Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
so etwas nur zu denken.
»Das erleichtert mich.«
»Sie sollten besser begreifen, dass ich die Bedingungen in meinem Leben selber stelle. Die Tatsache, dass ich ein Kind habe und nicht verheiratet bin, macht mich noch lange nicht zu einem leichten Mädchen.«
Verärgert verzog Brad das Gesicht. »Du liebe Güte, Zoe. Wie kommen Sie denn darauf, dass ich Sie als leichtes Mädchen betrachte? Ich finde Sie interessant und attraktiv und wollte Sie küssen.«
»Ich will nur etwas klarstellen. Und ich möchte Sie darauf hinweisen, dass niemand mein Kind benutzen kann, um an mich heranzukommen.«
»Wenn Sie das von mir annehmen«, erwiderte er kühl, »beleidigen Sie uns alle drei.«
Verlegen wollte Zoe etwas erwidern, als Simon in die Küche gestürmt kam. »Ich habe gewonnen! Ich habe dich geschlagen!« Er tanzte um Brad herum und hob die Finger zum Victory-Zeichen.
Nur mit Mühe gelang es Brad, seine Emotionen zu verbergen. Er schlang Simon den Arm um die Schultern.
»Dieses Mal hast du Glück gehabt. Genieß deinen Sieg, du Winzling!«
»Das nächste Mal schlage ich dich noch mal.«
»Niemals! Du wirst auf dem Bauch kriechen, nichtswürdiger kleiner Wurm.«
Zoe beobachtete die beiden schuldbewusst. Sie hatten offensichtlich so viel Spaß miteinander. »Simon, wir müssen jetzt gehen.«
»Okay. Danke, dass ich mit dir den Boden aufwischen durfte.«
»Ich wiege dich nur in Sicherheit, dein Absturz wird umso schlimmer sein.« Brad warf Zoe einen Blick zu.
»Ich hole Ihnen die Mäntel.«
14
Da schnell deutlich wurde, dass Dana zwei linke Hände hatte, wenn es um Werkzeuge ging, wurde sie zur Chef-Malerin erklärt. Was bedeutete, dachte sie leicht mürrisch, dass sie den ganzen Tag lang Farbe auf die Wände klatschen musste, während Zoe komplizierte Vorgänge mit einem schicken kleinen Elektroschraubenzieher oder Bohrer durchführte und Malory sich um das Loch unter der Spüle in der Küche kümmerte.
Die Tatsache, dass Malory die mädchenhafteste Freundin war, die Dana jemals gehabt hatte, aber trotzdem Werkzeug in die Hand gedrückt bekam, war erniedrigend.
Dabei hatte sie noch nicht einmal etwas gegen das Anstreichen. Es war nur ätzend langweilig, und sie hätte etwas Abwechslung gut gebrauchen können.
Allerdings war es auch befriedigend zuzusehen, wie die Wände Farbe annahmen. Malory und Zoe hatten sich bei der Farbwahl durchgesetzt, und ihre Buchhandlung wirkte nicht nur gemütlich, sondern richtiggehend elegant.
Zoe schwor, dass die Böden, wenn sie erst einmal geschliffen und versiegelt waren, nahezu wie Spiegel glänzen würden.
Dana wusste, wie es aussehen würde. Kane hatte es ihr ja gezeigt, und es war in Ordnung, dass er dazu ihre eigene Fantasie genommen hatte. Sie würde dafür sorgen, dass dieser Traum wahr werden würde.
Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, und sie hielt inne. Die Wahrheit in seinen Lügen. Ihre Fantasie und wie er sie manipulierte.
Und wenn der Schlüssel nun hier wäre, ebenso wie Malorys? Es könnte so einfach sein, oder nicht? Er hatte ihn ihr doch gezeigt. Sieh her, was du haben kannst, wenn du mit mir kooperierst: deinen Traumbuchladen voller Kunden und Bücher. Es war nicht real gewesen, nicht die Wahrheit, dachte sie, aber es hatte Wahrheit darin gelegen. Es war das, was sie wollte, wofür sie arbeiten wollte. Es war das, was sie aus eigener Anstrengung schaffen konnte.
Vielleicht war der Schlüssel tatsächlich genau hier, sie müsste ihn sehen können. Sie müsste ihn herausholen können, so wie Malory es getan hatte.
Dana holte tief Luft, schüttelte die Arme und rollte die Schultern, wie eine Turmspringerin, die sich auf ihren Sprung in die Tiefe vorbereitet.
Dann schloss sie die Augen und versuchte, sich treiben zu lassen.
Sie hörte Zoes Bohrer surren und die fröhliche Musik aus dem Radio, das Malory mitgebracht hatte.
Was war das? ABBA? Du liebe Güte, gab es denn keinen Sender, der Musik aus diesem Jahrtausend spielte?
Verärgert versuchte Dana, die Klänge des Songs aus ihrem Kopf zu verdrängen.
Der Schlüssel. Der hübsche goldene Schlüssel. Er war klein, glänzend, und an seinem Heft befand sich dieses verschlungene keltische Muster. Handelte es sich bei einem Schlüssel überhaupt um ein Heft, oder gab es das nur bei einem Schwert?, überlegte sie. Sie würde es nachschlagen müssen.
Ach, hör doch auf!
Erneut atmete sie tief durch und konzentrierte sich. Alle Geräusche traten in den Hintergrund, und wenn sie genau hinhörte,
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