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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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enger an seinen Körper.
    »Ja, das glaube ich auch.«
    »Was hat er noch gesagt?«
    »Dass ich mit dem Blödsinn aufhören soll. Genau so hat er es gesagt. Du hörst mit diesem Blödsinn auf, verstanden?«
    »Was könnte er damit gemeint haben?«
    »Das habe ich mich, seit es mir wieder eingefallen ist, auch schon tausendmal gefragt. Ich hatte mich mit Bettina getroffen, die mir übrigens ein ganz schönes Angebot gemacht hat. Wir sind nämlich jetzt Partnerinnen.«
    »Schön«, erwiderte Lenz etwas abwesend.
    »Vielleicht hat es ja etwas damit zu tun, dass wir den großen Auftrag von der Documenta-Gesellschaft ergattert haben?«
    »Ihr habt den Auftrag tatsächlich bekommen?«
    Sie erzählte ihm in kurzen Worten den Verlauf ihres Abends mit Bettina Reichelt.
    »Das ist ja viel mehr, als ihr erwartet habt«, freute sich der Kommissar.
    »Und ob.«
    »Aber warum sollte dich deswegen jemand überfallen? Außerdem weiß doch außer dir und Bettina gar niemand was von dem Deal.«
    »Da kennst du aber die Kasseler Kunstszene schlecht, mein Lieber. Ich bin mir sicher, dass sich das schon rumgesprochen hatte, bevor es Bettina überhaupt erfahren hat.«
    »Wie soll das denn gehen?«, zweifelte er.
    »Die Documenta-Gesellschaft ist nun mal ein Haufen von Individualisten. Und jeder von ihnen ist mit irgendjemandem vernetzt, der ebenfalls von der Ausstellung profitieren will. Da gibt es viel Neid und Missgunst, speziell, wenn es um ein solches Auftragsvolumen geht.«
    Sie nannte ihm die im Raum stehende Summe.
    »Wow!«, entfuhr es ihm anerkennend. »Das ist schon mal eine Hausnummer.«
    »Ja. Und ich bin stolz darauf, dass es in der Hauptsache meine Präsentation war, von der die Leute so angetan waren.«
    Lenz dachte wieder ein paar Augenblicke nach.
    »Es ist trotzdem nicht schlüssig für mich, dass der Überfall etwas mit dieser Sache zu tun haben könnte.«
    »Ja. Jetzt, wo wir darüber gesprochen haben, kommt mir der Gedanke auch ziemlich überkandidelt vor. Es ist bestimmt nicht gänzlich unmöglich, aber im Moment auch nicht unbedingt wahrscheinlich.«
    »Was könnte der Kerl sonst noch gemeint haben? Um welchen Blödsinn, den du seiner Meinung nach veranstaltest, könnte es gehen?«
    »Da fallen mir nur du und mein hoffentlich baldiger Exmann ein. Sonst wüsste ich nicht, was er noch gemeint haben könnte.«
    Lenz sah sie fassungslos an.
    »So was würde er nicht wagen!«
    »Auch darüber hab ich nachgedacht, Paul. Richtig vorstellen kann ich es mir nicht, aber gänzlich ausschließen auch nicht.«
    »Du sprichst davon, dass der Oberbürgermeister von Kassel einen Mann auf dich angesetzt haben könnte, der dich verletzen und dir Angst machen soll, Maria.«
    »Davon spreche ich, ja. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger absurd wird der Gedanke.«
    »Aber du hast doch seit Monaten keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt.«
    Sie sah ihn traurig an.
    »Das stimmt so nicht ganz, Paul. Er hat mir vor zwei Wochen in der Straßenbahn einen Besuch abgestattet, an dem Morgen, an dem ich wegen der Präsentation in die Galerie gefahren bin.«
    »Was wollte er denn? Und warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Ach, ich wollte dich nicht mit diesem Idioten und seinen komischen Anwandlungen belasten.«
    Maria schmiegte sich noch etwas enger an ihn.
    »Es war der Tag, nachdem er die Scheidungspapiere zugestellt bekommen hat. Er wollte mir ein bisschen ins Gewissen reden, von wegen kleiner Polizist und großer Politiker.«
    »Und, wie hast du reagiert?«, wollte Lenz eine Spur zu schnippisch wissen.
    »Jetzt reg dich bitte nicht darüber auf, Paul. Ich merke ganz deutlich, wie dir der Kragen wegen dieser blöden Begegnung enger und enger wird, aber das ist wirklich ebenso unnötig wie kindisch. Und um deine Frage zu beantworten, ich hab ihm Schläge angedroht und bin dann aufgestanden und gegangen. Zufrieden?«
    »Du hast ihm wirklich mit Schlägen gedroht?«
    »Ja, das habe ich. Und weißt du, was ich vor nicht einmal drei Stunden zum ersten Mal gemacht hab?«
    »Nein, woher auch?«
    Sie grinste matt.
    »Ich habe gegenüber den Leuten hier im Krankenhaus von meinem Mann gesprochen und damit dich gemeint.«
    Der Kommissar machte sich von ihr frei.
    »Das ist nicht dein Ernst«, gab er mit belegter Stimme zurück. »Das sagst du bestimmt nur, damit ich nicht mehr sauer bin, weil du mir nichts von deiner Begegnung der dritten Art mit deinem Oberbürgermeister erzählt hast.«
    »Glaub’s oder lass es. Oder geh am besten

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