Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
trieb ihn dem Höhepunkt entgegen.
    Macht und Lust verzehrten sie. Sie ritt ihn immer schneller, bis alles um sie herum in einem Rausch von Farben versank. Ich lebe, konnte sie immer nur denken. Sie waren beide lebendig. Das Blut rauschte in ihren Adern, ließ ihr Herz schneller klopfen. Schweiß rann über ihre Haut, und sie schmeckte ihn auf der Zunge.
    Das war das Leben.
    Sie klammerte sich daran, hielt fest, als die Wellen des Orgasmus über ihr zusammenschlugen und auch seinen Blick verschleierten.
    Er kochte ihr Suppe, obwohl er merkte, dass es sie amüsierte, ihn in ihrer Küche hantieren zu sehen. Er legte Musik auf, dimmte das Licht. Nicht um sie zu verführen, sondern weil er so verzweifelt wollte, dass sie entspannt blieb.
    Er hatte Fragen, zahlreiche Fragen zu ihrem Traum, und der Teil in ihm, der diese Fragen für eine menschliche Pflicht hielt, stritt sich mit dem Teil, der sie am liebsten eine Zeit lang nur sicher und still im Arm gehalten hätte.
    »Ich könnte rasch ein paar Videos holen«, schlug er vor. »Und dann machen wir es uns hier gemütlich.«
    »Geh nicht weg.« Sie schmiegte sich auf der Couch an ihn. »Du musst mich nicht ablenken, Flynn. Wir müssen letztendlich sowieso darüber reden.«
    »Aber das muss ja nicht jetzt sein.«
    »Ich dachte, Zeitungsleute wollten immer gleich alles ganz genau wissen.«
    »Da der Dispatch erst dann eine Geschichte über keltische Mythen bringt, wenn alles vorbei ist, haben wir keine Eile.«
    »Und wenn du für die New York Times arbeiten würdest?«
    »Das wäre etwas anderes.« Er strich ihr über die Haare und trank einen Schluck Wein. »Dann wäre ich hartgesotten und zynisch, und würde dich und alle anderen mit bohrenden Fragen belästigen. Wahrscheinlich wäre ich völlig überarbeitet und gestresst. Vielleicht hätte ich auch ein Alkoholproblem und steuerte auf meine zweite Scheidung zu. Ich glaube, ich würde Bourbon trinken und hätte eine rothaarige Geliebte.«
    »Sie könnte auch Sängerin in einem Blues-Club sein, wenn du schon so anfängst.«
    »Okay, aber dann darf ich auch einen Trenchcoat tragen.«
    »Was wäre eigentlich wirklich geworden, wenn du nach New York gegangen wärst?«
    »Ich weiß nicht. Ich denke, ich hätte gute Arbeit geleistet. Wichtige Arbeit.«
    »Findest du deine Arbeit hier nicht wichtig?«
    »Sie erfüllt ihren Zweck.«
    »Einen wichtigen Zweck. Du informierst und unterhältst die Menschen nicht nur, sondern lässt auch die Tradition fortbestehen und gibst vielen Arbeit. Den Redakteuren, den Zeitungsboten, ihren Familien. Was wäre aus ihnen geworden, wenn du weggegangen wärst?«
    »Ich war ja nicht der Einzige, der die Zeitung leiten konnte.«
    »Vielleicht aber der Einzige, der sie leiten sollte. Würdest du jetzt immer noch weggehen, wenn du könntest?«
    Flynn überlegte. »Nein. Ich habe meine Entscheidung getroffen, und die meiste Zeit bin ich auch froh darüber. Nur manchmal bekomme ich Zweifel.«
    »Ich konnte nicht malen. Niemand hat mir das gesagt oder hat mich gezwungen, es aufzugeben. Ich war nur einfach nicht gut genug. Es ist etwas anders, wenn du gut genug bist, aber jemand dir sagt, du kannst es nicht.«
    »So war es eigentlich nicht.«
    »Wie denn?«
    »Da musst du meine Mutter verstehen. Sie plant alles sehr genau. Und als mein Vater starb, hat ihr das wohl Plan A gründlich verdorben.«
    »Flynn!«
    »Ich sag ja gar nicht, dass sie ihn nicht liebte oder nicht um ihn trauerte. Das hat sie getan. Er hat sie zum Lachen gebracht«, erzählte er. »Er konnte sie stets zum Lachen bringen. Ich glaube, nachdem wir ihn verloren, habe ich sie bestimmt ein Jahr lang nicht lachen gehört.«
    »Flynn.« Es brach ihr fast das Herz. »Es tut mir so Leid.«
    »Sie ist tough. Wenn man eins über Elizabeth Flynn Hennessy Steele sagen kann, dann, dass sie kein Schwächling ist.«
    »Du liebst sie.« Malory fuhr ihm zärtlich durch die Haare. »Ich habe mich das schon gefragt.«
    »Natürlich, aber du wirst nie von mir hören, dass es einfach war, mit ihr auszukommen. Jedenfalls, als sie sich erholt hatte, war es Zeit für Plan B. Ein großer Teil dieses Plans bestand darin, mir die Zeitung zu übergeben, wenn die Zeit gekommen war. Damals war das kein großes Problem für mich, weil ich glaubte, das läge noch in weiter Ferne, und wenn es so weit wäre, könnte ich immer noch damit - und mit ihr - klarkommen. Ich arbeitete gerne für den Dispatch, zumal ich viel dort lernte.«
    »Aber du wolltest unbedingt nach New

Weitere Kostenlose Bücher