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Zeit im Wind

Zeit im Wind

Titel: Zeit im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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mich an. »Landon hat ein sehr gutes Herz.«
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, daß sie Jamie richtig verstanden hatte, sah mich meine Mutter mit hochgezogenen Augenbrauen an. Eigentlich starrte sie mich geradezu an, als wäre ich von einem fremden Planeten.
    »Es war also deine Idee?« fragte meine Mom. Wie jeder in der Stadt wußte sie, daß Jamie nicht log.
    Ich räusperte mich und dachte an Eric und daran, was ich mit ihm anstellen wollte. Dazu hätte ich Sirup und Feuerameisen gebraucht.
    »Sozusagen«, antwortete ich.
    »Erstaunlich.«
    Mehr konnte sie nicht sagen. Sie kannte die Einzelheiten nicht, aber es war ihr klar, daß ich mit dem Rücken zur Wand gestanden haben mußte, um so etwas zu tun. Mütter wissen solche Sachen immer, und ich merkte, wie sie mich musterte und die Sache zu ergründen versuchte. Um ihrem fragenden Blick zu entkommen, sah ich auf die Uhr, tat überrascht und sagte lässig zu Jamie, wir müßten los. Meine Mutter nahm die Autoschlüssel aus der Tasche und gab sie mir. Ihr forschender Blick folgte uns, als wir zur Tür gingen. Ich atmete erleichtert auf, als wäre ich noch einmal davongekommen, aber als ich mit Jamie schon auf dem Weg zum Auto war, hörte ich die Stimme meiner Mutter.
    »Komm uns doch mal wieder besuchen, Jamie!« rief sie.
    »Du bist hier immer ein gern gesehener Gast.«
    Selbst Mütter können einem das Leben schwermachen. Kopfschüttelnd setzte ich mich hinter das Steuer.
    »Deine Mutter ist eine wunderbare Frau«, sagte Jamie. Ich ließ den Wagen an. »Ja«, erwiderte ich , »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Und euer Haus ist herrlich.«
    »Mmhhmm.«
    »Du solltest dankbar sein für das, was du hast.«
    »Oh«, sagte ich. »Bin ich auch. Ich bin praktisch der glücklichste Mensch auf der Welt.«
    Ich glaube nicht, daß sie den sarkastischen Unterton heraushörte.
    Als wir beim Waisenhaus ankamen, wurde es schon dunkel. Wir waren ein paar Minuten zu früh da, und der Direktor telefonierte gerade. Während er weitersprach, nahmen wir auf einer Bank auf dem Flur vor seinem Büro Platz und warteten. Jamie wandte sich mir zu. Ihre Bibel hatte sie auf dem Schoß. Ich nahm an, sie gab ihr Sicherheit, aber vielleicht war es auch nur eine Angewohnheit.
    »Du warst heute richtig gut«, sagte sie. »Mit deinem Text, meine ich.«
    »Danke.«
    Ich war stolz und fühlte mich gleichzeitig niedergeschlagen. »Aber die richtige Betonung habe ich noch nicht raus«, fügte ich hinzu. Man konnte die Betonung unmöglich auf der Veranda üben, und ich hoffte, sie würde es nicht vorschlagen.
    »Das lernst du schnell. Wenn du erst den Text kannst, ist es ganz leicht.«
    »Hoffentlich.«
    Jamie lächelte. Als sie einen Moment darauf das Thema wechselte, warf sie mich ganz schön aus der Bahn.
    »Denkst du manchmal an die Zukunft, Landon?« fragte sie.
    Die Frage verblüffte mich, weil sie so… so normal klang.
    »Ja klar, manchmal«, antwortete ich vorsichtig.
    »Und weißt du schon, was du mit deinem Leben anfangen willst?«
    Ich zuckte die Achseln, weil ich nicht genau wußte, worauf sie hinauswollte. »Das weiß ich noch nicht. Ich habe es mir noch nicht überlegt. Im Herbst gehe ich auf die UNC. Wenigstens würde ich gern. Ich habe noch keinen Platz.«
    »Den kriegst du bestimmt«, sagte sie.
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich auch dafür bete.«
    Als ich das hörte, dachte ich, es liefe auf eine Diskussion über die Kraft der Gebete und des Glaubens hinaus, aber Jamie erwischte mich wieder auf dem falschen Fuß.
    »Und wenn du mit dem College fertig bist, was möchtest du dann tun?«
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete ich schulterzuckend. »Vielleicht werde ich ein einarmiger Holzfäller.«
    Sie fand das nicht lustig.
    »Ich finde, du solltest Pfarrer werden«, sagte sie ernsthaft. »Ich finde, du kannst gut mit Menschen umgehen, und sie würden respektieren, was du ihnen zu sagen hättest.«
    Obwohl die Vorstellung rundum absurd war, wußte ich, daß es bei ihr von Herzen kam und sie es als Kompliment meinte.
    »Danke«, sagte ich. »Ich weiß nicht, ob das das Richtige für mich ist, aber bestimmt finde ich etwas.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis ich merkte, daß die Unterhaltung ins Stocken geraten war und daß ich dran war, eine Frage zu stellen.
    »Und du? Was möchtest du später einmal machen?« Jamie wandte sich ab, ihr Blick schweifte in die Ferne , so daß ich mich fragte, woran sie wohl dachte, aber es war im nächsten Moment wieder vorbei.
    »Ich

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