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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufstöbern, weil alle auf das große Geld hoffen.«
    »Beruhige dich.« Er hob die Hand. »Ich schreibe erst dann, wenn ich alle Fakten beisammen habe, und das ist erst der Fall, wenn ich alle Mitspieler kenne. Du musst mir ein Entrée in das Haus verschaffen, und als Gegenleistung stelle ich dir meine hervorragenden detektivischen Fähigkeiten zur Verfügung. Entweder fahre ich mit dir, oder ich überrede Dana dazu, mich mitzunehmen.«
    Nachdenklich tippte sie mit dem Finger auf den Tisch. »Womöglich reden sie ja gar nicht mit dir. Es gefällt ihnen eventuell nicht, dass wir dich ins Spiel bringen, selbst wenn es nur am Rande ist.«
    »Überlass das mir. An Orte vorzudringen, an denen ich nicht erwünscht bin, gehört zu meiner Jobbeschreibung.«
    »Ach, bist du so auch in meine Wohnung gekommen?«
    »Aua. Sollen wir nicht morgen Abend dorthin fahren? Ich kann dich um zehn abholen.«
    »In Ordnung.« Was konnte es schon schaden, ihn dabeizuhaben?
    »Du brauchst mich nicht bis vor die Tür zu bringen«, sagte Malory, als sie sich ihrem Haus näherten.
    »Aber natürlich. In dieser Beziehung bin ich altmodisch.«
    »Nein, bist du nicht«, murmelte sie, während sie ihre Tasche öffnete, um den Schlüssel herauszukramen. »Ich bitte dich nicht herein.«
    »Okay.«
    Sie warf ihm einen Blick von der Seite zu. »Du sagst das so freundlich und umgänglich. Das passt eigentlich gar nicht zu dir. Es steckt bestimmt eine Strategie dahinter.«
    Er grinste nur. »Ach ja?«
    »Ja. Du bist eigensinnig und stürmisch und ziemlich arrogant. Und man lässt es dir nur durchgehen, weil du dieses strahlende Lächeln aufsetzt und so tust, als könntest du keiner Fliege etwas zuleide tun. Aber das sind nur Werkzeuge, mit denen du erreichst, was du willst.«
    »Gott, du hast mich durchschaut.« Er drehte eine Haarlocke von Malory um seinen Finger. »Jetzt muss ich dich entweder umbringen oder heiraten.«
    »Dass du in gewisser Hinsicht attraktiv bist, macht dich nicht weniger nervtötend.«
    Immer noch grinsend umfasste er ihr Gesicht und küsste sie. Eine Hitzewelle überflutete sie.
    »Und das auch nicht«, stieß sie hervor. Sie schloss die Tür auf, schlüpfte hinein und schlug sie ihm vor der Nase zu. Eine halbe Sekunde später öffnete sie sie wieder. »Danke für das Abendessen.«
    Er wippte auf den Fersen, als sich die Tür ein zweites Mal schloss. Als er davonschlenderte, pfiff er vor sich hin und dachte, dass Malory Price eine Frau war, die das Leben eines Mannes wirklich interessant machte.

6
    Dana trank ihre erste Tasse Kaffee, während sie nackt in ihrer winzigen Küche stand, mit geschlossenen Augen und nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Als sie das heiße, schwarze, starke Gebräu hinuntergeschüttet hatte, stöhnte sie leise vor Wonne.
    Auf dem Weg ins Badezimmer begann sie, die zweite Tasse zu trinken.
    Das morgendliche Aufstehen machte ihr vor allem deshalb so wenig aus, weil sie eh noch nicht wach war. Ihre Routine war immer gleich. Der Wecker klingelte, sie tappte ihn aus, rollte sich aus dem Bett und taumelte in die Küche, wo die automatische Kaffeemaschine bereits die erste Kanne Kaffee gebrüht hatte.
    Anderthalb Tassen später hatte sie die Augen zumindest so weit auf, dass sie duschen konnte.
    Danach war ihr Kreislauf in Gang gekommen, und sie war bereits viel zu wach, um sich noch darüber zu ärgern, dass sie wach war. Sie schluckte die zweite Hälfte der zweiten Tasse und lauschte den Morgennachrichten im Radio, während sie sich anzog.
    Anschließend ließ sie sich mit einem getoasteten Bagel und der dritten Tasse Kaffee am Frühstückstisch nieder und begann mit der Lektüre ihres jeweiligen Morgenbuchs.
    Sie war erst auf der zweiten Seite angelangt, als es an der Tür klopfte und ihr heiligstes Morgenritual jäh unterbrochen wurde.
    »Verdammt.«
    Sie markierte die Seite und ging zur Tür. Ihr Ärger schwand, als sie Malory öffnete.
    »Na, du bist aber früh unterwegs.«
    »Tut mir Leid. Du hast gesagt, du müsstest heute Morgen arbeiten, deshalb dachte ich, dass du jetzt schon auf bist.«
    »Na ja, auf bin ich schon.« Sie lehnte sich an den Türrahmen und musterte mit zusammengekniffenen Augen das winzige grüne Karo der weichen Baumwollbluse, das haargenau zu der Farbe der Bügelfaltenhose passte, die Malory trug. Ihre grauen Slipper waren aus genau dem gleichen Leder wie ihre Schultertasche.
    »Kleidest du dich immer so?«, wunderte sich Dana.
    »Wie?«
    »So perfekt.«
    Lachend

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