Zeit der Träume
nicht noch in der letzten Minute ihre Meinung änderte. Ihr Sicherheitsnetz war ausgebreitet, bereit sie aufzufangen. Aber stattdessen sprang sie bewusst daneben, auf den harten Boden.
»Malory, Sie sollten sich etwas Zeit nehmen, um all das noch einmal gründlich zu überlegen.«
»Wissen Sie, was passiert, wenn man pausenlos genau hinsieht, bevor man springt?« Sie streichelte ihm leicht über die Hand, bevor sie sein Büro verließ. »Am Ende springt man gar nicht mehr.«
Sie verschwendete keine Zeit, sondern fuhr direkt zu der Adresse, die Zoe ihr gegeben hatte und parkte ihr Auto in der Einfahrt hinter Danas Wagen.
Gute Gegend, dachte sie und blickte sich um. Es gab genug Laufkundschaft und auch ausreichend Parkplätze für die Leute, die mit dem Auto kamen.
Das Haus war reizend. Heimelig, dachte sie. Und zu dritt konnten sie bestimmt etwas daraus machen. Die Veranda müsste angestrichen werden, und eventuell konnte man eine Kletterpflanze daran hochranken lassen. Zoe hatte vermutlich jede Menge Ideen.
Der Weg zum Haus musste neu gepflastert oder zumindest ausgebessert werden. Sie notierte es sofort auf dem Clipboard, das sie mitgebracht hatte. Blumenkästen? Ja, je nach Jahreszeit bepflanzt.
Und es würde dem Hauseingang gut tun, wenn statt der Glasscheibe in der Haustür ein bemaltes Glasfenster eingesetzt würde. Irgendetwas, das extra für sie entworfen würde. Sie hatte da so etliche Kontakte.
Immer noch Notizen machend öffnete sie die Haustür.
Die Diele konnten sie als Ausstellungsraum für ihre jeweiligen Geschäftssparten nutzen. Geschickt platzierte Vitrinen würden eine einladende Atmosphäre schaffen und gleichzeitig Werbefläche sein.
Das Licht war gut, der Fußboden hinreißend, wenn er erst einmal hergerichtet war. Die Wände, nun ja, mit ein wenig Farbe würde man das Problem leicht lösen können.
Sie wanderte durch das Erdgeschoss, ganz entzückt über die Räume, die alle ineinander übergingen, genau wie Zoe es beschrieben hatte.
Hier konnte man ihre unterschiedlichen Läden hervorragend miteinander verbinden.
Sie schlenderte zurück in die Diele und machte sich weiter Notizen, als Dana und Zoe die Treppe herunterkamen.
»Ich möchte gerne das große Badezimmer mit einer Schwedischen Dusche und einer Aromatherapiestation ausstatten«, sagte Zoe gerade. »Aber im Moment... Malory, hi.«
»Hi.« Grinsend senkte Malory ihr Clipboard. »Ich bin dabei.«
»Ich wusste es!« Jubelnd stürmte Zoe auf sie zu und umarmte sie. »Ich wusste es einfach. Hast du schon alles gesehen? Bist du durchgegangen? Ist es nicht toll? Ist es nicht einfach perfekt?«
»Ja, ja und ja. Ich war noch nicht oben, aber hier unten... Ich liebe es!«, erklärte Malory.
Dana blieb auf der Treppe stehen und schürzte nachdenklich die Lippen. »Warum hast du deine Meinung geändert?«
»Ich weiß nicht. Zumindest nicht in einem vernünftigen, logischen Sinn. Als James mir meinen Job wieder angeboten hat - mit einer Gehaltserhöhung -, dachte ich, Gott sei Dank. Jetzt wird alles wieder normal.«
Sie stieß die Luft aus, drückte ihr Klemmbrett an die Brust und wirbelte ein Mal herum. »Und dann machte es auf einmal Klick in meinem Kopf, und ich hörte mich sagen, ich könne nicht zurückkommen. Ich würde mich selbstständig machen. Vermutlich wollte ich gar nicht, dass alles wieder normal wird. Ich möchte dies hier, und ich möchte es mit euch beiden. Mehr weiß ich nicht.«
»Wir müssen uns alle absolut sicher sein. Zoe, sag ihr, was du mir erzählt hast. Wegen dem Haus.«
»Nun, der Eigentümer ist zwar bereit zu vermieten, aber eigentlich suchen sie einen Käufer. Und finanziell macht es auch mehr Sinn, es zu kaufen.«
»Kaufen?« Die Schlucht, über die Malory springen musste, wurde auf einmal breiter. »Wie viel?«
Zoe nannte einen Preis und fuhr rasch fort, als Malory mit den Augen rollte: »Das ist nur der Preis, den sie verlangen. Außerdem habe ich ein bisschen gerechnet, und wenn du die Hypothekenzahlungen, auf dreißig Jahre gerechnet, mit der Miete vergleichst, ist es gar nicht so viel mehr. Und es ist eine Investition. Außerdem sparen wir Steuern.«
»Lass sie davon gar nicht erst anfangen«, warf Dana ein. »Du drehst sofort durch. Aber ich kann dir mein Wort geben, sie hat alles fest im Griff.«
»Wir brauchen einen Anwalt, der uns einen Geschäftsvertrag aufsetzt«, sagte Zoe. »Dann geben wir alle unser Geld hinein. Für die Anzahlung haben wir genug - vor allem, wenn wir den
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