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Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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zu.
Max´ harte Gesichtzüge wurden ein wenig weicher, als er mich entdeckte. "Julian - endlich! Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren." Schon machte er auf dem Absatz kehrt und hetzte Richtung Ausgang.
"Hallo Dorian. Schön das wir uns endlich mal persönlich kennenlernen.", begrüßte ich Carolines Gefährten, der unsicher neben mir her lief. Dorian schluckte, ehe er zögernd antwortete: "Hallo Julian....ich...habe schon viel von dir gehört." Er sah mich dabei kaum an.
Ich konnte mir ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen. "Ja ich weiß, mein Ruf eilt mir voraus."
Max sagte zu alldem nichts, er zückte inzwischen einen Autoschlüssel und eilte mit uns zum Kurzzeitparkplatz. "Wohin geht es?", wollte ich von ihm wissen.
"Nach Potsdam, ungefähr eine Stunde von hier entfernt - schöne Stadt.", lautete Max´ knappe Antwort.
    In der sicher niemand eine mächtige Hexe vermuten würde
, beendete ich seinen Satz in Gedanken und ließ mich auf den Rücksitz gleiten. Dorian stieg neben Max ein, der keine Zeit verlor, den Wagen zu starten und schleunigst das Flughafengelände zu verlassen.

    ***

Olivia sah aus, wie eine junge Frau von etwa dreiundzwanzig Jahren. Das täuschte, denn genau wie ihre Mutter alterte sie so langsam, dass sie in Wirklichkeit wahrscheinlich schon über 300 Jahre alt war.
Sie saß am Esstisch in Max´ und Dorians Hotelsuite und ihrem Gesicht nach zu urteilen, war sie der Einladung hierher nur äußerst ungern gefolgt.
Einige Sekunden lang betrachtete sie mich, zog dann eine Augebraue nach oben und ließ mich wissen, dass wir nicht zu der Art gehörten, die sie besonders wertschätzte. "Na toll, noch ein Blutsauger! Könnt ihr mir jetzt endlich verraten, warum ich hier bin? Und ich bin übrigens nur erschienen, weil Max", sie warf ihm einen Blick zu und ihre Augen wurden schmal, "gesagt hat, es ginge um meine Mutter. Also, was ist mit ihr? Weshalb schickt sie solche wie euch?!"
"Deine Mutter schickt uns nicht...aber...ich dachte, sie würde wollen das du weißt...dass sie nicht mehr am Leben ist.", begann Max zögernd aber ruhig, wie man es von ihm gewohnt war.

"Was?!" Olivia sprang so unvermittelt auf, dass der Stuhl auf dem sie gesessen hatte, ins Wanken geriet und polternd umfiel. "Du lügst doch! Woher willst du das wissen?!" Ihre blauen Augen sprühten Funken vor Zorn, während sie einen Schritt auf Max zumachte. Sie durchbohrte ihn mit einem zornigen Blick. "Du bist keinen Deut besser, als alle anderen deiner Art!", zischte sie, bedachte Dorian und mich mit einem verachtenden Blick, ehe sie an mir vorbeistürmte, die Tür mit Schwung aufriss und sie ebenso schwungvoll wieder zuknallte.

Max starrte auf die verschlossene Tür und schüttelte den Kopf. "Sie ist ein Hitzkopf, genau wie ihre Mutter einer war."
"Und jetzt?" Dorian blickte verunsichert zu Max, der sich gerade in einen der beiden Sessel vor dem Fenster niederließ.
"Jetzt warten wir", erwiderte er knapp und hinterließ mit seiner Aussage auch bei mir ein Fragezeichen. "Wie warten? Du glaubst doch nicht, dass sie zurückkommt?" Ich zog argwöhnisch die Brauen zusammen. "Oder doch?"
"Na ja, ihr jetzt nachzulaufen würde wahrscheinlich nichts bringen. Wir können nur hoffen, dass sie meine Worte so sehr verunsichert haben, dass sie wissen will, ob es doch wahr ist." Er zuckte mit den Schultern und sah nachdenklich hinunter in den Innenhof. "Olivia hasst Vampire mehr als jede Hexe auf dieser Welt. Sie macht uns dafür verantwortlich, dass sie ohne ihre Mutter aufwachsen musste."
"Was wird dann wohl geschehen, wenn sie erfährt, dass einer von uns sie getötet hat?", wollte Dorian von Max wissen.
Ich stieß einen verächtlichen Laut aus.
Doch Max lehnte sich in seinem Sessel zurück und antwortete: "Entweder sie rastet aus und versucht uns drei gleich hier zu töten oder - und das ist meine persönliche Hoffnung - sie sinnt auf Rache und ist uns bei unserem Problem mit Damian behilflich."
"Ich hoffe, sie kommt bald zurück. Falls wir hier länger herumsitzen und warten müssen, kriege ich nämlich ein Problem.", erklärte ich und bemühte mich, meine Stimme betont beiläufig klingen zu lassen. Verstohlen rieb ich mir meine brennende Kehle. Ich hatte so viel Blut verloren, als Damian mich folterte, dass sich das nun langsam in einem fast übermächtigen Hungergefühl bemerkbar machte.

"Kein Problem", erwiderte Dorian und sprang mit einem Satz quer durch den Raum zu dem kleinen Kühlschrank der Minibar. "hier sind ein paar Vorräte."
Kaum

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