Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
hoch, als sie Malory gegenüberstand. »Was ist los?«
»Ich dachte, ich schaue mal bei dir vorbei, bevor ich nach Hause fahre. Ich habe den ganzen Tag mit Künstlern und Kunsthandwerkern hier am Ort geredet. Für den Anfang habe ich schon ein paar schöne Stücke für meine Galerie beisammen, glaube ich.«
»Gut. Hast du was zu essen dabei? Ich bin am Verhungern.«
»Nein, nur Pfefferminzdrops.«
»Das bringt es nicht«, erwiderte Dana. »Ich sehe mal in der Küche nach. Hast du auch Hunger?«
»Nein, aber mach nur. Hast du irgendwelche brillanten Ideen? Können Zoe und ich etwas für dich tun?«, fragte Malory und folgte Dana in die Küche.
»Nicht so besonders brillant. Spaghetti! Oh, super.« Dana holte eine Schüssel mit Pastaresten aus dem Kühlschrank. »Willst du ebenfalls welche?«
»Nein, danke.«
»Ich habe noch Cabernet da.«
»Ja, den trinke ich gerne. Aber nur ein Glas.« Malory, die sich in Danas Küche auskannte, holte die Weingläser aus dem Schrank. »Was für eine Idee hast du denn?«
»Bücher. Du weißt schon, alles was mit Wissen zu tun hat. Und Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.« Sie nahm sich eine Gabel und begann, die kalten Nudeln direkt aus der Schüssel zu essen. »Das Problem ist nur, um welches Buch es sich handelt.«
»Willst du die Pasta nicht warm machen?«
»Was?« Verblüfft blickte Dana auf die Spaghetti. »Warum?«
»Ach, nur so.« Malory reichte Dana ein Glas Wein, dann ergriff sie ihres und setzte sich an den Küchentisch. »Ein Buch oder Bücher würden Sinn machen. Und so wüsstest du wenigstens, welchen Weg du einschlagen musst. Aber …«
Sie blickte sich in Danas Wohnung um. »Wenn du allein die Bücher nimmst, die du persönlich besitzt, das würde schon Wochen dauern. Und dann kommen ja noch all die anderen Bücher im Valley, in der Bibliothek, in der Buchhandlung im Einkaufszentrum und so weiter dazu.«
»Und selbst wenn ich Recht hätte, würde es noch lange nicht bedeuten, dass der Schlüssel tatsächlich in einem Buch ist. Das könnte ja auch nur im übertragenen Sinn gemeint sein, oder dass in einem Buch nur irgendein Hinweis auf den Schlüssel versteckt ist.« Achselzuckend schaufelte Dana eine weitere Gabel Spaghetti in sich hinein. »Ich habe dir ja gesagt, so besonders brillant ist meine Idee nicht.«
»Aber es ist zumindest mal ein Anfang. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.« Malory schürzte die Lippen. »Das ist ein weites Feld.«
»Historisch, zeitgenössisch, futuristisch. Und damit sind nur Romane gemeint.«
»Und wenn es persönlicher ist?« Malory beugte sich vor und musterte Dana eindringlich. »Es hatte ja auch etwas mit mir zu tun. Zu meinem Weg gehörten Flynn, meine Gefühle für ihn - und meine Gefühle mir selbst gegenüber, was ich vorhatte, wer ich sein wollte. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe - Träume können wir sie nicht nennen -, waren sehr persönlich.«
»Und Angst einflößend.« Dana legte ihre Hand auf Malorys. »Ich weiß. Aber du hast es überstanden, und das werde ich genauso. Vielleicht ist es tatsächlich etwas Persönliches. Ein Buch, das eine ganz besondere Bedeutung für mich hat.«
Nachdenklich blickte sie sich im Zimmer um. »Aber auch das ist ein weites Feld.«
»Ich dachte eigentlich an Jordan.«
»Was hat er denn in dem Ganzen zu suchen? In der ersten Runde mag er ja noch eine Rolle gespielt haben, weil er und Brad die beiden Gemälde von Rowena gekauft haben. Und weil Flynn ihn darum gebeten hat, ist er mit dem Bild in die Stadt gekommen. Aber nachdem du den Schlüssel gefunden hattest, war sein Part doch vorüber. Und er war nur über seine Freundschaft mit Flynn mit dir verbunden.«
»Er ist auch mit dir verbunden, Dana.«
Dana drehte Spaghetti um ihre Gabel, aber ihr war der Appetit vergangen. »Nicht mehr.«
Malory kannte diesen eigensinnigen Gesichtsausdruck. Sie nickte. »Okay. Wie wäre es zum Beispiel mit dem ersten Buch, das du gelesen hast? Das erste, das dir in die Hände fiel und dich zu einem begeisterten Leser machte?«
»Ich glaube nicht, dass der Schlüssel zum Kasten der Seelen in Green eggs and ham verborgen liegt.« Grinsend hob Dana ihr Glas. »Aber ich schaue es mir mal an.«
»Was ist denn mit dem ersten Buch für Erwachsene?«
»Daran kann ich mich nicht erinnern.« Dana trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte und überlegte. »Nein, ich habe gelesen, sobald ich Buchstaben erkennen konnte. Und an ein spezielles erstes Buch kann ich mich wirklich nicht
Weitere Kostenlose Bücher