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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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versprach.
    »Es bringt die Leute aus dem Gleichgewicht«, sagte Blake. »Sie haben das Gefühl, sie wären die Hauptverdächtigen, und wenn wir ihnen dann sagen, dass sie es nicht sind, sind sie emotional so hin und her gerissen, dass sie uns irgendwie dankbar sind, sich verpflichtet fühlen. Uns weiterhelfen wollen.«
    »Die Erfahrung haben Sie gemacht?«
    Blake nickte wieder. »Es funktioniert, jedenfalls in der Mehrzahl aller Fälle.«
    Reacher zuckte die Achseln. »Mit Psychologie habe ich mich nicht sonderlich befasst.«
    »Psychologie ist sozusagen unser Fachgebiet«, sagte Blake.
    »Ein bisschen rüde, finden Sie nicht?«
    »Das FBI tut alles, was es tun muss.«
    »Scheint so.«
    »Also, ja oder nein?«
    »Nein.«
    Wieder schwiegen alle.
    »Warum nicht?«
    »Weil Ihr psychologisches Hin und Her bei mir nicht funktioniert hat, nehme ich an.«
    »Können Sie uns einen offiziellen Grund nennen, nur für die Akten?«
    »Miss Lamarr ist der offizielle Grund. Sie stinkt mir.«
    Blake breitete ratlos die Arme aus. »Aber sie stinkt Ihnen doch nur, weil sie Sie emotional aus dem Gleichgewicht bringen wollte. Es ist eine Taktik.«
    Reacher verzog das Gesicht.
    »Tja, sie wirkt ein bisschen zu überzeugend«, sagte er. »Ziehen Sie sie von dem Fall ab, dann überlege ich’s mir vielleicht.«
    Lamarr funkelte ihn wütend an, und Blake schüttelte den Kopf.
    »Das werde ich nicht tun«, entgegnete er. »Das fällt in meinen Verantwortungsbereich, und ich lasse mir nichts aufzwingen.«
    »Dann bleibe ich bei meinem Nein.«
    Schweigen. Blake zog die Mundwinkel nach unten.
    »Wir haben mit Deerfield gesprochen, bevor wir hierher fuhren«, sagte er. »Dafür haben Sie doch Verständnis, oder? Aus Höflichkeit? Er hat uns ermächtigt, Ihnen mitzuteilen, dass Cozo die Anschuldigungen wegen organisierter Schutzgelderpressung fallen lässt, wenn Sie mitspielen.«
    »Ich zerbreche mir nicht den Kopf über irgendwelche Anschuldigungen wegen Schutzgelderpressung.«
    »Das sollten Sie aber. Schutzgelderpressung stinkt, wissen Sie das? Sie schadet Handel und Gewerbe, sie ruiniert die Menschen. Wenn Cozo die Sache richtig formuliert, sind Sie bei den Geschworenen, bei denen es sich
durchweg um Geschäftsleute aus Tribeca handeln wird, unten durch.«
    »Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf«, meinte Reacher. »Die Sache hab ich im Nu aus der Welt geschafft. Ich war derjenige, der die Erpressung verhindert hat, erinnern Sie sich? Ich hab nicht damit angefangen. Vor den Händlern aus Tribeca stehe ich da wie Robin Hood.«
    Blake nickte, zog den Kopf ein und wischte sich mit den Fingern über den Mund. »Der Haken dabei ist, dass es möglicherweise auf mehr als nur eine Anklage wegen Schutzgelderpressung hinausläuft. Einer von diesen Typen schwebt in Lebensgefahr. Wir haben es gerade vom Bellevue erfahren. Schädelbruch. Wenn er stirbt, sind Sie wegen eines Tötungsdelikts dran.«
    Reacher lachte. »Nicht schlecht, Blake. Aber gestern Abend hat niemand einen Schädelbruch davongetragen. Glauben Sie mir, wenn ich jemand den Schädel einschlagen will, weiß ich, was zu tun ist. So was passiert mir nicht aus Versehen. Und nun lassen Sie hören, was Sie sonst noch auf Lager haben.«
    »Was sollen wir auf Lager haben?«
    »Die schweren Geschütze. Das FBI tut alles, was es tun muss, stimmt’s? Sie sind zu allen möglichen Schweinereien bereit. Also lassen Sie hören, was Sie sonst noch in petto haben.«
    »Wir möchten nur, dass Sie mit von der Partie sind.«
    »Das ist mir klar. Ich will lediglich wissen, wie weit Sie gehen wollen.«
    »Wir gehen so weit, wie wir müssen. Wir sind vom FBI, Reacher. Wir stehen unter Druck, und wir werden keine Zeit verschwenden. Das können wir uns nicht leisten.«
    Reacher nahm einen Schluck Kaffee. Er schmeckte besser als seiner. Vielleicht hatte sie mehr Pulver verwendet. Oder weniger. »Nun rücken Sie schon mit den schlechten Nachrichten raus.«
    »Eine Steuerprüfung.«
    »Glauben Sie, ich zerbreche mir den Kopf wegen einer Steuerprüfung? Ich habe nichts zu verbergen. Wenn man dabei irgendwelche Einkünfte findet, die ich vergessen haben sollte, bin ich denen sehr verbunden, das ist alles. Ich könnte ein bisschen Kohle gebrauchen.«
    »Bei Ihrer Freundin ebenfalls.«
    Reacher lachte erneut. »Jodie ist Anwältin an der Wall Street, Herrgott noch mal. In einer großen Kanzlei, an der sie demnächst beteiligt ist. Die lässt die Steuerprüfer mit links abblitzen.«
    »Wir meinen es ernst,

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