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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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Hand aus und fasste Lindsey am Arm. »Ich hab gewusst, ihr beide würdet es irgendwann wieder packen.«
    »War das so offensichtlich?«, fragte ich.
    »Äh, ja«, sagte Alison grinsend. Sie beugte sich vor, um einen Blick hinunter auf Chuck zu werfen. »Und was bist du, der Schiedsrichter?«
    »Wir wollen zu Jack reingehen«, sagte Chuck und setzte sich auf. »Willst du mitkommen?«
    »Und ob.«
    »Okay«, sagte ich. »Könnt ihr beide uns eine Minute Zeit geben, bis wir uns angezogen haben?«
    »Na klar«, sagte Chuck, ohne sich vom Fleck zu bewegen. »Lasst euch Zeit.«
    »Komm schon, Chuck«, sagte Alison lachend und zog ihn aus dem Zimmer.
    »Du meine Güte!«, protestierte er im Hinausgehen. »Ich bin Arzt. Meint ihr, ich hab noch nie eine nackte Frau gesehen?«
    Lindsey rollte sich auf die Seite und küsste mich. »Wir machen später weiter«, sagte sie.
    »Wann?«
    »Ich weiß nicht. Was hast du in den nächsten vierzig bis fünfzig Jahren vor?«
    »Rocky II«
, nannte ich die Quelle des Zitats, während ich in meine Hose schlüpfte. »Als er Adrian im Zoo einen Antrag macht.«
    »Eine meiner Lieblings-Filmszenen«, sagte sie, während sie sich die Bluse zuknöpfte.
    »Also war das ein Antrag?«
    »Noch besser«, sagte sie und strich sich rasch mit den Fingern das Haar zurecht. »Das war ein Versprechen.«

24

    J ack zitterte am ganzen Körper. Sein Blick war eingefallen und verschwommen, seine Lippen trocken und aufgeplatzt, seine Gesichtsfarbe kreidebleich. Er warf uns ein blutarmes Lächeln zu, als wir eintraten, und fuhr dann mit dem fort, womit er beschäftigt gewesen war, nämlich schweißgebadet unter den Decken zu liegen und zu zittern. Im Zimmer roch es immer noch nach Rauch, der sich allmählich mit dem Geruch von Schweiß und Erbrochenem vermischte.
    »O mein Gott!«, rief Alison aus, die fast über den zertrümmerten Fernseher stolperte, als sie losstürzte, um sich zu ihm auf das Schlafsofa zu setzen. Im Zimmer herrschte immer noch ein heilloses Durcheinander – kein Wunder angesichts von Jacks Wutanfall zwei Nächte zuvor und dem Feuer gestern Nacht. Sie legte ihm eine Hand auf die Stirn, und dann auf die Lippen, während sie ihm das schweißtriefende Haar aus der Stirn strich. »Er hat Fieber.«
    Chuck kam mit einem angefeuchteten Handtuch aus dem Bad, das er Jack auf die Stirn legte. »Ich sterbe, Mann«, sagte Jack und schloss die Augen, während ihm Wasserbäche über den Nasenrücken und die Augenbrauen rannen. »Gib mir etwas Aspirin.«
    »Du stirbst nicht«, sagte Chuck. »Aber du bist unterernährt, und du hast ein leichtes Fieber.« Er wandte sich zu Lindsey und mir um.
    »Geht runter und macht ihm etwas Toast mit Eiern oder irgendwas Leichtes.« Er wandte sich wieder zu Jack um. »Du hast nicht viel gegessen, was?«
    »Gib mir nur etwas verdammtes Aspirin, Mann«, sagte Jack. »Bitte.«
    »Können wir ihm nicht welches geben?«, fragte Alison.
    »Ich werde dir etwas Excedrin geben«, sagte Chuck. »Wenn ich gesehen habe, dass du alles auf deinem Teller aufgegessen hast.«
    Wir setzten uns alle um Jack, während er sein Abendessen aß. Anfangs war er etwas zögerlich, sogar unwillig, aber der Duft von Lindseys hastig zubereitetem Käseomelette überwältigte ihn, und alsbald machte er sich gierig darüber her. Alison versuchte von Zeit zu Zeit, ihn zu bremsen, aber ihre Bemühungen blieben vergeblich. Innerhalb von fünf Minuten hatte Jack das Omelett, zwei englische Muffins mit Margarine und ein großes Glas Orangensaft verdrückt. Er lehnte sich zurück, stieß einen zufriedenen Rülpser aus, und Chuck brachte ihm ein Glas Wasser und drei Excedrins, die er sich in den Mund steckte und mit einem Schluck hinunterspülte.
    »Danke fürs Abendessen«, murmelte er.
    »Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem ich dich gestern mit einem Stromschlag außer Gefecht gesetzt habe«, sagte Lindsey. Jack warf ihr einen verwirrten Blick zu, und ich stellte zu meinem Entsetzen fest, dass er sich kaum noch, wenn überhaupt, an den Irrsinn der vergangenen Nacht erinnerte.
    »Warum stellst du dich nicht unter die Dusche, Jack«, schlug Chuck vor. »Mach dich ein bisschen sauber.«
    »Ja«, sagte ich. »Du riechst nach Scheiße.«
    »Wir werden dir dein Bett frisch beziehen und hier ein bisschen aufräumen, während du dort drin bist«, sagte Alison.
    »Na schön«, sagte Jack. Es war seltsam, ihn so gefügig zu erleben. Alle Feindseligkeit war aus ihm gewichen, ersetzt durch eine tranceartige

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