Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
zusammengekommen waren. Er wiegte sich mit ihr unter dem Sternenhimmel und gestattete sich, nicht zu fordern. Er wollte verführen.
Sie drehten sich im Tanz. Oder drehte sich ihr nur der Kopf? Seine Lippen waren warm und geduldig, und es war erregend, die Hitze dahinter zu spüren. Seufzend schmiegte sie sich enger an ihn.
Die Jahre mochten eine Kluft zwischen ihnen geschaffen haben, aber dieser eine Kuss in dem einsamen Herbstpark baute ihnen erneut eine Brücke.
Jordan zog sich als Erster zurück, hob ihre Hände an die Lippen und sagte: »Gib mir eine Chance, Dana.«
»Du weißt nicht, was du von mir verlangst. Nein, das weißt du wirklich nicht«, erwiderte sie. »Und ich kenne die Antwort noch nicht. Wenn dir wirklich etwas daran liegt, wirst du mir Zeit geben müssen.«
»Okay.« Er hielt ihre Hände fest, trat jedoch einen Schritt zurück. »Ich warte. Aber ich habe es ernst gemeint, als ich dir meine Hilfe angeboten habe. Das hat damit gar nichts zu tun.«
»Auch darüber muss ich nachdenken.«
»In Ordnung.«
Eines wusste sie mit Sicherheit, dachte Dana, als sie zum Auto zurückgingen. Sie war nicht mehr in ihn verliebt. Sie waren, wie er gesagt hatte, anders geworden, und was sie jetzt für ihn empfand, ließ die Liebe, die sie früher für ihn empfunden hatte, so blass und dünn wie Morgennebel erscheinen.
Jordan schloss die Haustür auf und schaltete das Licht auf der Veranda aus. Es war schon lange her, dachte er, seit jemand das Licht für ihn angelassen hatte.
Natürlich war es seine Entscheidung gewesen. Er hatte beschlossen, das Valley, Dana, seine Freunde und alles, was ihm vertraut war, zu verlassen.
Es war die richtige Entscheidung gewesen, dazu stand er nach wie vor. Nur seine Methode war falsch gewesen, weil sie einen Riss hinterlassen hatte. Und wie sollte er ein neues Gebäude auf einem fehlerhaften Fundament errichten?
Er ging zur Treppe, blieb jedoch stehen, als Flynn ihm entgegenkam.
»Hast du auf mich gewartet, Dad? Komme ich zu spät?«
»Offenbar hat dich der Abend fröhlich gemacht. Sollen wir in mein Arbeitszimmer gehen?«
Ohne die Antwort abzuwarten, schlenderte Flynn in die Küche. Er blickte sich um. Okay, es war ein grässliches Zimmer, das konnte selbst er sehen. Die uralten kupferfarbenen Armaturen, die hässlichen Schränke und das Linoleum, das zu Zeiten seines Großvaters vielleicht einmal frisch und modern gewirkt hatte.
Aber er konnte sich nicht vorstellen, wie die Küche aussehen würde, wenn Malory sie umgestaltet hatte. Und eigentlich kapierte er nicht, warum die Aussicht, alles neu zu machen, sie so fröhlich stimmte.
»Die Jungs tanzen am Montag an, um hier alles einzureißen.«
»Keine Sekunde zu früh«, sagte Jordan.
»Früher oder später hätte ich das ebenfalls in Angriff genommen. Aber ich habe sie ja nie benutzt, und erst seit Malory da ist, wird hier überhaupt gekocht.« Er stieß mit dem Fuß gegen den Herd. »Sie hasst die Geräte aus ganzem Herzen. Irgendwie macht es mir richtig Angst.«
»Hast du mich in die Küche geschleppt, um mit mir über Malorys Abneigung gegen die Elektrogeräte zu reden?«
»Nein, ich wollte Plätzchen holen. Malory hat die Regel aufgestellt, dass ich im Bett keine essen darf. Das kapier ich ebenso wenig.« Er nahm eine Schachtel Plätzchen aus dem Schrank. »Aber ich bin leicht zu handhaben. Willst du Milch?«
»Nein.«
Sein Freund trug eine graue Trainingshose und ein T-Shirt, das eventuell in seinem ersten Jahr auf dem College neu gewesen war. Er war barfuß und wirkte unbekümmert.
Aber das Aussehen konnte täuschen, das wusste Jordan.
»Du bist keineswegs leicht zu handhaben, Hennessy. Du tust nur so, damit alle nach deiner Pfeife tanzen.«
»Ich esse die Kekse schließlich nicht im Bett, oder?«
»Das sind kleine Fische, mein Lieber. Schließlich hast du als Trost die Frau im Bett.«
»Ja.« Flynn schenkte sich grinsend ein Glas Milch ein, dann setzte er sich und streckte die Beine aus. »Ja, das stimmt. Allerdings liest sie oben, statt mir verführerischen Sex anzubieten. Doch ich bin geduldig.«
Jordan setzte sich ebenfalls. Er wusste aus langer Erfahrung, dass Flynn irgendwann auf den Punkt kommen würde. »Aha. Du willst also mit mir über dein Sexleben plaudern? Willst du angeben, oder brauchst du Rat?«
»Ich tue es lieber, statt damit zu prahlen, und, danke, ich komme hervorragend alleine zurecht.« Er tauchte ein Plätzchen in die Milch. »Wie geht es Dana?«
Darauf wollte er also
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