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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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schließlich ins Dämmerlicht ein.
    Es war Löwenpfote.
    Sie schreckte auf, als ihr eine Pfote an die Schulter tippte.
    »Distelpfote?« Farnpelz stand neben ihrem Nest. Im Bau war es dunkel, hinter den Zweigen der Eibe schimmerte fahles Mondlicht. »Alles in Ordnung?«
    Sie zitterte, obwohl ihr Pelz vor Panik glühte. »Ich hab bloß geträumt.«
    »Könntest du in Zukunft ein bisschen leiser träumen?«, knurrte Löwenpfote neben ihr. »Ich war mit der Nachtpatrouille draußen, während du hier geschnarcht hast.« Er drehte ihr den Rücken zu und schob die Schnauze unter eine Pfote.
    »Du bist jetzt dran, Distelpfote«, miaute Farnpelz leise.
    Fuchspfote und Eispfote lagen tief schlafend in ihren Nestern.
    »Wird es schon hell?«, fragte Distelpfote, die sich den Schlaf aus den Augen rieb.
    »Das dauert noch eine Weile«, flüsterte Farnpelz. »Wir sind für die Frühpatrouille eingeteilt.«
    Die zusätzlichen Patrouillen verlangten viel vom Clan. Krieger und Schüler waren müde, aber Feuersterns Plan schien aufzugehen. Seit Tagen hatte niemand mehr Hinweise auf Beutediebstahl gefunden. Distelpfote streckte sich und folgte ihrem Mentor aus dem Bau. Ihre Pfoten fühlten sich taub an vor Erschöpfung und selbst der frühmorgendliche Frost konnte ihre Müdigkeit nicht vertreiben.
    Ein blendend weißer Mond schien ins Lager. Dornenkralle saß auf der Lichtung, drückte mit einer Pfote seinen Schwanz zu Boden und putzte ihn dabei an der Spitze.
    Ampferschweif umkreiste ihn. »Zum Stillsitzen ist es einfach viel zu kalt«, klagte sie.
    »Bis Blattfall vorüber ist, wird es auch noch warme Nächte geben«, versprach Farnpelz, der zu der Schildpattkatze getreten war und seine Schnauze an der ihren rieb.
    »Ist Distelpfote jetzt wach?«, fragte Dornenkralle.
    Distelpfote trat aus den Schatten. »So gut wie.«
    »Gut.« Der goldbraune Tigerkater erhob sich auf die Pfoten. »Wir können gehen.«
    Ein leises Piepsen ertönte aus der Kinderstube. »Ist der Fuchs wieder weg?«, miaute Rosenjunges ängstlich. »Ich hab ihn bellen gehört und das klang ganz nah!«
    »Es war ganz weit weg, draußen im Wald, Liebes«, tröstete Minka. »Schlaf jetzt weiter.«
    Distelpfote reihte sich hinter Farnpelz ein, dann trabte die Patrouille in den Wald hinaus. Im Schutz der Bäume war es dunkel und Distelpfote stolperte auf der Böschung Richtung WindClan-Grenze über eine Wurzel.
    Farnpelz sah sich nach ihr um. »Schlafen deine Pfoten immer noch?«
    »Ich werde sie gleich wecken«, antwortete sie.
    Sie näherten sich dem Grenzbach und verlangsamten das Tempo. Ampferschweif führte die Patrouille an. Sie bedeutete ihnen mit der Schwanzspitze, stehen zu bleiben, und prüfte die Luft. »Keine frischen Gerüche.«
    Dornenkralle kletterte zum Ufer hinab, und Distelpfote hörte die Sträucher rascheln, während er sich darunter umsah. Mit Blättern im Pelz tauchte er wieder auf. »Nichts Ungewöhnliches zu entdecken.«
    Leise tappten sie parallel zum Bach durch den Wald an der Grenze entlang weiter. Farnpelz verschwand zwischen einigen Farnbüscheln, tauchte am anderen Ende wieder auf und schüttelte den Kopf. »Alles sauber.«
    Dornenkralle setzte eine Duftmarke am Wurzelwerk einer Eiche.
    »Lasst uns nicht mehr zwischen den Bäumen, sondern direkt am Bach die Grenze abgehen«, entschied Ampferschweif. »Dann können wir unsere Markierungen am Rand des Moorlands setzen.« Sie führte sie aus dem Wald heraus in den hellen Mondschein. Der Hang lag gespenstisch weiß leuchtend vor ihnen und jagte Distelpfote in der tiefen Stille über Wald und Moor einen Schauder über den Pelz.
    »Wie ruhig es ist«, flüsterte sie.
    »Gleich geht die Sonne auf«, miaute Farnpelz. »Dann werden die Vögel wach.«
    Heidekraut raschelte im Wind.
    »Dornenkralle, Farnpelz, ihr erneuert die Markierungen«, befahl Ampferschweif. »Distelpfote und ich sehen uns um und halten nach WindClan-Zeichen Ausschau.« Sie nickte Distelpfote zu. »Mir nach.«
    Distelpfote tappte hinter der Schildpattkätzin den Abhang hinunter, mit ihren schlaftrunkenen Pfoten kam sie auf dem rauen Gras ins Rutschen. Ampferschweif bedeutete ihr, allein weiterzugehen, kehrte um und lief den Hang wieder hinauf. Busch für Busch folgte Distelpfote schnuppernd dem hügeligen Gelände erst durch eine Senke und anschließend eine flache Steigung wieder hinauf. Dort lag die Grenze, was sie hauptsächlich an den deutlichen DonnerClan-Markierungen erkannte, denn der WindClan-Geruch war schal. Diese Grenze

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