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Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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anschließend wissen.
    »Moment. Kommt sofort.« Ich schickte ihm eins von den neueren, das ich mit ausgestrecktem Arm von mir und Sebastiano geknipst hatte und auf dem wir beide lachend unsere Gesichter aneinanderschmiegten. Es schnürte mir die Luft ab, als ich es mir anschaute. Sebastiano, dachte ich, was ist mit dir geschehen?
    »Sehr schönes Bild von euch beiden«, meinte Gaston. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wie Miley Cyrus aussiehst?«
    »Ja, schon oft.« Meine Stimme klang nach unterdrückten Tränen. »Ich fahr dann jetzt mal los. Bis später.«
    »Bis später, Anna!«
    Ich verließ das Flughafengebäude und nahm mir ein Taxi. Während der Fahrt sah ich mir Gastons Foto an. Er war rundlich und hatte sandfarbenes Haar. Dem Bild nach war er ungefähr in Sebastianos Alter, also um die zwei-, dreiundzwanzig, und er hatte eine kleine Zahnlücke, die ihm ein sympathisches und verschmitztes Aussehen verlieh.
    Unterwegs zwang ich mich, bei Wikipedia weitere Informationen über meine Zielepoche nachzulesen, damit ich nicht total unbedarft dort ankam. Vorsorglich hatte ich vor dem Abflug eine Internet-Flatrate für Frankreich gebucht, um jede Minute bis zum Übergang ausnutzen zu können. Beim Googeln nach »Paris 1625« hatte ich den Namen d’Artagnan entdeckt und mich an den Film erinnert, den ich letztens erst auf DVD gesehen hatte. Daraufhin hatte ich mir Die drei Musketiere als E-Book runtergeladen und im Flugzeug ein paar Kapitel quergelesen. Ein paar der Mitspieler fand ich jetzt bei Wikipedia wieder. Ludwig der Dreizehnte. Kardinal Richelieu. Aha, der war in dem Film von Christoph Waltz gespielt worden, das wusste ich noch.
    Zwischendrin kam eine SMS von Vanessa. Wo zum Teufel steckst du???
    Oje, auch das noch. Ich dachte mir schnell eine passende Antwort aus. Habe mich spontan mit S. in Paris verabredet. Stadt der Liebe, du weißt schon. Papa hat Flug spendiert.
    »Mademoiselle?«
    Das Taxi hatte angehalten. Die Fahrt war zu Ende, ohne dass ich unterwegs ein einziges Mal einen Blick auf die Stadt geworfen hatte. Aber es war ja schon dunkel, wahrscheinlich hätte ich sowieso kaum was gesehen. Der Fahrer verlangte eine horrende Summe von mir, hinterher hatte ich nicht mehr viel im Portemonnaie, doch ich ließ mir vorsichtshalber eine Quittung geben. Gastons Budget würde meine Bargeldbestände hoffentlich bald auffrischen.

    Das Hotel war nett, mit roten Markisen, schmiedeeisernen Balkongittern und Grünpflanzen in Kübeln. Am Rand des Gehwegs wuchsen Bäume. Die Empfangsdame begrüßte mich freundlich und überreichte mir den Zimmerschlüssel und einen Stadtplan, nachdem die Meldeformalitäten erledigt waren. Das Zimmer befand sich im zweiten Stock und wies zur Straße. Besonders groß war es nicht, jedoch sauber und anheimelnd. Ich öffnete das Fenster, um durchzulüften. Ein bisschen Zeit blieb mir noch, aber ich konnte mich weder auf Wikipedia noch auf Die drei Musketiere konzentrieren. Stattdessen sah ich mir den Stadtplan an und prägte mir die umliegenden Straßen und die Lage der Brücke ein, auf der ich gleich Gaston treffen würde. Pont au Change … Ich schlug die Bedeutung nach, übersetzt hieß es Wechselbrücke, das stammte von den Geldwechslern, die es früher dort gegeben hatte. Aber genauso gut hätte der Name auch auf das Wechseln zwischen den Zeiten gepasst. Vielleicht war es ein Zufall, vielleicht auch nicht.
    Grübelnd stand ich am offenen Fenster. Unten rauschte der Verkehr vorbei. Das Hotel lag in der Nähe der Seine, bis zum Pont au Change war es nicht weit. Wer würde uns wohl das Portal öffnen? Es musste einer von den Alten dabei sein, sonst funktionierte es nicht. Man kam auch nicht immer an derselben Stelle heraus, an der man aufgebrochen war. Jedes Tor hatte seine Eigenheiten und individuellen Besonderheiten, manche waren auch unberechenbar und instabil. So richtig durchschaut hatte ich das Prinzip immer noch nicht, obwohl ich inzwischen schon einige Male in die Vergangenheit und wieder zurück gereist war.
    Und dann war da noch die Sache mit der Maske, die so eine Art tragbare Zeitmaschine war. Sie verlieh dem Reisenden große Macht, denn sie ermöglichte einen Übertritt ohne Hilfe der Alten, aber gleichzeitig war sie auch gefährlich, denn es konnte passieren, dass sie einen an Orte brachte, die man besser niemals sah. Momentan verstaubte meine Maske irgendwo im Kostümfundus von Esperanza, der Alten, von der ich sie damals bekommen hatte. Ich hatte Esperanza

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