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Zeitenlos

Zeitenlos

Titel: Zeitenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelena Shorts
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Mein Pferd kam als Letztes ins Ziel. Ich runzelte die Stirn, und sofort legte Wes grinsend die nächsten zwei Dollar hin. Ich schob das Geld schnell zurück zu ihm.
    »Oh nein, das tust du nicht. Ich spiele nicht mehr. Behalt dein Geld. Du spielst und ich gucke zu.«
    »Aber mir macht es Spaß, wenn ich dir zusehe.«
    »Okay, aber jetzt bist du dran. Und außerdem braucht mein Bär einen Freund.« Ich zog einen Schmollmund.
    Er streckte die Hand aus und strich mir mit einem Lächeln das Haar hinters Ohr. »Okay, wenn das so ist, wollen wir deinem Bären mal einen Freund besorgen.«
    Er stellte sich lässig in Position und gewann mühelos einen weiteren Bären für mich. Erneut hatte er kein Problem damit, seine Kugeln wie ein Profi so rollen zu lassen, dass sie genau dort landeten, wo er sie haben wollte. Sein Pferd gewann nicht nur alle Rennen, sondern hatte auch noch einen riesigen Vorsprung. Ich freute mich über diesen Bären genau wie über den ersten, aber ich war nicht mehr sicher, ob Wes wirklich nur Glück hatte.
    »Du willst mir ernsthaft erzählen, dass du diese Spiele seit Ewigkeiten nicht mehr gespielt hast?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, antwortete er unschuldig.
    »Fein, aber ich soll dir glauben, dass du so gut bist, obwohl du nicht oft spielst?«
    »Aber ich spiele oft. Ich habe sie zu Hause.«
    »Du hast sie zu Hause? Als Computerspiel?« Das musste ich unbedingt genau wissen.
    »Nein, ich habe die Originalspiele.« Ich warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Ja, wirklich«, beteuerte er. »Sie stehen im Keller«.
    »Das glaube ich nicht«, sagte ich halb im Scherz. Wir waren weitergegangen, und er hatte mir einen der Bären abgenommen.
    »Ich werde sie dir irgendwann zeigen.«
    Das war ein gutes Zeichen, denn es klang wie eine Einladung. Ich fühlte mich gut, war aber auch neugierig. Es war schon spät, und Wes wollte wissen, ob ich müde sei. »Ein bisschen«, gab ich zu, »aber nach Hause möchte ich noch nicht.« Er lachte in sich hinein und murmelte etwas, dass sich wie »mich sicher nach Hause bringen und lange Fahrt« anhörte, aber ich wechselte das Thema.
    »Können wir noch mit dem Riesenrad fahren? Wir haben doch die Karten.« Ich wollte nicht, dass der Abend schon zu Ende war.
    Er guckte verwirrt. »Bist du sicher?«, fragte er. Ich litt unter Höhenangst, mochte das aber nicht zugeben, weil ich unbedingt noch etwas Zeit mit ihm verbringen wollte. Wenn mir dafür einige Minuten schwindlig sein würde, war es das wert. Ich wollte noch nicht nach Hause.
    »Ja klar«, antwortete ich zuversichtlich.
    »Okay, aber wir können auch etwas anderes machen.«
    »Riesenräder sind super«, versicherte ich ihm, damit es nicht so aussah, als wollte ich den Abend unbedingt in die Länge ziehen. Er blickte etwas ungläubig, forderte mich aber mit einer Handbewegung auf, vorzugehen. Ich begann mich ziemlich albern zu fühlen, weil ich den Vorschlag überhaupt gemacht hatte, und hoffte nur, dass er mich nicht durchschaute.
    Es waren nur wenige Leute vor uns, und mir blieb keine Zeit für einen Rückzieher. Als wir in die Gondel kletterten, bot Wes mir an, meinen großen Bären zu nehmen. Doch ich behielt ihn lieber selbst und drückte ihn fest an mich. Ein Teddy auf dem Schoß, an dem ich mich festhalten konnte, würde mir hoffentlich helfen, mit dem Schwindelgefühl und der Übelkeit fertigzuwerden.
    Die ersten Runden waren gar nicht so schlimm. Wes wollte wissen, wo ich vorher gewohnt hatte, warum wir nach Kalifornien gezogen waren und wie lange wir schon hier lebten, welche Schulen ich besucht hatte und so weiter. Es lenkte mich ab, aber nach der vierten oder fünften Runde blickte ich über die Kante, und mir wurde sofort schlecht.
    »Es hilft, wenn du nicht nach unten schaust«, sagte er und legte den Arm um mich. Wie peinlich! War es so offensichtlich?
    »Mir geht es gut«, log ich. Dennoch hörte ich auf ihn und starrte den Rest der Fahrt auf meinen Bären. Als wir ausstiegen, stützte er mich mit beiden Händen. Es war unendlich peinlich.
    »Ich bin stolz auf dich.«
    »Stolz auf was?«
    »Stolz, dass du deine Höhenangst überwunden hast.«
    Es war also wirklich offensichtlich gewesen. Als wir die Kirmes verließen, hatte er immer noch schützend einen Arm um mich gelegt, und ich muss zugeben, dass ich überhaupt nichts dagegen hatte. Kaum saßen wir im Wagen, begann ich Wes Fragen zu stellen, um ihn von mir und meiner Übelkeit abzulenken.
    »Warum hast du Kirmesspiele im Keller?«
    »Mir

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