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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Zustand und hatten schwere Prellungen im Gesicht und weitere Verletzungen am Körper. Wir werden sie vernehmen, sobald sie dazu in der Lage sind und wir einen Dolmetscher haben.«
    »So, so«, machte Zwick. »Was mit ihnen passiert, soll uns heute nicht kümmern. Was mich vielmehr interessiert, ist die Frage, was Sie eigentlich hier wollten. Was zum Teufel hat Sie geritten, sich zu zweit in diese, wie es sich herausgestellt hat, äußerst gefährliche Situation zu begeben?«
    »Wir hatten die Information, dass sich in diesem Haus ein Mann aufhalten könnte, der etwas zu den Morden an den Kollegen Humpe und Schneider …«
    »Was faseln Sie denn schon wieder von Mord? Auch nach Rücksprache mit dem Rechtsmediziner Dr. Franz, den ich nur deshalb kontaktieren musste, weil Sie beide mir die benötigten Informationen vorenthalten haben, bin ich noch immer nicht der Meinung, dass wir es unbedingt mit Mord zu tun haben. Dass die beiden dieses komische Schlafmittel intus hatten, kann reiner Zufall sein.«
    »Es ist kein Schlafmittel, Herr …«, wollte Hain einwenden, doch Zwick hörte ihm überhaupt nicht zu.
    »Und überhaupt. Woher hatten Sie denn diesen ominösen Tipp, dass sich hier ein möglicher Verdächtiger aufhalten könnte?«
    »Von einem unserer vertrauenswürdigsten Informanten«, mischte Lenz sich ein, bevor Hain zu einer Antwort ansetzen konnte.
    »So, so. Und um wen handelt es sich dabei?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Zwick glaubte zuerst, sich verhört zu haben. Als ihm jedoch klar wurde, was Lenz ihm geantwortet hatte, lief er rot an und schnappte nach Luft.
    »Jetzt ist das Fass übergelaufen, Herr Lenz!«, brüllte er in die Nacht. »Nun ist Schluss. Ich werde eine interne Ermittlung zu dem wirklich gravierenden Vorfall hier veranlassen, und wenn sich nur der kleinste Anhaltspunkt für eine Verfehlung Ihrerseits offenbart, sind Sie weg vom Fenster.«
    Sein zorniger, glühender Blick mäanderte zwischen Lenz und Hain hin und her.
    »Sie beide übrigens, damit das klar ist.«
     
    *
     
    »Was für eine Scheiße!«, fasste Lenz seine Stimmung zusammen, während er sich in das Lederpolster des Cabrios fallen ließ. Hain nickte. Im Dämmerlicht der Straßenlaternen wirkte sein Gesicht fahl und eingefallen.
    »Ich hab ein paar Momente lang echt Schiss gehabt, dass ich meine beiden Kleinen nicht mehr wiedersehen würde, Paul.«
    »Ich hätte mir auch fast in die Schuhe geschissen, als das Geratter losgegangen ist. Zum Glück hat es niemand gemerkt, aber mir haben noch 20 Minuten, nachdem die Kollegen angekommen waren, die Knie geschlottert.«
    »Da warst du nicht allein.«
    Der Oberkommissar schluckte.
    »Einer von uns hat vorhin einen Menschen erschossen.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht, und ich muss dir sagen, dass mir das gerade jetzt ziemlich am Arsch vorbeigeht. Vielleicht ist es morgen ganz anders, aber ich kann im Augenblick nur daran denken, dass der Kerl mit einer Kalaschnikow in den Händen auf uns zugestürmt ist und uns erschießen wollte. Das fiese Geräusch dieses Dings werde ich übrigens vermutlich für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen können.«
    »Ja, das sehe ich auch so. Außerdem ist es ja noch nicht klar, wer von uns ihn am Hals erwischt hat.«
    Lenz griff zu seinem Telefon.
    »Was mich wundert, ist, dass sich Wiesbaden noch nicht bei mir gemeldet hat. Vielleicht …«
    Er drückte auf eine Taste an dem Gerät, aber das Display blieb dunkel.
    »Verdammt, das Mistding kann doch nicht schon wieder leer sein. Ich habe es erst heute Morgen vom Ladegerät genommen.«
    »Versuch einfach mal, es wieder einzuschalten; vielleicht ist es ausgegangen, als du dich vorhin auf den Boden geworfen hast.«
    Lenz folgte seinem Vorschlag und bediente ein paar Tasten, woraufhin es etwa eine halbe Minute dauerte, bis das Telefon einsatzbereit war. Der Hauptkommissar drückte die Kurzwahltaste seiner Mailbox, hielt das Gerät ans Ohr und wartete. Während er lauschte, fror sein Gesichtsausdruck mehr und mehr ein. Dann nahm der Polizist das Mobiltelefon vom Ohr und drückte völlig abwesend die rote Taste. Hain sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Was ist los, Paul?«
    »Der Tote ist Roman Arkadjew. Über die Identität des anderen ist im System nichts bekannt.«
    Er stockte.
    »Und Maria ist überfallen worden.«
    »Was redest du da? Das kann doch gar nicht sein.«
    Lenz sah ihn mit Tränen in den Augen an.
    »Kein Scheiß; sie liegt im Klinikum. Und jetzt fahr bitte

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