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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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fernhalten.«
    »Einverstanden«, miaute nun auch Häherpfote. Er kroch unter dem Schutz des Brombeergestrüpps hervor und stolperte prompt über einen abgebrochenen Ast.
    »Ich gehe voraus«, bot sich Löwenpfote an.
    Wie üblich war Häherpfote enttäuscht, schob das Gefühl aber beiseite. Diese Sache war zu wichtig. Nie war er den Antworten auf seine Fragen zur Prophezeiung so nahe gekommen.
    Sie entfernten sich weiter vom See und drangen tiefer in den Wald ein, als je einer von ihnen gekommen war. Der Boden unter ihren Pfoten fühlte sich fremd an. Die glatten, breiten Eichen- und Buchenblätter wichen den kleineren, vertrockneten der Haselsträucher. Nicht einmal Häherpfote konnte hier den See noch riechen und der Wald wurde immer undurchdringlicher. Sie schlängelten sich einen gewundenen Pfad immer weiter bergauf. Weiche Farnwedel und niedrige Beerensträucher wurden spärlicher, der Beutegeruch schwächer. Zweige schabten an ihren Pelzen.
    Schließlich wehte Häherpfote zwischen den Bäumen der Geruch nach Gebirgsluft entgegen.
    »Wir haben den Rand unseres Territoriums erreicht!«, verkündete Löwenpfote.
    Häherpfote schnupperte. Vereinzelt entdeckte er an den Bäumen schale DonnerClan-Duftmarken, weiter hinten gab es gar keinen DonnerClan-Geruch mehr. Mit klopfendem Herzen folgte er Löwenpfote an den Duftmarken entlang, zu seiner Erleichterung streifte ihn Distelpfotes Pelz von der Seite. Er fühlte sich, als wäre auf seiner anderen Seite die Welt zu Ende.
    Löwenpfote blieb stehen. »Ich rieche etwas.«
    Rasch hatte ihn Häherpfote eingeholt und schnupperte an den Zweigen neben Löwenpfote. »Das ist er!« Er erkannte Sols Geruch sofort. »Er war hier.« Der Geruch des Katers war schwach, vom Wind verweht, aber unverwechselbar. Häherpfote tappte weiter, ließ sich von seiner Nase leiten. Wieder ein Zweig mit seinem Geruch! Sie hatten Sols Spur gefunden.
    »Er wollte also wirklich zum SchattenClan«, stellte Distelpfote fest.
    »Was machen wir, wenn er sich in ihrem Territorium aufhält?«, fragte Löwenpfote.
    »Darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist«, wehrte Häherpfote ab. Er durfte Sol jetzt nicht verlieren.
    Sie zogen weiter, Sols Spur folgend. Plötzlich entdeckte Häherpfote SchattenClan-Geruch. Er blieb stehen und spitzte die Ohren. Nichts zu hören von einer SchattenClan-Patrouille, nirgendwo raschelten Katzen im Unterholz.
    »Es sind bloß ihre Geruchsmarken«, versicherte ihm Löwenpfote. »Hier ist die SchattenClan-Grenze.«
    Häherpfote triumphierte. Er hatte recht gehabt. Sol hatte den SchattenClan ausfindig gemacht. Und trotzdem rumorte ein ungutes Gefühl in seinem Bauch. Wenn Sols Spur nun tiefer ins SchattenClan-Territorium hineinführte? Würden ihm Löwenpfote und Distelpfote über die Grenze folgen? Wie sollte er seinen Weg ohne sie finden? Er tappte weiter den Waldweg entlang, immer mit dem SchattenClan-Geruch in der Nase.
    Sols Spur zog sie weiter, mal an einem Zweig, dann an einem Blatt vorbei, das Sol mit seinem Pelz gestreift hatte. Häherpfotes Erregung steigerte sich mit jeder Entdeckung, bis die Spur ganz plötzlich endete. Er wirbelte herum, prüfte die Luft.
    Nichts!
    Löwenpfote trieb es weiter, er schnupperte sich durchs Unterholz. »Hier ist nichts!«, rief er hinter sich.
    Nein!
    Häherpfote rannte los, verzweifelt auf der Suche nach einem Hinweis. Er stolperte über einen Stein, der aus der Erde ragte. Schmerz durchzuckte seine Pfote und er leckte sie wütend.
    »Hast du dir wehgetan?« Distelpfote war neben ihm aufgetaucht.
    »Alles in Ordnung«, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen. Der Schmerz ließ nach. Nichts passiert.
    »Jetzt haben wir ihn doch verloren«, seufzte Distelpfote.
    Häherpfote bekam Panik. »Versuchen wir es in der anderen Richtung.«
    »Vielleicht hat er die SchattenClan-Grenze überquert«, miaute Löwenpfote finster.
    »Sehen wir nach!«, drängte Häherpfote.
    Löwenpfote blieb stehen. »Nein.«
    »Wartet!« Distelpfote schoss davon.
    »Wo willst du hin?«
    Kaum hatte er seine Frage ausgesprochen, da war sie auch schon wieder neben ihm.
    »Ich habe einen Fellfetzen entdeckt«, miaute sie. »Langes Haar, schildpattfarbenes und weißes. Es muss Sols Fell sein.«
    Häherpfote roch an den Haaren, die sie neben ihm fallen gelassen hatte. Das war Sols Pelz! »Wo hast du es gefunden?«, wollte er wissen.
    »Da drüben im Gras«, miaute Distelpfote. »Man kann sogar sehen, wo er gegangen ist. Das Gras ist niedergetreten.«
    »Aber die

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