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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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in der sie standen. Vorsicht zog schützende Zeichen vor sich.
    »Jetzt mach mal keine Witze mehr, Kumpel! Wo'in 'aste uns 'ier geführt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es ganz bestimmt nicht, Mudge!« Nachdem er seine anfängliche Überraschung überwunden hatte, war Vorsicht zu einer der hochintensiven Lampen hinübergeschritten, um sie zu betrachten. »Das ist die stärkste Glühbirne, die ich je gesehen habe.«
    »Berühr sie nicht!« warnte ihn Jon-Tom. »Sie sehen alt aus, und ich möchte wetten, daß sie verdammt schnell sehr heiß werden. Die ganze Anlage hier ist mindestens vierzig oder fünfzig Jahre alt.«
    »Und wo ge'en wir jetzt 'in, Kumpel?«
    »Wir haben zwei Möglichkeiten, Mudge. Entweder wir kehren auf demselben Weg zurück, den wir gekommen sind, oder wir folgen dem Kabel und den Lampen in die andere Richtung und sehen nach, ob sie zu einem Traum führen, der Wahrheit geworden ist.«
    »Mir war's zwar lieber, wenn die zu 'nem anständigen Eßlokal führten, aber ich schätze, ich gebe mich auch mit 'nem wirklich gewordenen Traum zufrieden. Im Augenblick will ich jedenfalls auf keinen Fall wieder zurück. Weegee?«
    »Wenn du Jon-Tom so sehr vertraust, wie kann ich dir dann nachstehen?«
    »Für mich macht das keinen großen Unterschied«, fügte Vorsicht hinzu. »Übernimm du jetzt die Führung, großer Mensch.«
    Die Kabel führten zu einem weiteren Schaltkasten, dann zu noch einem, schließlich zu einem vierten. Da die Stromversorgung mit Sicherheit nicht unbegrenzt sein konnte, schaltete Jon-Tom jedesmal, wenn sie zu einem weiteren Abschnitt kamen, hinter sich das Licht aus. Alt, wie das System war, wäre es wahrscheinlich schnell überlastet.
    Einmal wölbte sich das Dach herab, so daß sie sich alle ducken mußten, um nicht mit den Köpfen gegen die Decke zu stoßen. Als diese sich wieder hob, so daß sie wieder aufrecht stehen konnten, hatte sich die Höhle erneut in einen weiteren Tunnel verwandelt, ähnlich dem, den sie hinuntergestiegen waren, doch mit einer sehr wichtigen Ergänzung.
    Unmittelbar vor ihnen führte eine Wendeltreppe aus Beton in die Höhe.
    »Was is'n dort oben, Kumpel, oder genauer: Was glaubst du, was dort oben is?«
    »Jedenfalls nicht unsere Piratenfreunde. Aber was alles andere anbelangt, wage ich nicht, es zu raten.«
    »Wenn wir nicht in den Wald hinausgelangen, den wir verlassen haben«, fragte Weegee, »wo kommen wir denn dann heraus, Jon-Tom?«
    »Da gerät der Verstand ins Schwanken.« Er machte sich an den Aufstieg.
    Die Treppen wanden sich einen schmalen Schacht hinauf, der künstlich erweitert worden war. Als sie sich der Spitze näherten, konnten sie warme Luft riechen. Man hatte ein Dach über dem Loch errichtet. Seitdem waren zahlreiche Balken eingefallen. Der Eingang zu der Höhle wurde entweder nur selten benutzt oder nur selten gewartet.
    Als sie oben ankamen, fanden sie sich von Steinmauern umringt. Eine Doppeltür aus dicken Bohlen versiegelte den Ausgang und war durch ein schweres Vorhangschloß gesichert. Jon-Tom beugte sich vor, um es zu untersuchen, wurde aber sanft beiseite geschoben.
    »'ast du vergessen, in wessen Gesellschaft du reist?«
    Mit Hilfe eines Messers und eines weiteren kleinen Werkzeugs aus seinem Rucksack brauchte Mudge ungefähr zwei Minuten, um das Schloß zu öffnen. Dann schoben sie die Türen beiseite.
    Sie fanden sich auf einem grasüberwachsenen Hügel wieder, von Bäumen umringt, die sich sehr gründlich von jenen unterschieden, die sie zurückgelassen hatten. Kein Anzeichen von sandverschmierten Zypressen, von Föhren und Hartholzwald. Der Boden zu ihren Füßen war dichtbesät mit zerbröckeltem Kalkstein, Lehm und Schiefer. Was die Bäume anging, so erkannte Jon-Tom sofort die lebende Eiche. Etwas länger brauchte er, um die anderen als Süßhülsenbäume zu identifizieren.
    Zu ihrer Rechten stand ein verlassenes Gebäude. Als sie einige wenige Dutzend Ellen in die andere Richtung geschritten waren, befanden sie sich oben auf der Hügelspitze. Von hier aus hätten sie über den Wald hinweg auf die ferne Küste des Glittergeistmeers blicken müssen. Statt dessen war jedoch kein Meer zu sehen, nur Quadratmeile um Quadratmeile dichten Waldes, der von einem einzigen breiten gepflasterten Weg durchzogen wurde.
    Während sie dastanden und verwundert dreinblickten, kam ein stämmiges Ungeheuer den Weg entlanggeholpert. Es brüllte zweimal.
    »Was zum Teufel is'n das?« stammelte Mudge.
    »Schrecklich anzusehen.« Weegee

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