Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Kuchenschachtel hoch. »Ich habe Brownies mitgebracht.«
»Ich liebe euch.« Danas Stimme brach, und erschreckt schlug sie die Hände vors Gesicht. »O Gott, ich bin in einer schlimmeren Verfassung, als ich dachte. Bis jetzt war es ein furchtbarer Tag.«
»Süße, setz dich erst mal.« Zoe übernahm das Kommando und dirigierte sie zum Sofa. »Entspann dich ein bisschen. Ich mache uns was zu essen.«
»Ich war beim Chinesen. Es steht in der Küche.«
»Gut. Rühr dich nicht vom Fleck. Malory und ich kümmern uns um alles.«
Sie füllten die Teller, kochten Tee, legten ihr eine Decke über die Beine und versorgten sie mit allem Tröstlichen und Lebensnotwendigen.
»Danke. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich so fertig war. Der Bastard ist mir echt an die Nieren gegangen.«
»Erzähl uns, was passiert ist.« Malory strich Dana übers Haar.
»Ich bin ins Haus gefahren, um anzustreichen, weil ich so unruhig aufgewacht bin und etwas tun musste.« Sie warf Malory einen Blick zu. »Tut mir Leid, dass ich euch Moe so früh auf den Hals gehetzt habe.«
»Kein Problem.«
Dana trank einen Schluck Tee. »Also, ich begann anzustreichen. Es machte Spaß, und ich dachte noch, wie schön alles aussehen wird. Und dann war er da.«
Sie begann, alles so zusammenhängend wie möglich zu erzählen, aber Zoe unterbrach sie mit einem empörten Aufschrei. »Ein solcher Riesenquatsch! Das ist eine Lüge! Natürlich bist du uns wichtig! Er hat doch absolut keine Ahnung!«
»Er versucht ja nur, meine wunden Punkte zu treffen. Außerdem hat mir die Sache mit der Bibliothek mehr zu schaffen gemacht, als ich zugeben wollte. Wahrscheinlich hatte ich das Gefühl, dass es außer mir selber keinen tatsächlich interessiert hat, was ich da gemacht habe. Solche Erkenntnisse verwendet er dann, indem er sie noch größer und verletzender macht.«
Sie ergriff erneut ihre Teetasse und berichtete, wie sich die Räume in die fertige Buchhandlung verwandelt hatten. »Es war genau meine Vision«, erklärte sie, »nur dass mir vorher nicht klar gewesen war, dass ich eine derart deutliche Vorstellung davon hatte. Es sah nicht nur richtig aus, es fühlte sich auch richtig an. Und der Laden war natürlich voller Kunden.«
Kurz blitzten ihre Grübchen auf. »Er wollte mir vermitteln, dass es ohne seine Hilfe nie so werden könnte. Und das war ein Fehler, denn natürlich funktioniert es ohne ihn. Okay, vielleicht wird der Laden nie so voll sein, wie er ihn aussehen ließ, aber er wird trotzdem meinen Vorstellungen entsprechen. Dafür werden wir schon sorgen.«
»Ganz richtig.« Zoe, die vor Dana auf dem Fußboden saß, tätschelte ihr das Knie.
»Und dann kam er zu Jordan. Ich muss jetzt einen Brownie essen.« Sie beugte sich vor und nahm einen von dem Teller, auf dem Malory sie angerichtet hatte. »Ich war in einem fantastischen Schlafzimmer, ihr wisst schon, in so einem Raum, wie man ihn sich erträumt. Jordan kniete vor mir und gestand mir unter Tränen, wie sehr er mich liebt und dass er ohne mich nicht leben kann. All so einen Blödsinn, den er in einer Million Jahren nicht von sich geben würde. Ich hatte mir in meinen Fantasien ausgemalt, dass er so etwas zu mir sagen würde, damit ich ihm anschließend die Zähne polieren könnte. Rachegelüste eben.«
Sie stieß die Luft aus. »Himmel, er bot mir sogar an, ich solle ihn treten und schlagen und so ein Zeug.« Zoe kicherte, und Dana warf ihr einen strengen Blick zu. Aber dann musste auch sie lächeln. »Okay, die Vorstellung mag ja komisch sein. Hawke, der schluchzend vor mir kniet und mich anfleht, mich sein ganzes Leben lang anbeten zu dürfen.«
Malory nahm sich ebenfalls einen Brownie. »Was hatte er an?«
Dana schwieg verblüfft, und dann brach sie in lautes Gelächter aus. Die ganze Spannung fiel von ihr ab. »Danke. Mann, wenn ich mir vorstelle, dass ich beinahe ebenfalls in Tränen ausgebrochen wäre. Ich hatte sogar schon Schuldgefühle, weil ich mir diese Szene mit Jordan oft so lebhaft vorgestellt hatte. Dass er seinen schrecklichen Fehler einsehen würde und angekrochen käme. Gedanklich ist das befriedigend, aber ich kann euch sagen, wenn es wirklich passiert - oder zumindest so scheint -, dann ist es nur grauenhaft. Also erklärte ich Kane, er könne mich am Arsch lecken, und dann stand ich wieder vor der Wand.«
Zoe zog Dana die Schuhe aus und begann, ihre Füße zu massieren. »Das war ein beschissener Morgen.«
»Da war noch was. Auf der Wand stand mit schwarzer Farbe
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