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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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hinter der Tür verborgen.
    «Bitte? Was kann ich für Sie tun?»
    Obwohl Laura ihn sicher bei irgendetwas unterbrochen hatte, vermutlich beim Abfassen von Patientenberichten, wirkte er sehr freundlich.
    «Kann ich Sie einen Augenblick sprechen? Ich bin eine Kollegin des verletzten Polizeibeamten.»
    «Ja, natürlich. Worum geht es denn?»
    «Könnte es sein, dass Kommissar Baumann ein seelisches Trauma erlitten hat? Haben Sie irgendwelche Anzeichen dafür wahrgenommen?»
    Der junge Arzt zog besorgt die Augenbrauen hoch, öffnete dann die Tür ein bisschen weiter.
    «Hören Sie, darüber darf ich mit Ihnen nicht sprechen …»
    «Jaja, ich weiß schon. Ich bin die direkte Vorgesetzte des Kommissars. Und Sie müssen auch gar nichts sagen. Ich mache Sie nur auf etwas aufmerksam, das mich beunruhigt. Es mag der Schock sein, unter dem er vermutlich noch steht. Aber es kann auch mehr sein. Es wäre vielleicht gut, wenn Sie einen Psychologen mit ihm sprechen lassen würden. Es gibt doch einen Spezialisten hier in der Klinik.»
    Der Arzt nickte. «Ich habe auch schon daran gedacht.»
    «Ich danke Ihnen. Passen Sie gut auf den Kommissar auf. Ich brauche ihn noch.»
    Laura hob grüßend die Hand und machte sich auf den Weg ins Präsidium. Er ist nett, dachte sie. Wie angenehm, wenn man freundlichen Menschen begegnet.

    «Leider passieren solche Sachen immer öfter!» Der drahtige Kriminalhauptmeister ging unruhig im Dezernatsbüro auf und ab. Claudia hatte ihm Kaffee oder Tee angeboten, doch er wollte nichts. «Es gibt immer mehr Typen, die keine Hemmschwelle haben. Die hauen und treten einfach zu, bis der andere zu Brei ist. Aber das wissen Sie selbst, Frau Gottberg … das muss ich Ihnen nicht erklären. Hinterher heulen sie dann und jammern, dass sie sich selbst nicht verstehen könnten.»
    Laura kannte den Kollegen nur flüchtig und beobachtete aufmerksam, wie er sich selbst in Rage redete. «Die schrecken auch nicht davor zurück, einen Polizisten umzubringen. Ich hab das ein paarmal erlebt, und das reicht mir. Aber Baumann hat es voll erwischt. War kein schöner Anblick, das kann ich Ihnen sagen, Frau Gottberg.»
    «Was ist also genau passiert?» Laura saß auf Baumanns Schreibtisch und wippte ungeduldig mit dem rechten Fuß, weil ihr die Einführung zu lange dauerte.
    Kriminalhauptmeister Nowak räusperte sich und strich mit Daumen und Zeigefinger über den schmalen dunklen Bart, der die untere Hälfte seines Gesichts einrahmte und es markanter erscheinen ließ, als es eigentlich war.
    «Wir wurden kurz nach zwölf zu diesem McDonald’s in der Innenstadt gerufen. Es sah ziemlich wüst aus, als wir kamen. Zertrümmertes Mobiliar, Blutspuren, und zwei Männer lagen am Boden. Ein Mann wurde von drei Angestellten festgehalten und eine Frau saß heulend auf einem Stuhl. Gleichzeitig mit uns trafen zwei Notarzt-Teams ein. Sie konnten nur noch den Tod des einen Mannes feststellen. Der zweite, Kollege Baumann, war zwar schwer verletzt, erlangte aber schnell das Bewusstsein wieder und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Frau hatte einen Schock erlitten und wurde ebenfalls behandelt. Den mutmaßlichen Täter haben wir festgenommen. Erst dann haben die Angestellten erzählt, dass zwei Männer geflüchtet waren.
    Nach Darstellung der Angestellten des Restaurants hatte der Tote, ein italienischer Staatsangehöriger, mit der Frau geflirtet, obwohl die mit dem Täter … dem mutmaßlichen Täter … zusammen war. Darüber war der mut…»
    «Sagen Sie doch einfach Täter. Wir sind ja nicht vor Gericht!», unterbrach Laura den überkorrekten Kollegen.
    Nowak nickte erleichtert. «Okay, also der Täter war darüber offensichtlich so wütend, dass er ohne Vorwarnung auf den Mann einschlug. Er ist übrigens Österreicher, aus Tirol. Dann muss wohl alles ziemlich schnell gegangen sein. Die beiden Begleiter des Österreichers schlugen ebenfalls zu. Der Italiener ging zu Boden, und der Täter trat auf seinen Kopf ein. Dann hat Kommissar Baumann eingegriffen und sich als Polizist zu erkennen gegeben. Das bestätigen die Angestellten, die übrigens ebenfalls einen Schock erlitten haben. Daraufhin haben die Täter auf Baumann eingeprügelt und auch ihn schwer verletzt.»
    «Wo sind die Typen jetzt?»
    «Sitzen in Untersuchungshaft. Wir konnten die Flüchtigen aufgrund von Angaben der Frau und des Haupttäters schnell fassen.»
    «Und die Frau?»
    «Wir haben ihre Personalien. Sie wohnt in München.»
    «Wisst ihr schon, wer der Tote

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