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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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werden, aber Rußpfote wird es schaffen.«
    Blattsee strich ihm mit dem Schwanz über die feuchte Flanke. »Das hoffe ich.« Dann wurde sie streng. »Du solltest jetzt herauskommen, Rußpfote, sonst wirst du zu müde, um zum Lager zurückzulaufen.« Sie wandte sich an Häherpfote. »Bring sie langsam ins Lager zurück, dann ruhst du dich aus. Es ist Halbmond, wir reisen heute Nacht zum Mondsee.«
    Häherpfote kletterte weiter, seine Krallen scharrten über die glatten Steine. Noch ein paar Schwanzlängen, dann habe ich die Senke erreicht. Seine Pfoten taten weh, waren schwer wie Stein und sein Kopf brummte vor Müdigkeit. Er hatte Rußpfote vorsichtig zum Lager zurückbegleitet, wie Blattsee verlangt hatte, und dann hatten sich ihre Clan-Gefährten um sie versammelt und Rußpfote mit ihrem tropfnassen Pelz entsetzt angestarrt.
    »Du bist ja ganz nass!«, hatte Ampferschweif miaut.
    Distelpfote hatte ihre Freundin umkreist, vor Sorge total aufgelöst. »Bist du in den See gefallen?«
    »Ich bin geschwommen!«, hatte Rußpfote ihnen stolz berichtet. Sie hinkte zwar immer noch, konnte aber inzwischen ohne fremde Hilfe laufen.
    »Das wird sie jetzt jeden Tag tun, um ihr Bein zu kräftigen«, hatte Häherpfote erklärt, seine Patientin vom Lärm auf der Lichtung weggeführt und in ihr Nest zurückgebracht.
    »Vielen Dank, Häherpfote«, hatte Rußpfote dankbar miaut. »Kriegerin zu werden ist mir sehr wichtig.«
    »Ich weiß …«
    »Wo bleibst du denn?« Blattsees Miauen riss ihn in die Gegenwart zurück. Er kletterte über den Rand der Senke, ein Windstoß blies ihm kühle Bergluft ins Gesicht. Hinter Blattsee tappte er den ausgetretenen Pfad zum Mondsee hinunter. Wie üblich fühlte sich der glatte Stein mit den Pfotenspuren der Katzen aus alten Zeiten warm und vertraut an.
    Rindengesicht hatte während der Reise kaum etwas gesagt. Blattsee war auch nicht gesprächiger gewesen. Die Spannung zwischen ihr und dem WindClan-Heiler hatte die Luft wie bei einem aufkommenden Gewitter zum Knistern gebracht. Rindengesicht hatte Falkenpfote nicht mitgebracht und berichtet, der WindClan-Schüler habe sich einen spitzen Dorn in die Pfote getreten. Aber Häherpfote empfand Rindengesichts abweisende Haltung wie eine Brombeerhecke, die er um sich herum errichtet hatte. Er vermutete, dass der WindClan-Heiler seinem Schüler schwierige Fragen wegen des Beutediebstahls ersparen wollte, die Blattsee vielleicht stellen würde.
    Mottenflügel, Maulbeerpfote und Kleinwolke schienen die angespannte Stimmung nicht zu bemerken.
    »Wenn wir das nächste Mal hierherkommen, wird Blattfall sein«, merkte Mottenflügel an.
    Maulbeerpfote erschauderte leicht. »Ich werde die warmen Nächte vermissen.«
    »Die vergangene Blattgrüne hat uns gutgetan«, miaute Kleinwolke. »Wenn man von den vielen Zweibeinern bei der Halbbrücke absieht. Warum müssen die bloß immer so laut sein?«
    »Im Blattfall bleiben sie jedenfalls weg«, tröstete Mottenflügel.
    »So haben die kalten Blattwechsel wenigstens einen Vorteil«, stimmte Kleinwolke zu.
    »Hast du dir schon einen Schüler gesucht, Kleinwolke?« Maulbeerpfote schien darauf zu hoffen, dass sie bald eine neue Pfote auf ihrer Reise begrüßen durfte.
    »Ich habe schon jemanden im Sinn«, schnurrte Kleinwolke.
    Häherpfote wartete auf einen Kommentar von Blattsee. Wäre ihr ein Schüler lieber, der nie etwas anderes hatte werden wollen als Heiler-Katze? Sie wusste, dass Häherpfote ursprünglich Krieger werden wollte. Vielleicht bedauert sie auch, dass ihr Schüler nicht sehen kann?, dachte er mit einem Anflug von Bitterkeit. Aber Blattsee sagte nichts, sondern streifte im Vorbeigehen sanft seine Ohren. Häherpfote wurde ganz heiß vor Scham. Gelegentlich gab es außer ihm noch eine Katze, die Gedanken lesen konnte.
    Die Gruppe verteilte sich am Rand des Mondsees, Häherpfote folgte Blattsee bis ans äußerste Ende, wo sie sich niederließ. Er setzte sich neben sie, begierig darauf, mit seiner Schnauze das Wasser zu berühren. Er wollte mit dem SternenClan über die Prophezeiung sprechen. Er wollte herausfinden, ob sie vom Stamm der ewigen Jagd wussten. Würde der SternenClan erklären können, wie die Stammesahnen von der Prophezeiung erfahren hatten?
    Häherpfote hob die Schnauze. Außer ihm kribbelte noch einer Katze erwartungsvoll der Pelz. Mottenflügel.
    Die Heiler-Katze des FlussClans räusperte sich. »Bevor wir unsere Träume mit dem SternenClan teilen, möchte ich Maulbeerpfote ihren vollen

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