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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einzigen Hinweis auf drei Töchter eines jungen Gottes und einer sterblichen Frau gefunden.« Malory zippte die Dose auf. Sie hätte zwar lieber ein Glas und Eis gehabt, trank aber dennoch einen Schluck. »Jesus, wenn man nicht daran gewöhnt ist, schmeckt das Zeug grässlich süß. Auch über gefangene Seelen oder Schlüssel habe ich nichts gesehen. Es gibt viele seltsame Namen, wie Lug und Rhianna, Anu oder Danu. Berichte von Schlachten, Siegen und Tod.«
    Sie zog ihren Notizblock hervor und schlug ihn auf. Als Dana ihre ordentlichen Notizen sah, vertieften sich ihre Grübchen in den Wangen.
    »Ich wette, du hast die ganze Schulzeit über nur Einsen geschrieben, hast ständig auf der Ehrenliste gestanden und bist dem Rest der Klasse auf den Wecker gefallen.«
    »Wieso das denn?«
    »Du bist hochgradig organisiert. Sogar einen richtigen Entwurf hast du gemacht, mit Zeitlinien und Tabellen.« Sie ergriff den Notizblock und blätterte ihn durch.
    »Ach, hör auf.« Lachend entriss ihr Malory den Notizblock. »Wie ich eben bereits sagte, bevor meine organisierte Vorgehensweise verspottet wurde, sterben keltische Götter. Sie kommen zwar irgendwann wieder, aber sie können tatsächlich getötet werden. Und anders als in der griechischen und römischen Mythologie leben sie nicht auf irgendeinem magischen Berggipfel, sondern wohnen auf der Erde, mitten unter den Menschen.«
    Dana setzte sich auf den Fußboden. »Hast du irgendwas entdeckt, das eine Metapher für die Schlüssel sein könnte?«
    »Wenn es so etwas gab, dann muss es mir entgangen sein.«
    »Künstler waren Götter und Krieger«, fügte Zoe hinzu. »Oder anders herum. Ich meine, Kunst in jeder Form war wichtig. Und es gab Mutter-Göttinnen. Mutterschaft war wichtig. Und die Zahl drei. Also sieht es so aus, als ob Malory die Künstlerin ist...«
    Ein schmerzlicher Stich durchfuhr Malory. »Nein, ich verkaufe Kunst.«
    »Du verstehst etwas von Kunst«, erwiderte Zoe. »So wie Dana etwas von Büchern versteht. Und ich verstehe etwas davon, eine Mutter zu sein.«
    »Das ist gut.« Dana strahlte sie an. »Damit haben wir jeder unsere Rolle in diesem Spiel. Pitte hat gesagt, Schönheit, Wahrheit und Mut. Auf dem Gemälde hat Malory - wir vereinfachen das jetzt einmal, indem wir den Figuren einfach unsere Namen geben - ein Instrument gespielt. Musik - Kunst - Schönheit. Ich habe eine Schriftrolle und eine Feder in der Hand gehalten - Buch - Wissen - Wahrheit. Und Zoe hatte das Schwert und den Welpen. Unschuld - Schutz - Mut.«
    »Und was heißt das?«, fragte Malory.
    »Das könnte bedeuten, dass der erste Schlüssel, dein Schlüssel, irgendwo im Umfeld von Kunst und/oder Schönheit zu finden ist. Was wiederum zu dem Hinweis passt.«
    »Na toll. Ich klaube ihn auf dem Heimweg einfach auf.« Malory schubste ein Buch mit den Zehen an. »Und wenn sie alles nur erfunden haben? Wenn die ganze Geschichte frei erfunden ist?«
    »Ich weigere mich einfach zu glauben, dass alles erfunden ist, nur damit wir nach den Schlüsseln suchen.« Nachdenklich biss Dana in ein Plätzchen. »Ich denke, sie glauben es auf jeden Fall. Es muss also irgendeinen Ursprung, irgendeine Grundlage für diese Geschichte geben, die sie uns gestern Abend erzählt haben. Und dieser Ursprung muss irgendwo in den Büchern stehen.«
    »Eigentlich...« Zoe zögerte, »in dem Buch, das ich gelesen habe, stand, dass viele keltische Mythen und Legenden gar nicht aufgeschrieben, sondern mündlich überliefert worden sind.«
    »Diese blöden Barden«, murmelte Dana. »Auf jeden Fall haben ja Pitte und Rowena die Geschichte irgendwoher, und derjenige, der sie ihnen erzählt hat, hat sie von jemandem gehört. Die Information ist da, und Information ist mein Gott.«
    »Vielleicht sollten wir uns mal über Pitte und Rowena informieren. Wer zum Teufel sind sie eigentlich?« Malory spreizte die Finger. »Woher kommen sie? Woher haben sie so viel Geld, dass sie damit um sich werfen können?«
    »Du hast Recht.« Dana stieß die Luft aus. Sie ärgerte sich über sich selber. »Du hast absolut Recht. Darauf hätte ich selber kommen müssen. Ich kenne zufällig jemanden, der uns dabei helfen kann, während wir weiter die Mythologie durchforsten.« Sie blickte auf, als die Haustür geöffnet wurde. »Und da kommt er auch schon.«
    Man hörte die Tür schlagen, einen Plumps, Geraschel und einen Fluch.
    Die Geräusche klangen so vertraut, dass Malory die Fingerspitzen auf die Augen drückte. »Oh, heilige

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