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Zeitenlos

Zeitenlos

Titel: Zeitenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelena Shorts
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Ohnmacht nahe.
    »Fang an!«
    »Okay, ich erzähl alles, aber mit dem Messer an meiner Kehle kann ich nicht reden.«
    »Du solltest es besser versuchen.«
    »Bitte, Andy. Ich kann hier doch gar nicht weg.«
    Ich hörte einen amüsierten Gluckser. »Wo du recht hast, hast du recht.« Er zog das Messer zurück und verließ den Raum. Ich war einen Moment erleichtert, doch da kam er schon zurück, einen Stuhl geräuschvoll hinter sich herziehend. Das schrille Quietschen klang wie Kreide auf einer Schiefertafel, nur lauter. Er stellte den Stuhl vor mir hin und setzte sich, das Messer lässig in der Hand.
    »Okay, schieß los!«
    »Was willst du wissen?«, fragte ich naiv.
    Er beugte sich nach vorn, nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. »Hast du mir nicht zugehört? Ich will wissen, warum du und Mr Wilson nicht älter werdet? Was habt ihr, das ich nicht habe?«
    » Ich werde älter, Andy.«
    Einige Sekunden studierte er mein Gesicht, dann schaute er auf seine Fingernägel. Und dann schlug er mir ohne Vorwarnung mit dem Handrücken ins Gesicht.
    »Versuch’s noch mal!«, befahl er.
    »Ich schwöre es«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. Er machte Anstalten, nach meiner linken Hand zu greifen, und ich zuckte zusammen. »Okay, bitte hör mir einfach zu. Ich werde es dir erzählen, aber du musst die ganze Geschichte kennen.« Er hielt inne. »Ich werde älter, Wes aber nicht. Ich bin so eine Art Reinkarnation.« Ich sah, dass er drauf und dran war, die Hand zu bewegen. »Warte, Wes altert nicht, weil er das Serum benutzt. Es funktioniert nur bei Männern.«
    Er dachte über diese Erklärung nach. »Und warum bist du immer noch da?«
    »Lenny ist nicht mehr da. Ich bin Sophie«. Diesmal traf er die andere Wange, und ich spuckte Blut. Allmählich wurde ich sauer. »Wenn du meinst, schon alles zu wissen, brauchst du mich ja wohl nicht.«
    Er durchschaute mich. »So wird das nichts.« Er nahm das Messer wieder in die Hand. »Du hast exakt dreißig Sekunden, um mir zu sagen, was ich wissen will, oder du kannst dich verabschieden, Lenny, Sophie oder wie auch immer du sonst noch heißen magst.« Er drückte mir das Messer ans Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Mein einziger Gedanke war, dass ich so nicht sterben wollte. Mir war klar, ich musste ihm irgendetwas erzählen.
    »Du kannst die Akten prüfen. Lenny ist tot. Und ich kam 1991 als Sophie auf die Welt. Ich komme immer wieder wegen Wes zurück. Er braucht mich.«
    »Warum?«, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er war ein Psychopath. Ich war mir ziemlich sicher, dass er etwas genommen hatte und dass es völlig egal war, was ich sagte, weil er mich so oder so töten würde. Ich dachte kurz daran, einfach aufzugeben, aber ich musste am Leben bleiben. Wenn mir doch nur etwas einfallen würde, damit ich etwas Zeit gewinnen konnte.
    »Weil ich das fehlende Teil bin«, platzte ich heraus. Er verdrehte nur die Augen, und es war klar, dass ich ihm ganz schnell mehr Informationen geben musste, ob sie nun der Wahrheit entsprachen oder nicht. Ich hoffte nur, dass es klappen würde. »Weil er mein Blut braucht.« Nachdenklich zog er die Augenbrauen hoch. »Mein Blut ist der fehlende Bestandteil des Serums. Es hält ihn jung. Frag mich nicht warum, denn ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich ihm 1916 Blut gespendet habe. Seither ist er jung geblieben und von Zeit zu Zeit kehre ich zurück, um den Vorrat aufzufüllen.« Mach damit, was du willst, hätte ich am liebsten hinzugefügt, ließ es aber vorsichtshalber. Stattdessen ließ ich den Kopf hängen und betete, dass er die Geschichte schluckte.
    Natürlich wusste ich, dass mein Blut nicht der Schlüssel war. Amelias Blut hatte Wes nicht geheilt. Doch nur Dr. Thomas hatte die Bestandteile des Serums gekannt. Aus den Erzählungen von Wes wusste ich aber, dass alle vorherigen Patienten daran gestorben waren. Ich war sicher, dass dies nicht wirklich die Antwort auf Andys Fragen war, aber wenn ich ihn überzeugen könnte, es an sich selbst auszuprobieren, hatte ich vielleicht eine Chance, hier herauszukommen. »Da ist noch etwas«, fuhr ich mit geschlossenen Augen fort, als würde ich mich schämen, dass ich wirklich mein ganzes Wissen ausplauderte.
    »Was denn?«, fragte er eifrig.
    »Es sind nicht die Extrakte, die im Labor benutzt werden. Es ist reines Alligatorblut, das mit meinem Blut gemischt wird. Nur in dieser Zusammensetzung funktioniert es.«
    Er grinste. »Das ist genial, natürlich«, sagte er und stand

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