Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
hinaus, dachte Jordan. »Sie macht sich zwar Sorgen wegen der Suche nach dem Schlüssel, aber sie hat sich kopfüber hineingestürzt. Du hast ja bestimmt die Bücherberge bei ihr gesehen, als du ihr Moe gebracht hast.«
»Ja, mir haben die Augen wehgetan allein bei dem Gedanken, dass ich nur die Hälfte davon lesen müsste. Und sonst?«
»Es sieht so aus, als ob sie sich nach ihrem Erlebnis wieder einigermaßen beruhigt hat. Es hat sie zwar erschreckt, aber sie ist neugierig. Du kennst sie ja.«
»Hmm.«
»Warum fragst du mich nicht einfach, wie es zwischen uns läuft?«
»Um mich in eure Privatsphäre einzumischen? Ich?«
»Um deine aufregender zu gestalten, Hennessy.«
»Wow, das war eine kreative, prägnante Bemerkung. Jetzt verstehe ich, warum du so ein erfolgreicher Schriftsteller bist.«
»Nur ein kleiner Schlenker.« Obwohl er eigentlich nicht wollte, nahm sich Jordan einen Keks. »Ich habe es damals mit ihr verdorben, weil ich einfach nur gesagt habe: ›Ich gehe, es war schön, bis dann.‹«
Die Erinnerung daran schmerzte.
»Na ja, vielleicht habe ich es nicht ganz so brutal ausgedrückt, aber so ähnlich.« Nachdenklich biss er in sein Plätzchen. »Habe ich es mir mit dir auch verdorben?«
»Ein bisschen vielleicht.« Flynn schob Malorys hübsche Kerze beiseite, damit er die Plätzchenschachtel zwischen sie beide stellen konnte. »Ich habe mich etwas verlassen gefühlt, als du weg warst, aber ich habe begriffen, warum du es tun musstest. Himmel, schließlich hatte ich selber das Gleiche vor.«
»Der Manager, der mit sich ringende Schriftsteller und der begeisterte Reporter. Wir sind schon ein Trio.«
»Ja, und es ist uns allen ähnlich gegangen, oder? Ich bin zwar aus dem Valley nie herausgekommen, aber ich habe geglaubt, ich würde gehen. Also habe ich dich und Brad als eine Art Vorhut betrachtet. Andererseits habe ich aber auch nicht mit dir geschlafen.«
»Sie hat mich geliebt.«
Flynn musterte seinen Freund aufmerksam. »Ist dir dieses Licht jetzt erst aufgegangen? Mit deinen Leitungen scheint irgendwas nicht in Ordnung zu sein, Kumpel.«
»Ich wusste, dass sie mich liebte.« Jordan stand auf, um sich ebenfalls ein Glas Milch zu holen. »Zum Teufel, Flynn, wir liebten uns alle. Wir waren enger miteinander verbunden als jede Familie. Ich wusste nur nicht, dass ich ihre große Liebe war. Woher soll ein Mann das denn wissen, wenn ihm die Frau nicht tief in die Augen schaut und ihm erklärt: ›Ich liebe dich, du Arschloch.‹? So eine Äußerung«, er redete sich zunehmend in Rage, »hätte ich ohne weiteres von Dana erwartet. Aber sie hat nichts gesagt, also wusste ich es nicht. Und jetzt bin ich der Schuft.«
Flynn war beinahe erleichtert über Jordans Gefühlsausbruch. »Ja, aber das ist nicht alles. Ich könnte eine ganze Liste aufstellen.«
»Die Liste, die ich über dich schreiben könnte, wäre länger«, grunzte Jordan.
»Toll, ein Wettbewerb.« Jordan war nicht nur wütend, sondern zudem unglücklich, stellte Flynn fest. Aber er konnte ihm das jetzt nicht ersparen.
»Sieh mal, als Lily mich sitzen ließ und sich für Ruhm und Reichtum in der großen, bösen Stadt entschied, war ich verletzt. Und ich liebte sie nicht einmal! In der Hinsicht hatten Brad und du Recht. Aber ich dachte, ich liebte sie, ich war bereit dazu, und es machte mich fertig, dass sie mich so rigoros abbürstete. Dana hat dich wirklich geliebt, und da war es zu erwarten, dass dein Weggehen, egal aus welchem Grund, sie fertiggemacht hat.«
Jordan setzte sich wieder und brach nachdenklich ein Plätzchen in zwei Teile. »Du willst mir mitteilen, dass ich ihr nicht noch einmal wehtun soll.«
»Ja, genau das will ich.«
9
Dana versuchte ihre sexuelle und emotionale Frustration an den Büchern abzuarbeiten. Sie konzentrierte sich auf ihr Ziel und verbrachte die halbe Nacht damit, Daten und Fakten zu sichten und Spekulationen über den Ort anzustellen, an dem sich der Schlüssel befinden könnte.
Es brachte ihr nur Kopfschmerzen ein.
Als sie schließlich ins Bett ging, schlief sie unruhig. Am nächsten Morgen konnte selbst Moe sie nicht aufheitern, deshalb beschloss sie, es mit körperlicher Arbeit zu versuchen.
Sie brachte Moe bei Flynn vorbei, wobei sie einfach aufschloss und den Hund ins Haus ließ. Da es Sonntag und erst kurz vor neun war, nahm sie an, dass alle noch schliefen.
Als der Hund laut bellend die Treppe hinaufschoss, verzog sie grinsend die Mundwinkel.
»Lauf du nur, Moe«, freute sie sich
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