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Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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schnell wie möglich!
Das mein Körper derart sensibel auf das Blut reagieren würde, war mir nicht in den Sinn gekommen.
Als ich mich in sicherer Entfernung befand, stützte ich keuchend meine Hände auf die Knie. Ich musste es erst schaffen, mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. So konnte ich auf keinen Fall zu den beiden anderen zurückkehren.

    ***

"Da bist du ja wieder.", begrüßte mich Dorian, der immer noch die Programme rauf und runter schaltete, ohne mich anzusehen. Dafür musterte Max mich einen Moment lang kritisch. Ich wich seinem Blick aus und warf meine Jacke über einen Stuhl. "Irgendwas Neues?", wollte ich von den beiden wissen.
Synchron schüttelten Max und Dorian ihren Kopf. "Nichts", erwiderte Max während ich mich auf die Bettkante setzte und meine Ellenbogen auf die Oberschenkel stützte. "Hast du denn auch einen Plan C, falls Olivia längst über alle Berge ist?"
Max schüttelte unwillig den Kopf. "Ich habe uns bereits die Rückflüge nach New York gebucht.", murmelte resigniert.
"Du denkst also tatsächlich, dass sie nicht wieder kommt?" Dorian horchte auf und löste seinen Blick vom Fernsehbildschirm.
In diesem Moment flog die Tür zu unserem Zimmer mit einem Krachen auf, sodass wir alle drei aufsprangen und entsetzt auf die Türschwelle starrten.

Vor uns stand Olivia, mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue. Ihr Mund war nur ein dünner Strich, aber sie trat tatsächlich über die Schwelle und ging auf Max zu. "Falls", begann sie gedehnt, "du die Wahrheit sagst und meine Mutter wirklich tot ist, will ich zuerst wissen, wer sie auf dem Gewissen hat!" Ihre Stimme klang frostig, aber anscheinend hatte es ihr doch keine Ruhe gelassen, ob Max´ Aussage tatsächlich der Wahrheit entsprach.
Max nickte betroffen, doch es gelang ihm, ihrem bohrenden Blick standzuhalten. "Es war Damian."

Olivias Körper begann zu zittern und sie ballte ihre Hände zu Fäusten. "Dieser Dreckskerl! Erst hat er sie Jahrhunderte lang gezwungen, ihm zu dienen und zum Dank bringt er sie um! Ich werde ihn in Stück reißen!", presste sie zwischen ihren bebenden Kiefern hervor.
"Genau deswegen sind wir hier.", erklärte Max ruhig und erntete einen ungläubigen Blick von Olivia. "Was soll das heißen? Hat er euch geschickt, um zu verhindern, dass ich den Tod meiner Mutter räche?" Ihre Augen wurden schmal.
Max hob beschwichtigend die Hände. "Nein Olivia. Wir sind hier, weil Damian im Begriff ist, einen blutigen Krieg gegen seine eigene Art anzuzetteln.
"Das sieht ihm ähnlich! Jetzt steigt ihm wohl langsam seine Macht zu Kopf.", knirschte sie. "Aber...was geht mich euer Krieg an? Und wie wollt ihr Damian töten? Keiner von euch ist stark genug dafür."
"Damian hat Julians Gefährtin entführt", erklärte Max und warf mir einen kurzen Blick zu. "Von ihr hatte er sich erhofft, dass sie ihm dabei hilft, seine Feinde aufzuspüren. Aber als er ihr von seinem Blut zu trinken gab, hat sie sich verwandelt. Sie ist jetzt stärker als jeder von uns, stärker als Damian selbst. Aus diesem Grund hat er deine Mutter dazu gezwungen, Tamara mit einem Blutsbann zu belegen, damit sie ihm hörig ist und...damit sie ihm nichts antun kann."
"Und in was hat sie sich verwandelt?" Ungläubig und mit kritischer Miene lauschte Olivia den Geschehnissen der letzten Monate.
"Na ja, so genau kann das niemand sagen...Melissa hat uns erzählt, dass sie über wesentlich schärfere Sinne verfügt als ein normaler Vampir. Auch in Kraft und Schnelligkeit ist sie allen anderen überlegen. Außerdem hat sich ihre Iris violett gefärbt. Alles in allem vermute ich, dass sie wohl so etwas wie eine Weiterentwicklung unserer Art zu sein scheint."
"Langsam verstehe ich...Ihr braucht mich, um den Blutsbann zu brechen, damit Tamara Damian töten kann - oder liege ich falsch?" Olivia ließ ihre Arme vor der Brust verschränkt und blickte Max abwartend ins Gesicht.
"So ist es", stimmte er ihr zu. Damit war alles gesagt.
"Wisst ihr denn, was Damian vorhat - oder sind das nur Mutmaßungen?" Sie schien noch nicht so recht überzeugt zu sein.

Langsam ging mir dieses Frage-Antwort-Spiel auf die Nerven. "Bevor wir dir jetzt jede Einzelheit erzählen und du am Schluss mit einem einfachen "ach nö, regelt eure Probleme alleine" abhaust, würde ich doch gerne mal eins von dir wissen: Könntest du so einen Blutsbann überhaupt rückgängig machen?!", fiel ich ihr ins Wort, ehe Max ihr antworten konnte und sah sie herausfordernd an.
Das schien sie genug zu

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