Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Gedanken an dich zu verschwenden. Wie viel hast du ihm bedeutet?«
Nicht genug, dachte sie.
»Ich kann das ändern. Ich kann ihn dir geben. Ich könnte dir so vieles geben. Willst du Erfolg?«
Der Laden war voller Menschen. In den Regalen standen die Bücher. An den hübschen Tischen saßen Kunden, die Tee tranken und sich unterhielten. Sie sah einen kleinen Jungen, der im Schneidersitz in einer Ecke saß und Wo die wilden Kerle wohnen las.
Die Szene wirkte geschäftig und entspannt zugleich.
Die Wände hatten genau den richtigen Farbton, dachte Dana. Malory hatte absolut Recht gehabt. Das Licht war gut, alles wirkte freundlich, und all diese wundervollen Bücher, die verführerisch auf Regalen und Displays arrangiert waren.
Wie ein Geist wanderte sie umher, durch die Körper der Leute, die lasen oder stöberten. Sie sah vertraute Gesichter, Gesichter von Fremden, hörte die Stimmen und roch die Gerüche.
Hier und dort standen attraktive Ständer mit Geschenkkarten und Lesezeichen. Und war das nicht der perfekte Lesesessel? Einladend und bequem.
Die Küche als Dreh- und Angelpunkt für die drei Läden zu nutzen war äußerst geschickt gewesen, weil die einzelnen Artikel einander perfekt ergänzten.
Es war ihre Vision, stellte sie fest. Alles, was sie sich erhoffte.
»Du freust dich daran, aber es ist natürlich nicht genug.«
Sie drehte sich um. Es überraschte sie nicht im Mindesten, Kane neben sich zu sehen, während die Leute durch sie hindurch-, an ihnen vorbeigingen.
Wer waren eigentlich die Gespenster?, wunderte sie sich vage.
Er war dunkel und sah gut aus, beinahe romantisch. Seine schwarzen Haare umrahmten ein markantes, faszinierendes Gesicht. Seine Augen lächelten sie an, aber sie sah ebenfalls, dass etwas Angsterregendes dahinter lauerte.
»Warum soll es nicht genug sein?«
»Was willst du denn am Ende des Tages machen? Alleine mit deinen Büchern dasitzen? Alleine, wenn alle anderen zu ihren Familien gehen? Wird auch nur irgendeiner einen Gedanken an dich verschwenden, wenn er durch die Tür geht?«
»Ich habe Freunde. Ich habe Familie.«
»Dein Bruder hat eine Frau, und die Frau hat ihn. Du gehörst nicht dazu, oder? Die andere hat einen Sohn, und du wirst nie erfahren, was sie einander sind. Sie verlassen dich, wie alle anderen.«
Seine Worte trafen sie wie Pfeile ins Herz, und er lächelte, als er es sah.
»Ich kann machen, dass er bleibt.« Seine Stimme klang jetzt sanft, als spräche er mit einer Kranken. »Ich kann machen, dass er bezahlt für das, was er dir angetan hat, für seine Gedankenlosigkeit, für seine Ablehnung. Gefiele es dir nicht, wenn er dich liebte wie niemand anderen und du mit ihm umspringen könntest, wie du willst?«
Sie war in einem Zimmer, das ihr vage bekannt vorkam. Ein großes Schlafzimmer mit tiefblauen Wänden, einer rubinroten Tagesdecke auf dem riesigen Bett und smaragdgrünen Kissen. An einem Kamin mit einem prasselnden Feuer standen zwei bequeme Sessel. Sie saß in einem, und Jordan kniete vor ihr. Er umklammerte ihre Hände.
»Ich liebe dich, Dana. Ich habe noch nie so tief empfunden, und ich kann nicht atmen ohne dich.«
Es war falsch. Falsch. Er hatte noch nie so schwach und flehend ausgesehen. »Hör auf.«
»Du musst mir zuhören.« Seine Stimme war drängend, und er vergrub das Gesicht in ihrem Schoß. »Du musst mir eine Chance geben, dir zu beweisen, wie sehr ich dich liebe. Dich zu verlassen war der größte Fehler meines Lebens. Seitdem hat mir nichts mehr etwas bedeutet. Ich tue alles, was du willst.« Er hob den Kopf, und sie sah voller Entsetzen, dass Tränen in seinen Augen glänzten. »Wenn du mir vergibst, werde ich dich mein ganzes Leben lang auf Händen tragen.«
»Zum Teufel, verschwinde!« Voller Panik versetzte sie Jordan einen Stoß, sodass er nach hinten taumelte.
»Tritt mich. Schlag mich. Ich verdiene es. Lass mich nur bei dir sein.«
»Glaubst du, das will ich?«, schrie sie und wirbelte herum. »Glaubst du, du kannst mich kontrollieren, indem du Bilder aus meinen Gedanken machst? Du verstehst nicht, was ich wirklich will, und deshalb werde ich dich besiegen. Lass mich in Ruhe, Arschloch. Das hier ist nicht nur eine Lüge, es ist jämmerlich.«
Der Klang ihrer Stimme hallte in dem leeren Raum nach, als sie zu sich kam. Die Rolle lag zu ihren Füßen.
Auf der weißen Wand stand in fetten schwarzen Buchstaben:
Ersäufe dich!
»Das hättest du gerne, du Bastard!« Mit zitternden Händen ergriff sie die Rolle und
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