen, aber ohne Strafe würden sie anscheinend doch nicht davonkommen. »Ihr dürft bestimmt bald in euren Nestern liegen«, flüsterte er ihnen zu.
    »Dauert immer noch zu lange«, fauchte Distelpfote leise zurück.
    Schuldbewusst tappte Häherpfote zu seinem Bau. Schließlich war er es gewesen, der sie zu ihrem Ausflug überredet hatte. Er schlüpfte durch den Brombeervorhang und atmete die vertrauten Düfte ein – Blattsees Geruch, Kräuter, die feuchte Felswand, von der das Wasser in die Pfütze tropfte. Spinnenbein schnarchte in Rußpfotes ehemaligem Nest. Und aus dem hinteren Teil des Baus wehte ihm der Geruch einer weiteren Katze entgegen.
    »Häherpfote? Bist du das?«
    »Eichhornschweif!«
    »Wir haben sie hier hereingebracht.« Blattsee kam von der Pfütze angetappt. »Draußen war es zu kalt für sie.«
    Häherpfote schnupperte. »Und die Wunde?«
    »Wir haben sie ganz langsam transportiert«, versicherte ihm Blattsee. »Die Wunde hat ein bisschen

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