Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Mundwinkel zuckten, als sie Flynn ansah. »Vielleicht ein kaltes Bier?«
»Hast du meine Gedanken gelesen, oder sehe ich nur so aus wie ein Mann, der gerne ein Bier trinken würde?«
»Vielleicht ein bisschen von beidem. Bitte, folgt Moes Beispiel und setzt euch. Macht es euch gemütlich. Ich bin gleich wieder da.«
»Ist Pitte zu Hause?«, fragte Jordan.
»Ja, sicher. Ich gehe ihn holen.«
Brad wartete, bis sie das Zimmer verlassen hatte, dann wandte er sich an Jordan. »Okay, ich halte es nicht aus. Jetzt erzähl ihnen bloß nicht gleich, wie gierig du auf dieses Haus bist oder etwas ähnlich Schwachsinniges.«
»Sehe ich aus, als wäre ich gerade erst aus dem Nest gefallen?«
»Hast du schon jemals in deinem Leben ein Haus gekauft?«
»Nein, aber …«
»Aber ich. Du bist ein erfolgreicher Autor mit einer Reihe von Bestsellern. Sie wissen, dass du Geld hast. Hinzu kommen deine Kinderträume. Du bettelst förmlich darum, über den Tisch gezogen zu werden.«
Jordan setzte sich. »Weißt du, langsam beginne ich zu verstehen, warum du Zoe so wütend machst.«
Brad warf ihm einen schiefen Blick zu. »Ich mache sie nicht wütend, ich mache sie nervös. Die Wut ist nur ein Nebeneffekt ihrer Nervosität.«
»Ja, ich fange ebenfalls an, es zu begreifen«, warf Flynn ein. Ähnlich wie sein Hund kuschelte er sich in einen Sessel. Er blickte auf, als Rowena mit einem Tablett ins Zimmer trat.
»Warte, ich helfe dir.« Flynn stand auf und nahm ihr das Tablett ab, auf dem fünf Gläser mit Bier standen.
»Danke. Bitte, bedient euch. Pitte kommt gleich.« Sie setzte sich aufs Sofa und lächelte Flynn strahlend an, als er ihr ein Glas Bier reichte. »Heute ist ein wichtiger Tag.«
Flynn krampfte sich der Magen zusammen. »Ja, vermutlich.«
»Du darfst ruhig ein bisschen aus dem Gleichgewicht geraten. Es ist nur menschlich. Ah, da ist ja Pitte.«
»Guten Tag. Rowena hat mir gesagt, wir hätten etwas zu besprechen?« Er setzte sich neben sie aufs Sofa und griff nach einem Bierglas. »Geht es euch gut?«
»Anscheinend«, erwiderte Jordan. »Ich sollte wohl erst mal erzählen, was passiert ist.«
Er erzählte ihnen, wie Kane Dana in ihre Vergangenheit zurückgeführt hatte.
»Das ist interessant.« Pitte betrachtete nachdenklich sein Bierglas. »So ein geradliniges Verhalten erwartet man gar nicht von ihm.«
»Er hat die Methode speziell auf sein Opfer zugeschnitten«, warf Rowena ein. »Clever von ihm. Er versucht erst gar nicht, sie zu täuschen, sondern erzählt ihr genau, was er tut, lässt sie noch einmal sehen und erfahren. Ja, das war eine gute Strategie.«
»Sie hätte sogar beinahe funktioniert. Wenn Malory uns nicht beiden einen Schubs gegeben hätte, wären wir jetzt vermutlich nicht da, wo wir sind.«
»Ihr sechs seid Teile eines Ganzen. Zwar Individuen«, fügte Rowena hinzu, »aber stärker noch in der Verbindung zueinander. Wie hast du das Problem mit Dana gelöst?«
»Das brauche ich euch wohl nicht mehr zu erzählen. Ich kann ja die kleinen roten Herzen über meinem Kopf selbst sehen.«
»Ich würde trotzdem gerne hören, was du sagst und wie du es sagst.«
Als Jordan erzählte, nickte sie und ergriff Pittes Hand.
»Es ist schwierig zu wissen, was man loslassen und was man festhalten muss«, sagte sie. »Ich bin froh, dass ihr beide euch festgehalten habt.«
»Ich auch, aus rein persönlichen Gründen. Aber es hat ebenfalls etwas mit dem Rest zu tun, oder?« Jordan beobachtete Rowena aufmerksam und wünschte sich, er könne in ihrer undurchdringlichen Miene lesen. »Es gehört zur Suche nach dem Schlüssel.«
»In einem Wandbehang ist jeder Faden wichtig. Die Länge, die Beschaffenheit, der Farbton. Er wollte euch trennen, und ihr habt es nicht zugelassen. Der Faden zwischen euch ist lang, dick und stark.«
»Warum ist es so wichtig, dass er uns trennt?«
»Ihr seid mehr zusammen als getrennt, das weißt du.«
»Es geht nicht nur darum.« Er beugte sich vor. »Hilf mir, damit ich ihr helfen kann.«
»Das hast du bereits getan. Und du wirst es weiter tun. Daran glaube ich.«
»Sie hat fast keine Zeit mehr.«
»Ihr seid weiter gekommen, als ihr glaubt, also seid vorsichtig. Er wird alles tun, was in seiner Macht liegt, um den Faden zu durchtrennen.«
Jordan lehnte sich zurück. »Das wird ihm nicht gelingen. Ich bin noch aus einem anderen Grund hier, und ich frage mich langsam, ob er nicht auch Teil des Wandbehangs ist. Ich möchte dieses Haus kaufen.«
Brad gab einen erstickten Laut
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