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Zeit der Hingabe

Zeit der Hingabe

Titel: Zeit der Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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liebte, aber Miss Jane Pagett jagte ihm eine Heidenangst ein.

13. Kapitel
    E s wäre nicht verwunderlich, wenn nachts Gespenster durch Pawlfrey House spukten, dachte Miranda, während sie der fülligen Mrs Humber die breite Freitreppe hinauf in den zweiten Stock und einen langen dämmrigen Flur entlang folgte, bis die mürrische Person sich schließlich umdrehte und sie aus boshaften kleinen Augen anfunkelte.
    „Wir haben nicht viele Dienstboten im Haus, Lady Miranda“, erklärte sie brummig. „Ich habe das Stubenmädchen angewiesen, Badewasser heraufzubringen, aber Seine Lordschaft wünscht bei seiner Ankunft stets ein Bad, und der Hausherr hat natürlich Vorrang. Sie müssen sich also eine Weile gedulden.“
    Miranda lächelte liebenswürdig. „Dann werden Sie mich wohl in die Gemächer des Hausherrn bringen müssen, damit ich dort mein Bad nehme“, erklärte sie freundlich und genoss Mrs Humbers entsetzte Miene.
    „Ich lasse Ihr Badewasser unverzüglich vorbereiten“, knurrte sie und stieß eine Tür auf. „Machen Sie es sich bequem.“
    Miranda blieb lange unschlüssig auf der Schwelle stehen und lauschte den polternden Schritten. In Luciens Gegenwart stampfte die Haushälterin gewiss nicht so wütend durch die Gegend.
    Sie konnte sich sein entgeistertes Gesicht lebhaft vorstellen, wenn er seine Braut in seiner Badewanne vorfände.
    Nein, sie war noch nicht bereit, in diese Phase des Kampfes einzutreten, wollte intime Momente mit ihm so lange wie möglich hinauszögern, am liebsten völlig vermeiden. Würde seine Rache gegen die Rohans so weit gehen, dass er bereit wäre, ein Leben an der Seite einer ständig heiter plappernden Idiotin zu verbringen?
    Zögernd betrat sie den düsteren Raum, den auch das prasselnde Kaminfeuer nicht behaglicher machte. Es roch muffig nach Mäusekot und Moder. Dieses Zimmer musste dringend gründlich geputzt werden, und wenn Mrs Humber nicht genügend Personal im Haus hatte, musste sie eben Mägde aus dem Dorf kommen lassen.
    Miranda trat an eines der hohen Fenster, zog die verblichenen Vorhänge auf und blickte in den verregneten Nachmittag. Eine Staubwolke wirbelte auf, sie hustete und wedelte mit der Hand gegen die Flusen an. Wenigstens das Bett war frisch bezogen. Vermutlich nahm Mrs Humber an, der Hausherr habe den Wunsch, seine Braut nachts aufzusuchen.
    Von wegen!
    Da Miranda nicht erwartete, dass auf ihr Klingeln ein Dienstbote erschien, legte sie selbst ein paar dicke Holzscheite ins Feuer, um die klamme Kälte zu vertreiben. Es wäre vernünftiger, die Kamine mit Kohle zu beheizen, die wesentlich länger die Glut hielt, aber wahrscheinlich waren die uralten Schornsteine in diesem alten Gemäuer nicht dafür geeignet. Sie zog einen Stuhl heran und wärmte sich Hände und Füße.
    Luciens Gesichtsausdruck, als sie die Schuhe ausgezogen hatte, war urkomisch gewesen. Er hatte sich rasch wieder gefasst, dennoch hatte sie ihren Triumph ein paar Sekunden genießen können.
    Es war bereits dunkel geworden, als zwei stämmige Männer eine Kupferwanne ins Zimmer schleppten. Ihnen folgte eine Magd mit einem Eimer dampfenden Wassers. Wenn sie alleine die Wanne füllen sollte, würde es eine Ewigkeit dauern. Miranda bedankte sich liebenswürdig, und das Mädchen lächelte scheu.
    „Soll ich die Vorhänge zuziehen, Miss?“
    Der ältere Mann knuffte sie in die Seite. „Du hast sie mit Mylady anzusprechen, dumme Gans.“
    Das Mädchen lief puterrot an. „Oh, Miss … Mylady, Entschuldigung. Ich bin nur eine Spülmagd und habe noch nie eine Dame bedient.“
    „Mach dir nichts daraus“, beschwichtigte Miranda sie freundlich. „Wie heißt du?“
    „Bridget, Mylady.“
    „Nun Bridget, es wäre nett, wenn du mir hilfst, meine Kleider durchzusehen, während die kräftigen Männer das heiße Wasser heraufbringen.“
    „Das ist nicht unsere Arbeit“, knurrte einer der vierschrötigen Kerle aufbegehrend, schluckte aber beim Anblick von Mirandas strenger Miene. „Sehr wohl, Mylady“, sagte er dann unterwürfig, verbeugte sich und zog die Tür hinter sich zu.
    Bridget lachte. „Er ist ein Grobian, dieser Ferdy. Er ist Mrs Humbers Cousin und denkt, er kann uns alle herumkommandieren, dabei ist er nur ein Pferdeknecht. Aber er ist sehr stark, und sie braucht ihn für schwere Arbeiten.“
    „Dann ist er ja genau der Richtige, um Wassereimer zu schleppen.“
    „Soll ich die Vorhänge zuziehen? Es wird eine kalte Nacht.“
    „Aber sei vorsichtig. Sie sind voller Staub, und

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