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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gekündigt werden.«
    »Wenn Sie ein Zeugnis oder eine Referenz erwarten …«
    Dana blieb an der Tür stehen. »Joan, Joan, soll unser Verhältnis damit enden, dass ich Ihnen erzähle, wohin ich mir Ihre Referenz stecken kann?«
    Wütend lief sie die Treppe hinunter und ergriff ihre Jacke und ein paar persönliche Habseligkeiten. Sie sprach mit keinem ihrer Kollegen, sondern verließ sofort das Gebäude, weil sie fürchtete, sie würde in hysterisches Schluchzen ausbrechen oder irgendetwas zertrümmern, wenn sie nicht schnell hier herauskam. Und diesen Triumph wollte sie Joan nicht gönnen.
    Also ging sie, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Sie verdrängte, dass sie jetzt das letzte Mal diesen Weg von der Arbeit nach Hause ging. Es war schließlich nicht das Ende der Welt, sondern einfach nur eine Wendung, hinter der sich neue Möglichkeiten eröffneten.
    Sie setzte die Sonnenbrille auf, als ihr Tränen in die Augen traten. Sie würde sich nicht so weit demütigen, in aller Öffentlichkeit zu weinen.
    Als sie jedoch an ihrer Haustür ankam, ging ihr Atem keuchend. Sie zog die Schlüssel aus der Tasche, schloss auf und sank einfach auf den Fußboden.
    »O Gott, o Gott, was habe ich getan?«
    Sie hatte keine Arbeit mehr. Und es würde noch Monate dauern, ehe sie den Buchladen eröffnen konnte. Wie kam sie überhaupt auf die Idee, eine Buchhandlung führen zu können? Schließlich sagte es nichts über ihre kaufmännischen Fähigkeiten aus, dass sie Bücher kannte und liebte. Sie hatte noch nie im Einzelhandel gearbeitet, und jetzt wollte sie auf einmal einen Laden führen?
    Sie hatte geglaubt, sie sei auf den Schritt vorbereitet. Aber jetzt musste sie angesichts der Realität feststellen, dass sie keineswegs darauf vorbereitet war.
    Voller Panik sprang sie auf und rannte zum Telefon. »Zoe? Zoe … ich habe gerade … ich muss … Himmel. Kannst du kommen? In unser gemeinsames Haus?«
    »Okay, Dana, was ist los? Was ist passiert?«
    »Ich habe … ich habe gerade gekündigt, und ich glaube, jetzt habe ich eine Panikattacke. Ich brauche … Kannst du die Schlüssel holen? Kannst du dich mit Malory mit mir beim Haus treffen?«
    »Schon gut, Süße. Atme tief durch. Komm, alles wird gut. In zwanzig Minuten bin ich mit Malory da.«
    »Danke. Okay, danke. Zoe …?«
    »Du musst ganz ruhig weiteratmen. Soll ich dich abholen?«
    »Nein.« Dana wischte sich die Zornestränen aus dem Gesicht. »Nein, ich komme schon alleine zurecht.«
    »In zwanzig Minuten«, wiederholte Zoe und legte auf.
     
    Als sie in die Einfahrt des hübschen Fachwerkhauses, das sie mit ihren Freundinnen gekauft hatte, einbog, war sie ruhiger, zumindest oberflächlich betrachtet. In ein paar Wochen würden sie die letzten Dokumente unterschreiben, und dann würden sie »Luxus«, wie sie ihr gemeinsames Geschäftshaus getauft hatten, eröffnen.
    Zoe und Malory hatten die großartigen Ideen für Einrichtung und Gestaltung, sie hatten sich schon die Köpfe über die Wahl der Farben heiß geredet. Und Zoe hatte alle Flohmärkte in der Umgebung abgeklappert und die erstaunlichsten Dinge mitgebracht, die sich unter ihren Händen in Schätze verwandelten.
    Natürlich hatte auch Dana Ideen. Sie konnte sich vorstellen, wie ihre Buchhandlung mit angeschlossenem Café aussehen würde. Gemütlich und bequem. Ein paar weiche Sessel vielleicht und ein paar Tische.
    Einzelheiten jedoch sah sie nicht. Wie sollten die Sessel aussehen? Welche Tische sollte sie nehmen?
    Sie hatte so vieles nicht bedacht, als sie sich in diesen Traum vom eigenen Buchladen gestürzt hatte. Und, das musste sie zugeben, sie hatte auch vieles nicht bedacht, als sie Joan gekündigt hatte.
    Impulsivität, Stolz und Wut, dachte sie seufzend. Eine gefährliche Kombination. Jetzt würde sie damit leben müssen, dass sie ihr erlegen war.
    Sie stieg aus dem Auto und betrachtete das Haus.
    Es war ein schönes Haus. Es hatte ihr von dem Moment an gefallen, als sie mit Zoe durch die Tür getreten war. Selbst die entsetzliche Erfahrung, die sie darin gemacht hatten - dank ihrer Nemesis Kane -, hatte ihnen die Freude daran nicht verdorben.
    Sie hatte noch nie irgendwelchen Besitz gehabt, und sie sollte sich auf das äußerst erwachsene Gefühl konzentrieren, dass ihr tatsächlich ein Drittel des Hauses und des Grundstücks gehörten. Die Verantwortung machte ihr keine Angst, und auch die Arbeit, die dazu gehörte, nicht.
    Angst hatte sie lediglich davor, zu versagen.
    Sie ging zur Veranda, setzte sich auf

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