Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
bereit bist, das zu riskieren, was dich auf der anderen Seite erwartet.«
Sie wusste nicht, warum es sie so beschäftigte, dass es sie fast wütend machte. Ihr Herz öffnen? Was sollte das bedeuten? Sollte sie ihre Emotionen preisgeben, damit jeder damit nach Belieben verfahren konnte?
Reichte es nicht aus, dass sie so hart arbeitete und Kopfschmerzen bekam von den vielen Recherchen, Notizen und Berechnungen?
Verdammt noch mal, dachte sie, als sie ihre Wohnungstür hinter sich zuschlug, es lag ihr doch etwas daran. Die drei jungen Frauen, halb Göttinnen, halb Sterbliche, die auf ewig in ihren Glassärgen gefangen waren, lagen ihr doch am Herzen.
Sie hatte Tränen für sie vergossen, und wenn es sein müsste, würde sie sogar Blut vergießen.
Wie viel offener sollte sie denn noch sein?
Müde und gereizt marschierte sie in die Küche, öffnete sich eine Flasche Bier und nahm sich eine Tüte mit Salzgebäck dazu. Dann sank sie schmollend in den Sessel in ihrem Wohnzimmer.
Den letzten Sprung wagen?
Sie kämpfte gegen einen uralten, mächtigen Zauberer. Sie hatte all ihr Geld in ein neues Geschäft gesteckt. Sie hatte Regale und Tische, Stühle und Bücher bestellt. Vor allem Bücher.
Außerdem noch eine Cappuccino-Maschine, Teekannen, Gläser und die Papierprodukte, die ihr Konto vollends leer geräumt hatten.
Und all das tat sie ohne ein regelmäßiges Einkommen. Wenn das kein Sprung ins kalte Wasser war, was denn sonst?
Für Malory war es einfach, über offene Herzen und große Sprünge zu reden. Sie hatte ihren Part ja schon bewältigt und lebte jetzt glückselig mit Flynn zusammen.
Du hast dein Haus, deinen Hund und deinen Mann, dachte Dana finster. Glückwunsch!
Oh, sie war so gemein! Müde ließ sie den Kopf an die Rückenlehne sinken und starrte an die Decke.
»Gib es zu, Dana, du bist eifersüchtig. Malory hat die Prüfung nicht nur mit Auszeichnung bestanden, sie hat sich zudem all die Annehmlichkeiten ehrlich verdient. Und du sitzt jetzt hier, schläfst mit einem Mann, der dein Herz schon einmal gebrochen hat, und hast schreckliche Angst, dass du es auch dieses Mal wieder verdirbst.«
Sie hievte sich aus dem Sessel hoch, als es an der Haustür klopfte, um aufzumachen.
Moe schob die Nase zwischen ihre Beine und drängte sich an ihr vorbei, um sich auf den zerkauten Strick zu stürzen, den er bei seinem letzten Besuch auf dem Teppich in ihrem Wohnzimmer vergessen hatte.
»Du bist nicht vorbeigekommen, um Moe abzuholen«, sagte Jordan.
»Ich habe es vergessen.« Achselzuckend ging sie wieder hinein und ließ sich erneut in ihren Sessel fallen.
Jordan schloss die Tür hinter sich und warf den braunen Umschlag, den er bei sich hatte, auf den Tisch. Er kannte diesen Gesichtsausdruck, dachte er. Dana schmollte und steigerte sich in schlechte Laune.
»Was ist los?«
»Nicht viel.« Da Moe versuchte, auf ihren Schoß zu klettern, zerrte sie ihm den Strick aus dem Maul und warf ihn in Jordans Richtung.
Moe stürmte wie ein Wilder auf ihn los, aber Jordan hielt den Strick seitlich wie ein Torero, sodass der Hund an ihm vorbeisprang.
»Hattest du einen anstrengenden Tag? Ich wollte vorbeikommen und dir helfen, aber ich hatte so viel zu erledigen.«
»Wir kommen schon klar.«
»Ein bisschen Unterstützung könnte ja nicht schaden.«
»Willst du mit deinen Händen was Sinnvolles anfangen?«
»Guter Gedanke.«
»Okay.« Sie stand auf und ging zum Schlafzimmer.
»Bring sie mit.«
Jordan warf Moe einen viel sagenden Blick zu. »Tut mir Leid, mein Junge, du musst alleine weiterspielen. Ich glaube, ich habe etwas anderes vor.«
Er folgte Dana ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Draußen plumpste Moe mit einem tiefen Hundeseufzer zu Boden.
Dana hatte bereits ihre Schuhe und ihr Sweatshirt ausgezogen und knöpfte gerade ihre Jeans auf. »Zieh dich aus.«
»Juckt’s dich irgendwo, Große?«
»Ja.« Sie stieg aus ihrer Jeans und warf die Haare zurück. »Hast du was dagegen, mich zu kratzen?«
»Ich denke nicht.« Er warf seinen Mantel über einen Stuhl.
Während Dana schon einmal die Bettdecke zurückschlug, zog Jordan seine Schuhe und sein Hemd aus. Er hatte Recht gehabt mit ihrer Laune, dachte er. Sie war ziemlich wütend und suchte nach einer Möglichkeit, sich abzureagieren.
Als sie nach hinten griff, um ihren Büstenhalter aufzuhaken, ergriff er - für einen erotischen Moment lang - ihre Hände und hielt sie fest. Dann ließ er sie los und fuhr mit den Fingern ihre Wirbelsäule
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