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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Wetter schlechter, und es hat mehr geregnet. Vielleicht wollte er einfach nicht nass werden.»
    «Bist du schon wieder beim Wetter?»
    «Aber es liegt doch nahe, oder? Das Wetter ist sehr wichtig, Commissario. Wenn es zu viel regnet, schwemmt es uns alle weg, wenn es zu wenig regnet, vertrocknen wir. Wenn das Klima sich ändert, dann kann es eine globale Katastrophe …»
    «Sì!», sagte Guerrini scharf. «Aber das war immer schon so, und deshalb lenken längere Gespräche übers Wetter von wesentlichen Dingen ab. Schau dir nur unsere Nachrichten im Fernsehen an: Über das Wetter wird mindestens drei bis vier Minuten berichtet, sogar über jede beschissene Überschwemmung in Hinterindien. Aber wichtige politische Nachrichten über unser Land dauern nur eine halbe Minute, höchstens eine. Jedenfalls war das bis vor kurzem so, vielleicht ändert es sich mit der neuen Regierung. Den Chefredakteur haben sie schon ausgetauscht …»
    «Wenn jemand umgebracht wird, dann führen sich die Journalisten auf, als wären sie die Ermittler. Das regt mich schon lange auf. Dabei wird jeden Tag jemand umgebracht, und meistens war’s der Exfreund oder ein eifersüchtiger Ehemann.»
    «Sì, Tommasini. Morde sind wie das Wetter. Ein oder zwei gute Morde zusammen mit dem Wetter, das füllt schon die halbe Sendung, und der Rest …»
    «Der Rest sind Bilder von Leuten, die Aktentaschen herumtragen. Ist Ihnen das schon aufgefallen, Commissario? Es sind immer dieselben Bilder und dieselben Aktentaschen!» Tommasini hatte sich in Rage geredet, fast wäre er auf den vorderen Wagen aufgefahren.
    «Ja, natürlich. Und es sind auch dieselben Bilder von Interviews und Justizpalästen und Autobahnen und Politikern. Sie machen nur einen anderen Text dazu.»
    «Ich glaube, die halten uns alle für blöde!» Tommasini fuhr ruckartig an.
    «Viel schlimmer, Tommasini: Die haben die feste Absicht, uns zu verblöden. Aber immerhin haben wir beide es gemerkt. Nicht schlecht, eh?»
    «Na ja, wir sind zwei. Fragt sich nur, ob es auch die andern merken. Beh, endlich! Da ist die Abzweigung!»
    «Hör mal, lass den Wagen irgendwo auf dem Bürgersteig stehen und leg unser Polizeischild aufs Armaturenbrett. Von hier aus sind es genau zwei Minuten zu Fuß zum Hotel. Mit dem Wagen brauchen wir wahrscheinlich noch eine halbe Stunde.»
    Tommasini grinste, fuhr nach rechts auf den Bürgersteig und öffnete entschuldigend beide Handflächen in Richtung einer älteren Frau, die empört ihren Einkaufskorb schwenkte und offensichtlich Verwünschungen ausstieß. Als er das Schild «Polizia» hochhielt, starrte sie es an, es schien sie jedoch nicht zu besänftigen. Kopfschüttelnd ging sie weiter, drehte sich aber noch ein paarmal um und schimpfte nach den Bewegungen ihrer Lippen zu urteilen kräftig weiter.
    Tommasini und Guerrini warteten, bis sie in einem Hauseingang verschwunden war. Erst dann verließen sie den Wagen und entfernten sich schnell und in vollkommenem Einvernehmen.

    Sie war nicht in ihrem Zimmer, und der junge Mann an der Rezeption des Hotels Palladio war nicht besonders hilfsbereit. Guerrini und Tommasini hatten sich nicht als Polizisten ausgewiesen, einfach nur nach Susanne Ullmann gefragt. Der junge Mann in seinem eleganten dunklen Anzug mit hellblauer Fliege hatte telefoniert, dann mit diesem unnachahmlichen Ausdruck von Bedauern, das gleichzeitig Unwilligkeit und Arroganz ausdrückte – ein leichtes Hochziehen der Schultern, verbunden mit einem Öffnen der Handflächen und dem Heben der Augenbrauen –, deutlich signalisiert, dass er absolut nichts für sie tun könne.
    Es war eine Körpersprache, die bei Guerrini eine heftige Gegenreaktion auslöste. Genau diese Eigenart seiner Landsleute konnte er nicht ausstehen. Er stützte einen Ellenbogen auf das edle Holz der Rezeption, beugte sich ein wenig vor und zog mit der freien Hand seinen Polizeiausweis hervor.
    «Vielleicht geht es jetzt ein bisschen besser?», sagte er leise. «Wo ist sie?»
    Die Augen des jungen Mannes verengten sich, dann setzte er ein routiniertes Lächeln auf. «Mi dispiace, ich konnte nicht ahnen, dass Sie ein Commissario sind. Ich weiß wirklich nicht, wo Signora Ullmann sich im Augenblick befindet. Sie ist ausgegangen. Aber Sie können gern hier auf die Signora warten. Wünschen Sie einen Caffè oder ein anderes Getränk?»
    «Wasser.»
    «Mit oder ohne?»
    «Mit.»
    «Bitte nehmen Sie Platz, Commissario. Ich werde Ihre Bestellung sofort weitergeben.»
    Guerrini und

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