Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
kaufen. Das ist ein wichtiger Moment.«
Widerstrebend reichte der Juwelier ihm eine Lupe.
Brad genoss das Spielchen sichtlich. Er betrachtete den Ring ausgiebig von allen Seiten und gab zustimmende Laute von sich. Schließlich legte er Ring und Lupe auf das schwarze Samttuch auf dem Tresen. »Das ist wirklich ein fantastischer Stein«, erklärte er. »Prachtvoll in Farbe, Schliff und Reinheit. Er wird Dana gefallen.«
»Ja, das habe ich mir gedacht. Packen Sie ihn ein«, sagte Jordan zum Juwelier.
»Jetzt gehen wir ein Bier trinken, oder?« Flynn warf einen misstrauischen Blick auf die anderen Ringe in der Auslage. »Und Jordan gibt einen aus, als symbolische Geste für … ach, zum Teufel. Ich will einfach ein Bier.«
»Alles zu seiner Zeit, mein Bester.« Jordan zückte seine Brieftasche und zog seine Kreditkarte heraus. »Wir müssen auf dem Rückweg noch woanders vorbeifahren.«
So wie er es sah, machte er alles auf einen Rutsch. So eine Art romantischen Zaubertrick. Er hatte das Mädchen, er hatte den Ring gekauft. Und jetzt, dachte er, während sie durch das Tor von Warrior’s Peak fuhren, würde er noch versuchen, das Haus zu bekommen.
»Das ist ja wild«, sagte Flynn, der auf dem Rücksitz neben einem schnarchenden Moe saß. »Ich glaube, ich stehe unter Schock.«
»Ziemlich wild«, stimmte Jordan ihm zu. »Aber ich habe dieses Haus schon immer haben wollen. Schon als Kind.«
»Okay, bevor du jetzt hineingehst und ein Wahnsinnsangebot machst, lass uns noch einmal darüber reden«, sagte Brad. »Ich möchte dich noch einmal darauf hinweisen, dass dieses Haus riesig ist.«
»Ich liebe große Häuser.«
»Es liegt völlig einsam.«
»Das liebe ich auch.«
»Du hast Dana noch nicht gefragt, ob sie hier oben leben möchte.«
»Das brauche ich nicht. Ich kenne ihre Antwort.«
»Es ist, als ob man gegen eine Wand redet«, murrte Brad. »Okay, wenn du entschlossen bist, das durchzuziehen, dann nimm wenigstens das Schild ›Ich bin ein Erfolgsmensch mit einem Haufen Geld‹ von deinem Rücken herunter.«
»Sie sind Götter, mein Sohn.« Jordan parkte und öffnete die Fahrertür. »Ich glaube, ein Pokerface nützt einem hier nicht viel.«
»Ich weiß gar nicht, wie du darauf kommst, dass sie das Haus überhaupt an dich verkaufen wollen«, fuhr Brad fort. »Sie haben es doch selber erst vor zwei Monaten gekauft. Götter oder nicht, auch sie unterliegen solchen Kleinigkeiten wie Gewinnsteuer und so.«
»Hör dir den Anzug an.« Flynn grinste, als Moe über ihn hinweg aus dem Auto sprang.
»Halt den Mund. Du hast einen Schock, denk dran. Von hier aus braucht man eine halbe Stunde bis ins Valley«, fuhr Brad fort.
»So wie du fährst, bestimmt«, murmelte Jordan.
»Ich habe dich gehört. Eine halbe Stunde«, wiederholte Brad, »für einen reifen Erwachsenen, der die Geschwindigkeitsbegrenzungen respektiert. Und das nur bei gutem Wetter. Dir kann es ja egal sein, du kannst zu Hause bleiben und in Unterwäsche deine Bücher schreiben. Aber Dana hat sechs Tage in der Woche einen Laden in der Stadt.«
»Sechs?« Jordan wandte sich um. »Woher weißt du, dass sie sechs Tage in der Woche aufhaben wollen?«
»Das hat Zoe mir zwischen ihren schnippischen Bemerkungen verraten. Dana muss also fast jeden Tag hier herunterfahren. Und im Winter …«
»Ich kaufe ihr einen Wagen mit Allradantrieb. Hör doch endlich auf herumzulamentieren.«
»Wegen dieser Bemerkung ziehen sie dir hoffentlich das Fell über die Ohren - falls sie überhaupt verkaufen wollen.«
Rowena öffnete ihnen die Tür und beugte sich lachend zu Moe herunter. »Willkommen! Wie reizend. Drei gut aussehende Männer und ein schöner Hund.«
»Wenn du Moe schön nennst«, kommentierte Jordan, »muss es Liebe sein.«
»Das ist es auch.« Sie richtete sich auf und lächelte strahlend, als sie Jordan in die Augen blickte. »Das ist es auch. Kommt herein.«
Moe brauchte keine zweite Aufforderung. Er raste an ihr vorbei, schlidderte auf den Fliesen entlang und rannte direkt in den Salon. Als die anderen dort ankamen, lag er bereits in einem Sessel, das Kinn auf der Armlehne, und wedelte mit dem Schwanz.
»Hey, runter vom Sessel, du Frechdachs.«
Moe blickte Rowena hilfesuchend an und wedelte noch heftiger mit dem Schwanz.
»Nein, bitte. Er darf dort sitzen. Er ist ja schließlich ebenfalls ein Gast.« Sie streichelte ihm über die Hängeohren. »Das schadet schließlich niemandem. Nun, was kann ich euch anbieten? Kaffee? Tee?« Ihre
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