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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mußte die Sache beschleunigen. »Versuchen wir etwas!«
    »Die 'aben sich doch tatsächlich erwischen lassen, diese Dämlacke.« Mudge kauerte mitten in dem großen Outrigger, den er und Weegee von der Landestelle geklaut hatten, und blickte zum Dorf zurück. Die schmucken kleinen Gefährte wurden eigentlich von zwei Wölfen bewacht, doch deren Aufmerksamkeit war glücklicherweise von den Ereignissen zwischen den Hütten abgelenkt worden. Nun wußte Mudge endlich, was die Ursache dieser Unruhe gewesen war, und das hatte nichts mit Glück zu tun gehabt.
    »Sie sollten inzwischen schon längst 'ier sein.«
    »Gib ihnen noch ein paar Minuten.«
    Er drehte sich um und sah sie in der Dunkelheit an.
    »Nein. Ich kenne diesen Jon-Tom, kenne ich. Dieser arme nackte Affe 'at ja nich mal soviel Verstand wie 'n Wurm, 'at sich erwischen lassen, 'at er. Na gut, wir 'aben unser Bestes gegeben. Ich 'abe versucht, ihn zu warnen, aber nein, er mußte ja unbedingt 'inausge'en und den Edelmann spielen, mußte er. Das war seine Entscheidung, war das, und das 'at mit uns nich's mehr zu tun. Wir 'aben unser eigenes Leben zu leben. Wird Zeit zu ge'en.« Er sprang aus dem Boot und lehnte sich mit der Schulter gegen seine Seite, um es von der niedrigen Sandbank abzustoßen, an der sie angelegt hatten.
    Weegee lehnte sich aus dem Gefährt und rieb ihre Nase gegen seine, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Wir können sie nicht einfach so sterben lassen, Mudge.«
    »Wir 'aben nich die Entscheidung getroffen, wie die sterben sollen, Liebchen. Das 'aben sie schon selbst getan. Und wie steht es mit dir und mir, eh?« Er richtete sich auf und küßte sie, wobei er sich über den Bootsrand beugte. Dann fuhr er mit einem Finger über ihre Barthaare. »Bin noch niemandem wie dir begegnet, Mädchen, 'ab's auch nie erwartet, 'ab nie dran gedacht, mich mal niederzulassen, weil ich keinen Grund dafür sah. Jetzt 'abe ich aber 'nen Grund, und ich werde 'n Teufel tun und den zunichte machen, nur weil 'n Tölpel von 'nem Mensch von 'ner anderen Welt nich genug Verstand in der Birne 'at, um zu wissen, wann er sich lieber um seinen eigenen Mist kümmern sollte. Solche idiotischen Nummern zieht Jon-Tom schon ab, seit ich ihn kenne, und das is immer'in schon seit seinem ersten Tag in unserer Welt. Ich wußte schon immer, daß er eines Tages eine Tour zuviel versuchen und daß das dann das Ende von 'ner interessanten Freundschaft werden würde, 'eute is es nun soweit. Er 'at seine Wahl getroffen. Sonst droht niemandem mehr Gefahr. Diesmal 'ängt jedenfalls nich gleich das Schicksal der ganzen Welt davon ab. Nur Jon-Toms, und das Schicksal 'at eben entschieden, daß sein letztes Stündchen geschlagen 'at.«
    »Mir hat jemand mal gesagt, daß das Schicksal überhaupt nichts entscheidet.«
    »Welcher Narr war das?«
    Sie lehnte sich näher zu ihm hinüber. »Das warst du, Mudge.« Er wich vor ihr zurück, konnte sich aber nicht ihrem Blick entziehen. »Verdammt seien alle Weiber! 'aste mich ge'ört, Weegee? Ich sagte, verdammt sollst du sein!«
    »Ich habe dich sehr wohl gehört.« Sie glitt über die Bootsseite ins Wasser. »Hinterher können wir ja eine wunderschöne Fluch- und Schimpfsitzung abhalten. Im Augenblick vergeuden wir nur Zeit.«
    Gemeinsam schwammen sie auf das Dorf zu, mühelos die erschreckten Fische überholend, die ihnen in den Weg kamen.
    Jon-Toms zögernde Versuche in Pferdepsychologie zeitigten keine schnellen Ergebnisse, als er plötzlich von dem Geräusch eines Tors unterbrochen wurde, das sich auf der gegenüberliegenden Seite des Korrals öffnete. Zuerst glaubte er, daß die Köche gekommen seien, um sie abzuholen, doch das öffnen diente nur zum Zweck, zwei weitere Eintopfzugaben einzulassen. Diese wurden unsanft hineingeschleudert. Dann schlug man das Tor hinter ihnen wieder zu.
    Er winkte nicht. »Hallo, Mudge. Hallo, Weegee.«
    Teyva scharrte am Boden. »Noch mehr Freunde von dir? Du hast ja wirklich eine ganze Menge törichter Bekannter, Mensch!«
    Mudge klopfte sich gerade ab. Sein Gesichtsausdruck hätte eigentlich genügen müssen, um das Gehege zum Einsturz zu bringen. »Du kennst ja nich mal die 'albe Geschichte, Vierbeiner. Ich 'ätte meinen Langbogen mitnehmen sollen, aber das Wasser 'ätte ihn zerstört, 'ätte es trotzdem riskieren sollen. Jetzt is es gottverdammt zu spät.« Er lief zum Tor zurück und überhäufte seine Gegner mit einigen ausgewählten Unflätigkeiten.
    »Schlauer Haufen.« Vorsicht putzte sich

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