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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dann winkte er Dana, ihm in die Küche zu folgen.
    Es war ein ziemlich trauriges Zimmer mit den uralten, billigen Armaturen, der weißen, goldgesprenkelten Arbeitsplatte und dem Linoleumboden, der Fliesen vortäuschen sollte.
    »Wann änderst du endlich was an der Küche? Hier bräuchte man glatt eine Blindenbrille.«
    »Alles zu seiner Zeit, meine Hübsche, alles zu seiner Zeit.« Er holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und schaute sie fragend an.
    »Ja, warum nicht.«
    Er nahm eine weitere Flasche heraus und öffnete sie an dem Flaschenöffner, der an der Wand hing und eine Blondine im Bikini mit strahlendem Lächeln darstellte.
    »Jetzt erzähl mir mal, was du über die äußerst sexy Malory Price mit den großen, blauen Augen weißt.«
    »Ich habe sie doch erst gestern Abend kennen gelernt.«
    »Na und?« Er hielt ihr Bier noch fest. »Frauen wissen doch instinktiv über andere Frauen Bescheid. Je mehr eine Frau eine andere mag oder nicht, desto mehr weiß sie. Über dieses Phänomen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien. Erzähl mir was - oder du bekommst kein Bier.«
    Eigentlich war sie gar nicht besonders wild auf das Bier gewesen, aber das änderte sich schlagartig, nachdem er es als Druckmittel benutzte. »Warum willst du denn gerade über sie etwas wissen? Warum nicht über Zoe?«
    »Mein Interesse an Zoe ist eher akademischer Natur. Und ich kann wohl kaum eine leidenschaftliche Affäre mit Malory beginnen, bevor ich nicht alle ihre Geheimnisse und Wünsche kenne.«
    »Du machst mich krank, Flynn.«
    Statt einer Antwort setzte er die Bierflasche an und trank einen tiefen Schluck. Ihre hielt er immer noch außer Reichweite.
    »Ich bin nicht dein blöder Hund, der um Plätzchen bettelt. Ich werde dir nur so viel erzählen, dass ich mich zurücklehnen und verächtlich lachen kann, wenn sie dich abschmettert. Ich mag sie«, fügte sie hinzu und streckte die Hand nach der Bierflasche aus. »Sie ist klug, ehrgeizig und offen, ohne naiv zu sein. Sie hat in der Galerie gearbeitet und ist gerade gefeuert worden, weil sie Krach mit der jungen Frau des Eigentümers gehabt hat. Da Malory der Frau offen ins Gesicht gesagt hat, dass sie sie für ein Flittchen hält, denke ich, dass sie nicht allzu viel von Takt und Diplomatie versteht, sondern die Dinge beim Namen nennt. Sie mag schöne Kleider und weiß, wie man sie trägt - sie gibt zu viel Geld dafür aus und deshalb war sie bis heute morgen auch pleite. Sie hat zurzeit keine Beziehung und würde sich gern selbstständig machen.«
    »Na bitte, geht doch«, grinste er und trank einen weiteren Schluck. »Sie hat also keinen Freund. Und sie ist mutig. Sie federt nicht nur die Frau ihres Chefs, sondern fährt auch alleine abends in das unheimlichste Haus in ganz West-Pennsylvania.«
    »Das habe ich auch getan.«
    »Mit dir kann ich aber keine wilde, leidenschaftliche Affäre haben, Süße. Das wäre einfach falsch.«
    »Jetzt ist mir wirklich übel.«
    Aber sie lächelte, als er sich vorbeugte und sie auf die Wange küsste. »Willst du nicht für ein paar Wochen hier einziehen?«
    Ihre dunkelbraunen Augen wurden wachsam. »Hör auf, auf mich aufzupassen, Flynn.«
    »Das geht leider nicht.«
    »Wenn ich nicht einziehen will, wenn ich pleite bin, dann erst recht nicht, wenn ich wieder flüssig bin. Du weißt doch, dass ich meinen eigenen Raum brauche - und du übrigens genauso. Und die Kobolde von Warrior’s Peak werden mir schon nicht den Kopf abreißen.«
    »Wenn es Kobolde wären, würden sie mir keine Sorgen machen.« Aber da er sie kannte, wechselte er das Thema.
    »Wie wäre es denn, wenn du deiner neuen Freundin Malory erzählst, was für ein toller Mann ich bin, intellektuell und sensibel und so.«
    »Ich soll sie anlügen?«
    »Du bist gemein, Dana.« Er trank noch einen Schluck Bier. »Richtig gemein.«
    Als Dana gegangen war, begab sich Flynn in sein Studierzimmer. Er zog diesen Begriff der Bezeichnung Büro vor. In einem Studierzimmer konnte man, nun ja, studieren, schlafen, lesen oder einfach nur in die Luft starren. Arbeiten konnte man natürlich auch, aber das war nicht zwingend notwendig.
    Er hatte das Zimmer mit einem riesigen wuchtigen Schreibtisch und zwei tiefen Ledersesseln ausgestattet, in denen man förmlich versank.
    Er besaß zwar Akten, aber die hatte er in Herrenkommoden gut versteckt. An den Wänden hingen gerahmte Drucke von Pin-up-Girls aus den vierziger und fünfziger Jahren.
    Wenn ihm absolut nichts mehr einfiel, dann konnte er

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