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Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Titel: Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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Schluss.«
    Matti starrte vor sich hin, er schien im Fahrersitz zu versinken.
    »Na gut«, sagte er schließlich. »Aber ich muss doch auch selbst was unternehmen. Eigenständig und aktiv sein.«
    »Mach mal erst deinen Wehrdienst. Und zwar ordentlich. Wann entscheidet es sich, ob du zur Offiziersausbildung kommst?«
    »Ich versuch lieber, möglichst schnell da wegzukommen.«
    Ich sah Matti verwundert an. In seiner ersten Zeit als Rekrut hatte er über die schlechte Kondition der anderen gelacht, über ihre Sehnsucht nach Computern. Er selbst hatte alle Tests und Prüfungen als einer der Besten bestanden. Ich wusste, dass es ein wenig hohl klingen würde, wenn ich, der in einer fremden Armee gedient hatte, ihm gut zuredete. Und wenn ich zu viel Druck machte, würde er erst recht halsstarrig werden.
    »Na, überleg es dir wenigstens. Es könnte nützlich sein«, mahnte ich behutsam.
    Matti nickte.
    »Wieso zum Teufel hast du den Typen Kaffer genannt?«, wollte ich noch wissen.
    »Na, das war doch ein Mokkapimmel«, sagte Matti.
    »Scheiße, wir können es uns nicht leisten, Rassisten zu sein«, fauchte ich und dachte dabei an die jüdischen Geschäftsleute in dem Restaurant in Petrozawodsk und an mein Zurückschrecken, meine Ablehnung.
    »Nee, wir nicht, aber die anderen schon. Bei der Armee haben sie alle aus der Ehrenkompanie entfernt, die die falsche Hautfarbe oder Herkunft haben. Mich auch«, sagte Matti.
    Darauf wusste ich nichts zu erwidern.

14
    Schnaufend rannte ich auf dem Joggingpfad um den Flugplatz von Malmi. Eine Frau im engen Lauftrikot überholte mich mit flachen Schritten. Sie hatte das Band eines Pulsmessers um die Brust und die Knöpfe eines MP3-Players in den Ohren. Ich war drauf und dran, dem knackigen Hinterteil zu folgen, begriff aber, dass ich in meiner jetzigen Kondition das Tempo nicht halten konnte. Es war weniger blamabel, schon jetzt zurückzufallen, so zu tun, als ob ich eine lange, langsame Runde drehte.
    Würde ich mit Julija mithalten können? Zumindest hatte sie nichts von einer sportlichen Vergangenheit erzählt. Vielleicht trainierte sie in modischen Fitnesscentern, wo die Musik zu laut dröhnte und die Menschen in der Horde allein waren, sich darauf konzentrierten, mit wissenschaftlicher Genauigkeit erstellte Programme abzuarbeiten, die englische Namen trugen. Was war ein Circuit training schon anderes als ein Zirkellauf.
    Am Ende der Geraden auf der Nordseite des Flugfelds sah ich einen großen Mann, dessen Rücken mir vage bekannt vorkam. Ich forcierte das Tempo und überholte den Kriminalbeamten Teppo Korhonen mit gespielter Leichtigkeit, lief dann langsamer, blickte gelassen auf die Uhr und unterdrückte das Schnaufen.
    »Ich bin schon bei der dritten Runde«, keuchte Korhonen.
    »Erzähl keinen Scheiß«, lachte ich.
    Auch Korhonen kicherte.
    »Nee, ich schaff bloß eine Runde, und auch das nur, wenn ich langsam vorwärtswabere, zum Teufel. Die Marlboro kommt mir hoch, die Hämorrhoiden scheuern, und die Prostata mag das Gerüttel auch nicht«, klagte er schwer atmend.
    »Das sind nun allerdings Informationen, ohne die ich durchaus leben könnte«, sagte ich gestelzt.
    »Was? Über Arschprobleme kann man ungeniert reden. So heißt es doch in irgendeiner Werbung, oder? Und denk mal daran, wie offen die Frauen über ihre Menstruation sprechen. Die natürlichste Sache der Welt, aber Männer werden rot, wenn die Blutungen verglichen werden, und oh je, mir tut alles weh. Aber weißt du was, das Alter kommt nicht allein. Wenn du erst mal in meinem Alter bist, werden wir ja sehen, ob du die Beine noch hochkriegst.«
    Wir hielten an einer Fitness-Bucht. Die alten Gewichte aus imprägniertem Holz waren gegen neue Kraftsportgeräte aus Stahl ausgetauscht worden. Auf den blaugrauen Gestellen prangten große Aufkleber mit finnischen Firmennamen, aber der Text auf den kleinen Platten an den Trägern war chinesisch.
    Korhonen machte fachmännische Dehnübungen, stemmte die Gewichte in Serie und legte noch ein paar Klimmzüge hin.
    »Das ist doch gar nicht schlecht. Für dein Alter«, lobte ich. »Wie ich in der Zeitung lesen konnte, hat ein alter Bekannter am Hochsprungwettkampf im Tiergartenstadion teilgenommen. In der Klasse M45, dritter Platz für Teppo Korhonen, Polizeisportverein Helsinki. Mit sage und schreibe 155 Zentimetern.«
    »Verdammt nochmal, probier doch selbst, wie viel du im Rollstil schaffst. Dass die aber auch jeden Scheißdreck drucken müssen! Man kann sich nicht mal mehr

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