Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit des Zorn

Zeit des Zorn

Titel: Zeit des Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
raus,
dass sie sich geirrt hatten.
    Lado fuhr mit ihnen in ein Lagerhaus in Chula Vista. Ließ Carlos zusehen, wie er Felipe in einen
Leinensack steckte, den Sack zuband und von einem Dachsparren baumeln ließ.
    Dann spielte er »Schlag
die Piñata «.
    Drosch mit einem Knüppel
so lange auf den Sack ein, bis sich Blut und Knochensplitter wie Münzen und
Süßigkeiten über den Boden ergossen.
    Carlos gestand.
     
    Ben
wirkt gelangweilt. Gleichgültig.
    Er zwingt Gedanken in
seinen Kopf -
    Willst
du mir mit Horrorgeschichten Angst machen? Komm mit in den Kongo, du Arschloch.
Oder nach Darfur.
    Sieh dir an, was ich mit
eigenen Augen gesehen habe und dann
    Erschreck mich mit deinen
Geschichten. Lado will ihn nicht mit Geschichten
erschrecken. Er sagt: »Wenn ich Spuren finde, die zu euch führen, ist die putaña tot.«
    Ben weiß, dass Lado beim
geringsten Anzeichen von Angst in seinen Augen Bescheid wissen würde. Deshalb
sieht er ihn direkt an und denkt Fick dich.
     
    Chon folgt Lado nach
dem Treffen.
    Der Mann fährt zu einem
Wohngebäude unten in Dana Point Harbor, geht rein und bleibt ungefähr eine
Stunde dort.
    Chon überlegt, ob er ihm
hinterher soll.
    Tu's hier an Ort und
Stelle.
    Aber er weiß, dass das
nicht geht.
    Lado kommt mit einer Frau raus. Hübsches Mädchen, vielleicht dreißig, vielleicht
aber auch noch nicht ganz. Lado steigt in seinen Wagen, die Braut in ihren.
    Chon merkt sich ihr
Nummernschild, dann bleibt er an Lado dran.
    Verfolgt ihn bis zu einer
Gärtnerei in SJC. Lado geht hinten ins Büro.
    Wenn er Leuten also
gerade nicht die Köpfe stutzt, denkt Chon, stutzt er Hecken.
     
    »Besser,
wir unternehmen was«, sagt Ben. Um den Verdacht ein bisschen abzulenken. »Was
zum Beispiel?«
    »Naja«, sagt Ben. »Wir
berauben uns selbst.“
    »Könnte man so sagen.«
Die haben uns alles genommen, was sie klauen konnten.
    (Tschuldigung, Mr.
Dylan).
    »Dann müssen wir uns ausrauben, um zu beweisen,
dass sie damit nicht durchkommen.« (Tschuldigung, Mr. Sahl).
     
    Gary ist der Gärtner hier
in diesem Haus im Osten von Mission Viejo in der Nähe der Hügel, ein
netter bebrillter Biofreak, etwas über zwanzig, der festgestellt hat, dass man
mit viel weniger Stress viel mehr Geld verdienen kann, wenn man für Ben
Designer-Dope herstellt, als wenn man einem Haufen Anfänger, die eigentlich gar
nichts drüber wissen wollen, die Grundlagen der Botanik verklickert.
    »Steht alles bereit?«,
fragt Chon Gary.
    »Das tut es«, bestätigt
Gary mit gerunzelter Stirn. Gary tritt die vorzüglichen Früchte seiner liebevollen
Arbeit nur ungern an das BK ab, das er für einen Verein ungehobelter Barbaren
hält, die nicht in der Lage sind, die feinen Nuancen seiner einzigartigen
Mischung zu würdigen.
    »Nimm dir den Abend
frei«, sagt Chon. »Wir kümmern uns drum.«
    »Wirklich?«, fragt Gary
dankbar.
    »Klar, geh schon, du
Armleuchter«, sagt Ben. »Verschwinde.«
    Gary verschwindet.
    Eine
Stunde später kommt der Abholtrupp vom BK. Schnelle Transaktion. Cash gegen
Dope.
    Sie warten ein paar
Minuten, nachdem die Jungs wieder gegangen sind, dann sagt Ben: »Hände hoch.«
    Dann:
»Ja, Mann ... das ist ein Überfall.“
    »Lass
den Scheiß.«
    Aber Ben hat einen Lauf.
»Runter auf den Boden. Wenn ihr keine Fehler macht, passiert niemandem was.
Versucht bloß nicht, den Helden zu spielen, dann dürfen alle wieder nach Hause
zu Frau und Kindern.«
    Chon sagt: »Das reicht.«
    Ben hängt sich ans
Telefon, ruft Alex an und sagt, er hat ein Problem.
     
    »Du bescheißt mich, und
dann bescheißt du mich gleich noch mal?«, beschwert sich Ben. »Gott, Alex,
Habgier ist ja gut und schön, aber meinen Preis drücken und dann das bisschen
Geld klauen, das ihr noch zu zahlen bereit seid, das läuft auf einen
hundertprozentigen Preisnachlass raus, und das ist echt ein bisschen happig.«
    Sie sitzen einander
gegenüber an einem Picknicktisch draußen vor Papa's Tacos in
South Laguna. Wenn man ein richtig gutes Fischtaco essen will,
geht man zu Papa's. Wenn nicht, geht man woanders hin. »Wovon redest du?«,
fragt Alex.
    »Verdammte fünf Minuten
nachdem ihr das Zeug habt abholen lassen«, zischt Ben, »kommen ein paar Kerle
rein und kassieren die Kohle.«
    »Das ist nicht dein
Ernst.«
    »Seh ich aus, als würde
ich Witze reißen?«
    Alex gibt den Anwalt.
»Hey, nach Abschluss des Transfers liegt das nicht mehr in unserem
Zuständigkeitsbereich.«
    »Es sei denn, es war
jemand aus dem inneren Kreis.«
    Was ja im Grunde

Weitere Kostenlose Bücher