Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Bett, in dem sie und Jordan lagen. »Man sollte meinen, das sei eine wunderbare Kombination. Aber wir wissen es besser.«
    Es ängstigte und faszinierte sie zugleich, das Paar auf dem Bett, das eng umschlungen dalag, zu betrachten. »Du kennst uns nicht, und du wirst uns auch nie wirklich kennen. Deshalb sind wir dir überlegen.«
    Er lächelte nur. Die Dunkelheit umhüllte ihn wie Samt und Seide und brachte seine Augen zum Leuchten. »Du suchst, aber du findest nicht. Wie solltest du auch? Dein Leben ist genauso ein Traum wie das hier, Dana. Sieh doch, wie du dich im Schlaf an ihn klammerst. Du, eine starke, intelligente Frau, die sich für unabhängig hält. Und doch hängst du dich an einen Mann, der dich schon einmal verlassen hat und es wieder tun wird. Du lässt dich von deiner Leidenschaft leiten, und sie macht dich schwach.«
    »Dich leitet doch ebenfalls die Leidenschaft«, konterte sie. »Ehrgeiz, Gier, Hass, Eitelkeit. Das sind alles Leidenschaften.«
    »Ah, deshalb habe ich so viel Freude an dir. Wir könnten so interessante Gespräche führen. Du hast Recht, Leidenschaften gibt es nicht nur in der Welt der Sterblichen. Aber ihr nehmt für Liebe und fleischliche Lust Schmerzen in Kauf.« Er schüttelte den Kopf. »Du warst klüger, als du ihn gehasst hast. Na gut, lass dich ruhig wieder von ihm missbrauchen.«
    Er lügt. Er lügt. Sie durfte nicht auf die verführerische Stimme hereinfallen und vergessen, wie gut er log. »Niemand missbraucht mich. Nicht einmal du.«
    »Vielleicht musst du dich nur deutlicher erinnern.«
    Es schneite. Sie spürte die Flocken - weiß, kalt und nass auf ihrer Haut, obwohl sie sie nicht sehen konnte. Sie schienen in der Luft zu hängen.
    Sie spürte den beißenden Wind, konnte ihn jedoch nicht hören, und sie empfand seine Kälte nicht.
    Die Welt war eine Schwarzweißfotografie. Schwarze Bäume, weißer Schnee. Weiße Berge, die zu einem weißen Himmel emporragten, und in der Ferne die schwarze Silhouette von Warrior’s Peak.
    Alles war still, kalt und stumm.
    Einen Block weiter stand ein Mann, erstarrt im Akt, den Gehweg freizuschaufeln. Er hatte die Schaufel erhoben, und der Schnee hing bewegungslos in der Luft.
    »Kennst du diesen Ort?«, fragte Kane sie.
    »Ja.« Drei Blocks südlich von der Market, zwei Blocks westlich vom Pine Ridge.
    »Und dieses Haus?«
    Ein winziges, zweistöckiges Haus, weiß gestrichen mit schwarzen Fensterläden. Im ersten Stock zwei kleine Fenster, eins für jedes Schlafzimmer. Der Hartriegel, auf dessen Ästen Schnee lag, und die schmale Einfahrt daneben, in der zwei Autos standen. Der alte Kombi und der gebrauchte Mustang.
    »Es ist Jordans Haus.« Ihr Mund war trocken und ihre Zunge dick und geschwollen. »Es ist … es war Jordans Haus.«
    »Es ist«, korrigierte Kane sie. »In diesem erstarrten Moment.«
    »Warum bin ich hier?«
    Er trat um sie herum, wobei er keine Spur auf dem Schnee hinterließ. Der Saum seines schwarzen Umhangs schien genau über der weißen Fläche zu schweben.
    Ein rubinroter, großer, runder Stein hing an einer Kette fast auf seiner Taille. In der schwarzweißen Welt leuchtete er wie ein dicker Blutstropfen.
    »Ich gewähre dir die Gunst zu erkennen, dass dies eine Erinnerung ist. Du darfst hier mit mir stehen und beobachten. Verstehst du das?«
    »Ich verstehe, dass dies die Erinnerung ist.«
    »Der Ersten von euch zeigte ich, was sein könnte. Das habe ich dir gleichfalls gezeigt. Aber ich habe festgestellt, dass du … ein bodenständigeres Geschöpf bist. Du ziehst die Realität vor. Aber besitzt du genug Mut, um das Reale wirklich zu sehen?«
    »Was zu sehen?« Aber sie wusste es bereits.
    Die Welt wurde bunt. Das tiefe Grün der Fichten vor dem Schnee, der hellrote Briefkasten an der Ecke, die blauen, grünen und roten Mäntel der Kinder, die in den Gärten Schneemänner bauten.
    Und mit der Farbe kam die Bewegung. Der Schnee fiel, und der Mann an der Ecke schaufelte den Gehweg frei. Sie hörte das Geschrei der spielenden Kinder, und das dumpfe Geräusch, mit dem Schneebälle auf ihre Opfer trafen.
    Sie sah sich selbst in einer dunkelblauen Steppjacke. Was hatte sie damals gedacht?
    Sie trug eine Strickmütze und hatte einen dicken Schal um den Hals gewickelt. Sie schritt rasch aus, blieb jedoch kurz stehen, um sich auf eine Schneeballschlacht mit den kleinen Dobsons und ihren Freunden einzulassen.
    Als sie ihr Lachen hörte, wusste sie, was sie gedacht und empfunden hatte.
    Sie war auf dem Weg zu Jordan, um

Weitere Kostenlose Bücher