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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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dann entspannen, während ihr Offizier in zwei schnellen Schritten die Treppe emporeilte und sich vor seiner Gastgeberin mit unwiderstehlichem Charme verbeugte. »Es ist großzügig von Euch, uns zu empfangen, Lady Mara.«
    Kevin verspürte einen Stich finsterer Eifersucht, als Mara dem Mann ein warmherziges Lächeln schenkte. »Hokanu, Ihr seid immer willkommen.«
    Die griesgrämige Miene des Barbaren wich auch dann nicht, als sie der Gefolgschaft der Shinzawai ihre Berater und Vertrauten vorstellte. Ein Neuling stand neben Lujan, und Mara nannte seinen Namen. »Das ist Saric.«
    Saric sah seinem Cousin nicht besonders ähnlich; er war muskulöser und dunkler, doch ein vertrauter, ironischer Zug spielte um seine Mundwinkel, als er leicht mit dem Kopf nickte. »My-lord.« In ihrem Benehmen glichen er und Lujan einander wie ein Ei dem anderen.
    Kevin schwitzte; er war nicht ganz auf der Höhe und immer noch verstimmt wegen des Streits, den er an diesem Morgen beim Aufstehen mit Mara gehabt hatte. Kevin rührte sich nicht, auch als die Lady ihren Gast ins Innere des Hauses führte und Lujan einem seiner Patrouillenführer auftrug, die Shinzawai-Krieger zu den Quartieren zu begleiten, die für sie vorbereitet worden waren.
    Seit einer Woche wußte Kevin, daß Hokanu, jetzt Erbe und zukünftiger Herrscher seines Hauses, zu Besuch kommen würde. Mara hatte ihn über den Grund im unklaren gelassen, doch die Gerüchte im Haus behaupteten klipp und klar, daß der Sohn der Shinzawai kam, um Mara den Hof zu machen, um mittels einer Heirat die Allianz ihrer Häuser zu stärken.
    Kevin brach einen Zweig vom Baum und schlug damit einigen Blumen wütend die Köpfe ab. Die Bewegung zerrte an den Narben auf dem Rücken und den Schultern; unlogischerweise sehnte er sich nach einem Schwert und einigen Stunden harter, körperlicher Übungen mit der Waffe. Doch obwohl er Mara in der Nacht der Blutigen Schwerter so heldenhaft verteidigt hatte, verhielten sich die Mitglieder des Haushalts, als hätte der Zwischenfall nie stattgefunden. Sein Status blieb unverändert, was bedeutete, daß man ihm nicht einmal ein Küchenmesser anvertraute. Trotz der vielen Jahre seines Umgangs mit Mara und ihren Vertrauten blieben die tsuranischen Köpfe eher der Tradition verhaftet als der Logik, gegen jedes Gefühl, selbst gegen jede gesunde Entwicklung.
    In Patricks Besessenheit zu fliehen lag die Weisheit eines Gewöhnlichen, mußte Kevin einräumen. Er schlug einer weiteren Blume die Blüte ab und blickte mißmutig auf die Reihe zerstörter Stengel, die sich ohne Protest über seine Mißhandlung weiter hin und her wiegten. Er hatte seine Landsleute viel zu lange
    nicht mehr besucht. Er verabscheute sich noch viel mehr, als er begriff, daß er nicht einmal ihren Arbeitsplan kannte. Er würde einen Aufseher fragen müssen, um herauszufinden, wo sie gerade eingesetzt waren.
    Kevin umklammerte den Stock so fest, daß seine Knöchel weiß wurden, als er den angenehmen Schatten in Maras Garten verließ und durch die grelle Sonne auf die hinter dem Haus liegenden Wiesen zumarschierte. Er hörte den Klang ihres hellen Lachens hinter sich, bildete ihn sich dann immer wieder ein, während er zu den in einiger Entfernung gelegenen Needra-Weiden schritt, die er viele Jahre zuvor gemeinsam mit seinen Kameraden eingezäunt hatte.
    Dort hockten Patrick und die anderen sonnengebräunten Midkemier in der Hitze auf den Knien und rissen Matasha-Un-kraut aus, weil es das nahrhafte Gras erstickte, das die Needra benötigten, um fett zu werden.
    Kevin warf das Stöckchen weg, sprang über den Lattenzaun und lief querfeldein über die Weide auf die Stelle zu, wo Patrick auf dem Boden hockte, sich die stachligen Stiele um die Hände wickelte und sie dann mit einem Ruck aus der widerspenstigen Erde herauszog. Der breitschultrige ehemalige Krieger hatte unter dem heißen tsuranischen Himmel eine Farbe wie altes Leder angenommen, und er blinzelte unablässig mit den Augen. Ohne aufzustehen sagte er: »Ich dachte mir schon, daß du uns besuchen würdest.«
    Kevin kniete sich neben Patrick und zerrte ebenfalls an einer Unkrautpflanze. »Und wieso?«
    »Du schneidest dir die Haut an den Fingern auf, wenn du es so machst«, bemerkte Patrick. »Du mußt erst die Fasern der Stiele zerstören, so.« Er führte es vor, die Hände übersät mit braunen Schwielen und Flecken. Dann griff er den Gedanken wieder auf. »Du pflegst dich gewöhnlich dann an uns zu erinnern, wenn du Ärger mit

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