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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bei der Suche unterstützen. Das ist schon in Ordnung.«
    »Aber Sie haben ihnen nicht gesagt, dass Sie mit mir reden wollen. Männer machen oft den Fehler anzunehmen, dass eine Frau gerne die Verantwortlichkeiten und Details abgenommen bekommt.« Ihr Gesicht war offen und freundlich, und in ihrer Stimme schwang ein leises Lachen mit. »Warum nur?«
    »Wir sind nicht hier, um über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen zu reden«, setzte Jordan an.
    »Worum geht es denn sonst? Mann zu Mann, Frau zu Frau«, fuhr Rowena fort und spreizte elegant die Hände. »Aber letztendlich geht es stets um Menschen und was sie einander bedeuten. Was sie füreinander tun, was sie einander antun. Selbst Kunst ist in gewisser Weise nur ein Ausdruck dafür. Wenn Malory Fragen zu den Bildern hat, muss sie sie stellen. Sie finden den Schlüssel nicht für sie, Flynn. Es ist nicht Ihre Aufgabe.«
    »Ich habe letzte Nacht geträumt, ich sei hier im Haus gewesen. Aber es war kein Traum. Es war mehr.«
    Der Ausdruck in ihren Augen veränderte sich - sie wurden dunkel vor Entsetzen. Und noch etwas anderes stand in ihnen, etwas Größeres.
    »Solch ein Traum ist unter diesen Umständen nicht ungewöhnlich.«
    »Ich war bisher in diesem Haus nur in der Halle und in zwei Zimmern, jedenfalls bis letzte Nacht. Ich kann Ihnen sagen, wie viele Zimmer im ersten Stock sind, und dass im Ostflügel eine Treppe in den zweiten Stock führt, deren Pfosten wie ein Drache geschnitzt ist. Ich konnte es zwar in der Dunkelheit nicht deutlich sehen, habe es aber gespürt.«
    »Warten Sie. Bitte.«
    Sie erhob sich rasch und eilte aus dem Raum.
    »Das ist ja eine seltsame Geschichte hier, Flynn.« Jordan schaute auf die Plätzchen, die auf einer Glasplatte arrangiert waren. »Irgendwas an der Frau kommt mir bekannt vor. Ich habe sie schon einmal gesehen.«
    »Wo?«, fragte Brad.
    »Ich weiß nicht, aber es fällt mir schon noch ein. Sie sieht toll aus, und so ein Gesicht vergisst man nicht. Und warum sollte es ihr einen solchen Schrecken einjagen, dass du einen Traum hattest? Und es hat sie erschreckt.«
    »Sie hat Angst.« Brad trat dichter an das Porträt heran. »Sie ist ganz blass geworden. Sie weiß die Antwort auf die Gemälde, und bis Flynn ihr von dem Traum erzählt hat, hat sie sich über uns lustig gemacht.«
    »Und das Beste habe ich ihr noch nicht mal erzählt.« Flynn stand auf, um sich im Zimmer umzuschauen, bevor Rowena zurückkam. »Irgendwas stimmt hier nicht.«
    »Und das spürst du, mein Junge?«
    Flynn warf Jordan einen Blick über die Schulter zu, während er einen lackierten Schrank öffnete. »Das habe ich nicht nur so harmlos gemeint«, entgegnete er. »Rowena ist eine Frau mit Beherrschung, kühl, selbstbewusst und selbstsicher. Aber die Frau, die gerade das Zimmer verlassen hat, war in keiner Weise mehr so. Mann, hier ist die Hölle los!«
    »Möchten Sie einen Drink, Mr. Hennessy?«
    Flynn zuckte zwar zusammen, drehte sich jedoch um und antwortete Pitte, der auf der Schwelle stand, gleichmütig: »Nein, danke. Dazu ist es mir noch ein bisschen zu früh.« Er schloss den Schrank wieder. »Wie geht es Ihnen?«
    Bevor Pitte etwas erwidern konnte, legte Rowena ihm die Hand auf den Arm. »Erzählen Sie ihn zu Ende«, bat sie Flynn. »Erzählen Sie den Traum zu Ende.«
    »Lassen Sie uns Gleiches mit Gleichem vergelten.« Flynn setzte sich wieder aufs Sofa. »Sie wollen den Rest meines Traums hören, und wir möchten etwas über die Gemälde erfahren. Ich zeige Ihnen meins, und Sie zeigen mir Ihres.«
    »Sie handeln mit uns?«
    Flynn zog eine Augenbraue hoch. »Ja.«
    »Das ist nicht erlaubt.« Wieder legte Rowena ihre Hand auf Pittes Arm, aber Flynn sah an dem zornigen, ungeduldigen Blick, den er ihr zuwarf, dass sie ihn nicht lange würde zurückhalten können. »Wir können Ihnen keine Antworten geben, nur weil Sie Fragen stellen. Es gibt Grenzen und vorgeschriebene Wege. Aber es ist wichtig, dass wir erfahren, was Ihnen passiert ist.«
    »Geben Sie mir etwas dafür.«
    Pitte stieß ein paar Worte hervor, und obwohl die Sprache für Flynn ein Rätsel war, so verstand er doch so viel, dass der andere Mann fluchte. Es folgte ein heller Blitz, wie ein Stromschlag. Misstrauisch blickte Flynn auf seinen Schoß, wo auf einmal bündelweise Hundert-Dollar-Noten lagen.
    »Ah. Netter Trick.«
    »Sie machen Witze!« Jordan sprang auf und betrachtete entgeistert das Geld. Er nahm ein Bündel in die Hand und blätterte es durch. Dann funkelte er

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