Zeit der Träume
Malory, ob ich nun will oder nicht. Und ich bin hier, um herauszufinden, was das bedeutet. Und wenn es dahin läuft, wohin ich das vermute, dann bist du raus. Ihr alle.« Er warf Dana und Zoe, die ebenfalls ins Zimmer getreten waren, einen flammenden Blick zu.
»Wer hat dich hier eigentlich zum Boss gemacht?«, wollte Dana wissen. »Du konntest mir schon nicht vorschreiben, was ich tun soll, als ich zehn war. Und heute kannst du es garantiert nicht mehr.«
»Na, warte es mal ab. Sie haben es wie ein Spiel aussehen lassen«, beschuldigte er Rowena. »Wie eine Art romantische Suche. Aber Sie haben Ihnen nicht gesagt, was Sie dabei möglicherweise riskieren.«
»Wovon redest du da?« Malory piekste ihn mit dem Finger an der Schulter.
»Die Träume.« Flynn ignorierte Malory und redete weiter mit Rowena. »Sie sind Warnungen, nicht wahr?«
»Sie haben uns Ihren Traum noch nicht zu Ende erzählt. Vielleicht sollten sich alle mal hinsetzen, und Sie berichten alles von Anfang an.«
»Du hattest einen Traum? So wie ich? Warum hast du mir nichts davon erzählt?« Wieder schubste ihn Malory.
»Halt doch endlich mal den Mund.« Flynn riss der Geduldsfaden, und er drückte Malory auf die Couch. Fassungslos starrte sie ihn an.
»Sei einfach still«, befahl er. »Ich will kein Wort mehr von dir hören, bis ich fertig bin.«
Er erzählte von Anfang an, wie er im Traum durch das Haus gewandert war und dabei das Gefühl hatte, belauert und verfolgt zu werden. Dann berichtete er, wie er auf den Zinnen gestanden hatte, von der Angst und dem Schmerz, und wie er schließlich völlig durchnässt in seinem Bett aufgewacht war.
»Er... oder es... wollte meine Seele und teilte mir mit, dass sie der Preis dafür sein könnte, dass ich mich in diese Geschichte einmische.«
»Das ist nicht der Weg.« Pitte umklammerte Rowenas Hand und sprach mit ihr, als ob sich sonst niemand im Zimmer befände. »Das kann nicht der Weg sein. Ihnen wird kein Leid geschehen. Das war das erste und heiligste Versprechen.«
»Wir können es nicht wissen. Da wir ja nicht mehr hinter den Vorhang dürfen, können wir auch nicht wissen, welche Situation zurzeit besteht. Wenn er das Gelübde gebrochen hat, glaubt er offenbar, den Konsequenzen entgehen zu können. Er muss glauben... Sie sind die Richtigen«, flüsterte sie. »Es kann erreicht werden, und sie können es schaffen. Er hat den Vorhang geöffnet, um sie aufzuhalten. Er ist hindurch gekommen.«
»Wenn sie es nicht schaffen...«
»Sie werden nicht versagen.« Entschlossen wandte sie sich an die anderen. »Wir beschützen euch.«
»Ach ja?« Zitternd faltete Malory die Hände im Schoß und presste ihre Finger zusammen, bis der Schmerz ihren Kopf wieder klar gemacht hatte. »So wie Sie die Glastöchter geschützt haben? Lehrerin und Krieger.« Sie stand auf und trat ans Porträt. »Sie sind hier«, sagte sie und wies auf das Paar im Hintergrund. »Und auch hier, in diesem Zimmer, in diesem Haus. Und Sie glauben, dass das, was sich hier hinten in den Schatten verbirgt, auch hier ist. Sie zeigen sein Gesicht nicht.«
»Er hat mehr als eins«, sagte Rowena so sachlich, dass es ihnen allen kalt über den Rücken lief.
»Sie haben dieses Bild gemalt und auch die beiden, die wir haben.«
»Malen ist eine meiner Leidenschaften«, bestätigte Rowena. »Eine meiner Konstanten. Pitte.« Sie wandte sich zu ihm. »Sie wissen so viel.«
»Ich weiß überhaupt nichts«, knurrte Dana.
»Dann komm her, auf die zynische Seite des Zimmers«, forderte Jordan sie auf.
»Im Moment spielt nur eine Rolle, was Malory weiß.« Rowena hob die Hand. »Ich werde alles tun, um Sie zu schützen.«
»Das reicht nicht.« Flynn schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht mehr dabei. Alle sind raus. Wenn Sie Ihr Geld zurückwollen, dann...«
»Entschuldigung, aber ich kann für mich selber sprechen. Hier geht es nicht um Geld, oder?«, fragte Malory Rowena. »Ich kann nicht einfach wieder aussteigen und erklären, die Anforderungen sind zu hoch, ich höre lieber auf, oder?«
»Wir haben eine Vereinbarung getroffen.«
»Ohne Rücktrittsrecht«, warf Brad ein. »Was für einen Vertrag auch immer diese Frauen mit Ihnen geschlossen haben, rechtlich hält er nicht stand.«
»Hier geht es nicht um rechtliche Dinge«, sagte Malory ungeduldig. »Hier geht es um Moral. Um mehr noch, um Schicksal. Und ich bin ein Teil davon, so lange bis die Frist von vier Wochen abgelaufen ist. Und wenn ich den ersten Schlüssel finde, ist eine von
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