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Zeit und Welt genug

Titel: Zeit und Welt genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
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lachte.
    »Zank im Gefolge«, sagte er glucksend.
    Joshua sah ihn ergrimmt an. Der Flatterling ließ sich auf Joshs Schulter nieder.
    »Sie scheint sich entschlossen zu haben, uns zu folgen«, sagte Josh beunruhigt. »Wir müssen ihr wohl einen Namen geben.«
    Der Flatterling lächelte bescheiden und summte.
    »Wie wär’s mit Summina?« meinte Beauty. Isis hielt den Blick argwöhnisch auf das sanfte Insekt gerichtet.
    »Gut, Summina«, sagte Josh und warf das Wesen hoch in die Luft, wo es schwindlig herumtaumelte.
    Sie wünschten Fofkin und Roul eine gute Reise und alles Gute, dann machten sie sich wieder nach Osten auf den Weg, geführt von Isis. Summina wippte spielerisch über Joshuas und dann Isis Kopf herum. Isis hieb und sprang nach den tanzenden Flügeln, aber ohne Erfolg, bis sie endlich halblaut »Hurrrre« schnurrte und das alberne Wesen mit Missachtung strafte.
     
    Einmal, am späten Nachmittag, sahen sie in einem Tal nordöstlich von ihnen eine Schlacht – über fünfzig Wesen, die auf einer blutigen Walstatt Mann gegen Mann kämpften. Leute von Jarls Garde schienen gegen eine unbekannte Gruppe angetreten zu sein. Josh wäre am liebsten hingelaufen, um mehr zu sehen, aber Beauty schüttelte nur den Kopf und lief weiter. Was das auch sein mochte, es ging sie nichts an.
     
    Am frühen Abend fanden sie die Fährte. Radspuren von einem schweren Wagen, vermischt mit den Fuß- und Klauenabdrücken der Tiere, die sie suchten. Isis berührte einen der Abdrücke fast mit der Nase und schnupperte heftig. Schließlich sah sie zu Joshua auf und nickte.
    »Hierrrr«, sagte sie.
    Sie folgten der Spur mehrere Meilen in Richtung Osten. Am Rand eines Fichtenwaldes schlossen sich die Spuren eines zweiten Wagens und anderer Tiere an. Hier bogen sie alle nach Südosten ab, bis sie sich mit einer dritten Wagenspur und fünf weiteren Tieren vereinigten.
    Das Gelände wurde steinig, es fiel immer schwerer, die Spuren zu unterscheiden. Überdies verschwanden manche, wo ein Tier davongeflogen war, andere gingen davon, neue kamen hinzu. Es war ein verwirrendes Durcheinander. Am Nordrand eines Steinbruchs, vom Wald der Unglücksfälle noch immer eine Meile entfernt, fuhren die Wagen in drei verschiedene Richtungen, und trotz angestrengten Schnupperns und Studiums durch Isis, Josh und Beauty war nicht auszumachen, welche Spur zu dem Wagen gehörte, in dem Rose und Dicey transportiert wurden.
    Nach langem Disput beschlossen sie, eine Weile der Spur zu folgen, die nach Osten führte, zumindest so lange, bis sie über die Tiere in dieser Gruppe mehr herausfanden. Sie waren aber noch kaum eine halbe Meile weitergekommen, vorbei an uralten, umgestürzten Grabsteinen, als sie sie sahen.
    Still und bleich hinter einem Ginsterbusch lag eine Gestalt. Sie näherten sich langsam und rissen die Augen auf. Es war die nackte Gestalt einer jungen Frau. Glatthäutig, rothaarig, wehrlos, schön.
    Leblos. Josh ging hin und tastete nach ihrem Puls.
    »Nichts. Eiskalt«, sagte er.
    Isis roch am Fuß der Frau und wich zurück.
    Joshua blickte auf das regungslose Gesicht. Sie konnte nicht älter als zwanzig sein, und doch war etwas an ihrem Gesicht, das Alter verriet, Vernunft, Tiefe. Es war mehr als die Ferne und Dunkelheit der Totenmaske, mehr als die Lockung des ewigen Schlafes; es war subtiler, war …
    Sie öffnete die Augen.
    »Helft mir«, flüsterte sie.
    Isis legte die Ohren an, Beauty scharrte mit den Hufen im Staub. Josh hob den Kopf der Frau vom Boden. Als seine Finger den Hinterkopf umfassten, fühlte er das Quellen einer öligen Flüssigkeit aus einer kleinen Düse, die über die Haut fast nicht hinausreichte.
    »Du bist kein Mensch«, murmelte er überrascht.
    »Ich bin Neuromensch«, flüsterte sie. »Helft mir.«
    »Wie?« fragte er.
    »Der Steinbruch dort«, stieß sie hervor. »Unten an der Nordseite, unter einer Platte aus weißem Granit mit einer roten Ader in Form eines J. Weißt du, was ein J ist?«
    Joshua zögerte und nickte.
    »Ich kann lesen«, sagte er. Mancherorts wurde man verbrannt, wenn man lesen konnte.
    »Don ist ein Behälter.« Ihre Stimme stockte, sie schloss die Augen. »Bring ihn mir.«
    Josh stand auf und lief zum Steinbruch zurück, rutschte an der Nordseite hinunter und fand mühelos den Stein mit der J-Ader. Darunter lag ein Stahlkanister mit einem halben Liter Inhalt. Mit goldenen und blauen Buchstaben war aufgemalt: ›Hämo-Öl‹. Darunter in kleineren Buchstaben: ›Stufe I, U.S.P‹.
    Josh steckte die

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