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Zeit im Wind

Zeit im Wind

Titel: Zeit im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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hatte ich mich irgendwie verliebt.
    Das Problem war nur, daß ich nicht wußte, wie sie zu mir stand.
    Ja, sicher, es gab Anzeichen, und ich hatte sie durchaus bemerkt. Die Bibel war natürlich der Wink mit dem Zaunpfahl, aber da war auch der Blick, den sie mir am Weihnachtsabend zugeworfen hatte, als sie die Tür schloß , und auf dem Weg vom Waisenhaus hatte sie mir erlaubt, ihre Hand zu halten. Ich war mir ziemlich sicher, daß da etwas war ich war mir nur nicht im klaren darüber, was der nächste Schritt sein würde.
    Als ich sie nach dem Essen am Weihnachtstag nach Hause brachte, fragte ich sie, ob ich sie ab und zu besuchen könnte, und sie sagte, das wäre schön. Genauso sagte sie es: »Das wäre schön.«
    Ich nahm den Mangel an Begeisterung nicht persönlich. Jamie neigte manchmal dazu, wie eine Erwachsene zu sprechen. Wahrscheinlich war das der Grund, warum sie sich so gut mit älteren Leuten verstand.
    Am nächsten Tag ging ich sie besuchen. Als ich ankam, sah ich gleich, daß Hegberts Auto nicht in der Einfahrt stand. Als sie zur Tür kam, wußte ich schon, daß ich sie nicht fragen durfte, ob ich reinkommen konnte.
    »Hallo, Landon«, sagte sie, wie sie es immer sagte: als wäre es eine Überraschung, mich zu sehen. Wieder trug sie das Haar offen, was ich als positives Zeichen wertete.
    »Hi, Jamie«, sagte ich locker.
    Sie zeigte auf die Stühle. »Mein Vater ist nicht zu Hause, aber wir können auf der Veranda sitzen, wenn du möchtest…«
    Ich weiß selbst nicht, wie es passiert ist, ich kann es nicht erklären. Erst dachte ich, ich würde gleich Richtung Veranda gehen, aber dann tat ich es nicht. Statt dessen machte ich einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrer Hand. Ich hielt ihre Hand, sah ihr in die Augen und kam noch etwas näher. Sie wich zwar nicht zurück, aber ihre Augen weiteten sich, so daß ich einen winzigen Augenblick lang dachte, ich hätte etwas falsch gemacht, und zögerte. Ich lächelte und neigte den Kopf leicht zur Seite, da sah ich, daß sie die Augen schloß und ihren Kopf etwas neigte. Dann bewegten sich unsere Lippen aufeinander zu.
    Es dauerte nicht sehr lange, und es war auch nicht die Art Kuß, wie man sie heute in Filmen sieht, aber es war trotzdem wunderbar. Ich erinnere mich nur an den Moment, als unsere Lippen sich berührten, und wußte, daß ich das nie vergessen würde.

Kapitel 11
    »Du bist der erste Junge, der mich geküßt hat«, sagte sie zu mir.
    Es war kurz vor Silvester. Jamie und ich standen an dem eisernen Landungssteg in Pine Knoll Shores. Um dorthin zu gelangen, mußte man die Brücke über den Intracoastal Waterway überqueren und ein Stück über die Insel fahren. Heutzutage findet man dort die teuersten Immobilien mit Meeresblick im ganzen Staat, aber damals waren es hauptsächlich Sanddünen, die sich an den Maritime National Forest schmiegten.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, entgegnete ich.
    »Warum?« fragte sie unschuldig. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Sie sah nicht so aus, als würde es sie sehr treffen, wenn ich ja gesagt hätte, aber das hätte gar nicht der Wahrheit entsprochen.
    »Du küßt richtig gut«, sagte ich und drückte ihr die Hand.
    Sie nickte und sah auf das Meer. Ihre Augen drifteten wieder in die Ferne. In letzter Zeit hatten sie oft diesen Ausdruck. Ich wartete eine Weile, dann hielt ich das Schweigen nicht länger aus.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Jamie?« fragte ich schließlich.
    Statt mir zu antworten, wechselte sie das Thema.
    »Warst du schon mal verliebt?« wollte sie wissen.
    Ich fuhr mir mit der Hand durch das Haar und sah sie bedeutungsvoll an. »Meinst du, vor diesem Mal?«
    Ich sagte es in bester James-Dean-Manier, auf Erics Rat hin, der meinte, diese Art käme gut an, wenn ein Mädchen einem diese Frage stellte. Eric kannte sich bei Mädchen aus.
    »Ich meine es ernst, Landon«, sagte sie mit einem Seitenblick.
    Vermutlich hatte Jamie diese Filme auch gesehen. Wenn ich mit Jamie zusammen war, das merkte ich allmählich, wechselte meine Stimmung von zu Tode betrübt zu himmelhochjauchzend, und zwar schneller, als man eine Mücke erschlagen konnte. Ich war mir nicht sicher, ob mir dieser Aspekt unserer Beziehung gefiel, obwohl er andererseits etwas sehr Belebendes hatte. Ich hatte mich noch nicht ganz gefangen, als ich über ihre Frage nachdachte.
    »Doch, ich war schon einmal verliebt«, gab ich schließlich zu.
    Ihr Blick war immer noch auf das Meer gerichtet. Vermutlich dachte sie, ich spräche

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