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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sie, Zoe?«
    »Im Moment bin ich arbeitslose Friseurin, aber...«
    »Verheiratet?«
    »Nein.«
    »Sie sind auch nicht verheiratet«, sagte er und blickte Malory wieder an. »Kein Ring. Wie lange kennt ihr drei euch schon?«
    »Flynn, hör auf, uns auszufragen. Lass mich doch zuerst einmal erzählen.«
    Dana fuhr fort, und dieses Mal zog er ein Notizbuch aus der Gesäßtasche. Malory, die ihr Möglichstes tat, um desinteressiert zu erscheinen, beobachtete ihn unauffällig.
    Er schrieb in Steno, stellte sie fest. Und zwar echtes Steno, nicht so eine erfundene Fassung, wie sie sie benutzte.
    Sie versuchte, die Zeichen zu entziffern, aber ihr wurde fast schwindlig davon.
    »Die Glastöchter«, murmelte Flynn und kritzelte weiter.
    »Was?« Malory umklammerte sein Handgelenk. »Sie kennen die Geschichte?«
    »Jedenfalls eine bestimmte Version davon.« Er rutschte so nahe an sie heran, dass sich ihre Knie berührten. »Meine irische Granny hat mir viele Geschichten erzählt.«
    »Warum hast du sie dann nicht erkannt?«, fragte Malory Dana.
    »Sie hatte keine irische Granny.«
    »Wir sind Stiefgeschwister«, erklärte Dana. »Mein Vater hat seine Mutter geheiratet, als ich acht war.«
    »Man könnte auch sagen, meine Mutter hat ihren Vater geheiratet, als ich elf war. Es kommt auf den Standpunkt an.« Er streckte die Hand nach Malorys Haaren aus und spielte damit. Als sie ihm auf die Finger schlug, grinste er. »Tut mir Leid, aber Sie haben so viele Haare, es ist einfach unwiderstehlich. Na ja, auf jeden Fall hat meine Granny mir gerne Geschichten erzählt, und diese hier hört sich an wie die Glastöchter. Das erklärt aber noch lange nicht, warum ihr drei nach Warrior’s Peak eingeladen worden seid, um euch ein Märchen anzuhören.«
    »Wir sollen die Schlüssel finden«, warf Zoe ein. Sie warf einen verstohlenen Blick auf ihre Armbanduhr.
    »Ihr sollt die Schlüssel finden, um ihre Seelen zu befreien? Cool.« Er legte die Füße auf die Kiste und überkreuzte sie an den Knöcheln. »Es ist meine Pflicht zu fragen, wie, wann und warum.«
    »Wenn du nur mal für fünf Minuten den Mund halten würdest, würde ich es dir erzählen.« Dana griff nach ihrer Coke und trank sie aus. »Malory ist als Erste an der Reihe. Sie hat, von heute an gerechnet, achtundzwanzig Tage Zeit, um den ersten Schlüssel zu finden. Wenn sie es schafft, sind Zoe oder ich als Nächste dran. Und danach dann die Letzte von uns.«
    »Wo ist der Kasten? Der Kasten mit den Seelen?«
    Dana runzelte die Stirn, als Moe aufstand, um an Malorys Zehen zu schnüffeln. »Ich weiß nicht. Pitte und Rowena müssten ihn haben, sonst würden ihnen ja die Schlüssel nichts nützen.«
    »Willst du mir etwa erzählen, dass du daran glaubst? Du stehst doch sonst mit beiden Beinen auf der Erde. Und da willst du die nächsten Wochen damit verbringen, nach Schlüsseln zu suchen, mit denen man einen verzauberten Glaskasten öffnen kann, in dem die Seelen von drei Göttinnen gefangen gehalten werden?«
    »Halbgöttinnen.« Malory gab Moe einen Schubs mit dem Fuß, um ihn loszuwerden. »Und es geht nicht darum, was wir glauben. Es ist ein Geschäft.«
    »Sie haben uns zehntausend bezahlt.« Dana zog viel sagend die Augenbrauen hoch. »Im Voraus.«
    »Zehntausend Dollar? Du verschaukelst mich.«
    »Das Geld liegt bereits auf unseren Girokonten.« Malory griff nach einem Plätzchen. Sehnsüchtig legte Moe ihr seinen schweren Kopf aufs Knie. »Könnten Sie mal Ihren Hund hier wegschaffen?«
    »Solange Sie Plätzchen essen, kann ich leider nichts unternehmen. Diese beiden Leute, die ihr nicht kennt, haben also jedem von euch zehn Riesen gegeben, damit ihr nach Zauberschlüsseln sucht? Hatten sie sonst noch was zu verkaufen? Eine goldene Gans vielleicht?«
    »Das Geld ist echt«, erwiderte Malory steif.
    »Und wenn ihr es nicht schafft? Was ist die Strafe?«
    »Wir verlieren ein Jahr.«
    »Was? Ihr habt ihnen ein Jahr verpfändet?«
    »Sie nehmen uns ein Jahr weg.« Zoe schielte erneut auf die Uhr. Sie musste jetzt wirklich gehen.
    »Was für ein Jahr?«
    Sie blickte ihn verständnislos an. »Nun. Ich... Vermutlich das letzte Jahr. Wenn wir alt sind.«
    »Oder dieses Jahr«, sagte er und sprang auf. »Oder das nächste. Oder vielleicht auch zehn Jahre zurück, falls es blöd läuft.«
    »Nein, das kann nicht sein.« Zoe schüttelte den Kopf. Sie war ganz blass geworden. »Von früher kann es nicht sein. Das würde ja alles verändern. Wenn es nun das Jahr wäre, in dem ich Simon

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