Zeit der Träume
sich an die Theke, während Malory ihm eine Tasse einschenkte. »Flynn sagte, Sie seien klug, witzig und sexy. Er hatte Recht.«
»Danke. Ich muss jetzt los. Ich habe einen Termin zur Vertragsunterzeichnung.«
»Weswegen?«, fragte Flynn.
»Den Vertrag mit Dana und Zoe. Ich dachte, Dana hätte es dir erzählt.«
»Was erzählt?«
»Dass wir das Haus kaufen und Geschäftspartner werden.«
»Was für ein Haus? Was für ein Geschäft?«
»Das Haus am Oak Leaf. Und unser Geschäft, nein, eher Geschäfte. Meine Galerie, Danas Buchhandlung und Zoes Salon. Wir nennen es ›Belohnungen‹.«
»Auffällig«, erklärte Jordan.
»Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich mich traue.« Malory presste sich die Hand auf den Bauch. »Es sieht mir gar nicht ähnlich, und ich habe schreckliche Angst. Na ja, ich komme zu spät.« Sie umfasste Flynns verblüfftes Gesicht mit beiden Händen und gab ihm noch einen Kuss. »Ich rufe dich nachher an. Wir hoffen, du schreibst was über unser Unternehmen. Nett, Sie kennen gelernt zu haben, Jordan.«
»Ja, das fand ich auch.« Er sah ihr nach, als sie durch die Diele ging, dann wandte er sich zu Flynn und zog viel sagend die Augenbrauen hoch. »Hübsche Beine, tolle Augen, und helle genug, um eine Höhle auszuleuchten. Da hast du dir was Hinreißendes gegrabscht, Kumpel.«
Flynns Lippen glühten noch von ihrem Kuss. »Was soll ich denn jetzt mit ihr machen?«
»Dir wird schon was einfallen.« Jordan trat an die Theke, um sich Kaffee nachzuschenken. »Oder ihr.«
»Ja.« Flynn rieb sich über das Herz. Es schlug alarmierend unruhig. »Ich brauche noch einen Kaffee, und dann muss ich mit dir und Brad reden. Ihr werdet es nicht glauben, was ich heute Nacht geträumt habe.«
13
»Ich fasse es nicht, dass sie es dir nicht gezeigt haben.« Dana zog den Schlüssel zu Flynns Haus aus ihrer Tasche.
»Ich auch nicht. Aber ich habe auch nicht daran gedacht«, erwiderte Malory. »Ich habe einfach angenommen, dass Jordan das Bild schicken lässt. Außerdem waren die drei halb nackt, das hat mich ein bisschen abgelenkt.«
»Mach dir keine Vorwürfe.« Zoe tätschelte ihr den Rücken. »Außerdem siehst du es ja jetzt.«
»Sie haben irgendwas vor«, murmelte Dana. »Das spüre ich förmlich. Wenn die drei zusammen sind, dann haben sie immer etwas vor.« Sie schloss auf, öffnete die Tür und wartete kurz.
»Keiner zu Hause.«
»Als ich vor zwei Stunden hier war, waren sie gerade erst aufgestanden.« Ohne jede Spur von Schuldbewusstsein trat Malory ein. »Und wenn ich so darüber nachdenke, sah Flynn tatsächlich so aus, als habe er etwas vor.«
»Sie versuchen, uns auszuschließen.« Dana warf die Schlüssel zurück in ihre Tasche. »Ein typisches Verhalten für diese Spezies. Oh, wir wissen alles besser, zerbrich dir bloß nicht den Kopf, kleine Lady.«
»Ich hasse das«, zischte Zoe. »Kennt ihr diese Automechaniker, die einen so überheblich angrinsen und dir erklären, dass sie über dieses Problem lieber mit deinem Mann reden möchten?«
»Ja«, schnaubte Dana, »die habe ich gefressen.«
»Wenn ihr mich fragt, dann ist dieser Bradley Vane der Schlimmste.« Zoe kniff die Augen zusammen und stemmte die Hände in die Hüften. »Er versucht, alles und jeden zu beherrschen. Er war mir von Anfang an nicht ganz geheuer.«
»Nein, der Schlimmste ist Jordan.« Dana schubste einen Schuh beiseite, der herumlag. »Er stiftet regelmäßig alle an.«
»Flynn ist dafür verantwortlich«, wandte Malory ein. »Es ist sein Haus, seine Freunde und... oh, mein Gott.«
Das Licht fiel auf die beiden Gemälde, die Flynn an der Wand hatte stehen lassen. Ihr Herz zog sich vor Neid und Bewunderung zusammen.
Langsam trat sie auf sie zu. Sie hatte einen Kloß im Hals, als sie sich auf den Boden vor sie hinkniete.
»Sie sind wunderschön«, sagte Zoe hinter ihr.
»Mehr als das.« Malory hob vorsichtig das Porträt von Artus an und hielt es gegen das Licht. »Das ist nicht nur Talent. Talent kann technisch sein und Balance und Proportion perfekt vermitteln.«
Das konnte sie auch, dachte sie, wenn sie malte. Sie besaß eine Art von technischer Perfektion. Aber sie war meilenweit von dem Zauber entfernt, der aus einem Bild ein Kunstwerk machte.
»Wenn du jedoch dieses Talent über jede Technik hinaus in Emotion übersetzen kannst, dann bist du ein Genie«, fuhr sie fort. »Wenn dein Bild eine Botschaft vermittelt oder einfach nur Schönheit. Wenn du das vermagst, dann schenkst du der Welt etwas. Spürt
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